Der Hexer von Salem – Tyrann aus der Tiefe

 

Der Hexer von Salem – Tyrann aus der Tiefe

Wolfgang Hohlbein

Lindenblatt Records

Gesamtspielzeit: 88 Minuten, 2 CDs

Altersempfehlung ab 14 Jahren

VÖ: 27.09.2019

CD-Cover Der Hexers von Salem - Tyrann aus der Tiefe

„Es schlug bereits drei Uhr, als wir unseren Gefangenen endlich bei der Polizei von Goldspie abgeliefert und alle Fragen beantwortet hatten. Constable Donhill war ein durchaus umgänglicher Mann. Aber ich weiß, dass er mir die Geschichte nicht hundertprozentig abnahm. Der Name unseres unfreiwilligen Reisebegleiters war O´Banyon. Er wurde auf einer Liege festgeschnallt und blieb in Donhills einziger Zelle zurück. Ich verließ gemeinsam mit Bannermann die Polizeiwache. Die Männer waren schon vorausgegangen und hatten Zimmer im einzigen Hotel des Ortes bezogen. Ich sah dem Kapitän an, dass auch er sich jetzt nach einer warmen Mahlzeit und einem sauberen Bett sehnte. Ich blieb stehen.“

 

Die „Lady oft the Mist“ ist vor der Küste Schottlands gesunken. Nur Robert Craven, Kapitän Bannermann und eine Handvoll Matrosen haben das Unglück überlebt. Doch die Gefahr ist damit nicht gebannt. Das scheinbar verschlafene Fischerdorf „Goldspie“ entpuppt sich als tödliche Falle…

 

Große Klänge

Der Hexer geht in die zweite Runde – und steht seiner Auftakt-Folge in nichts nach. Besonders wer wie ich den Klängen des Hexers im großen Saal auf der diesjährigen HÖRMICH lauschen durfte, wird wissen was ich meine. In Hannover drangen die Klänge bis in die hinterste Reihe, der Sound füllte den Raum – es war einfach grandios, die zweite Folge in dieser Lautstärke und in dieser Intensität zu hören. Und das, obwohl nur Ausschnitte präsentiert wurden. Gut, dass ich den Silberling bereits mein eigen nennen konnte und so schon die komplette Folge gehört hatte, sogar mehr als einmal gehört hatte. Warum? Beim Hexer von Salem passiert einfach so viel, hier ist so viel Geschichte, so viel Spannung, so großer Sound, dass man dieses Hörspiel einfach öfter hören muss.

 

Eine ganz besondere Sprecherriege

Großen Anteil an der Qualität dieser Produktion haben die tollen Sprecher. Sowohl Peter Groeger als auch Christian Rode sind in kleineren Rollen zu hören und hinterlassen zusammen mit dem leider ebenfalls verstorbenen Manfred Erdmann ein ganz besonderes Vermächtnis. Die weitere Sprecherriege ist natürlich gleichermaßen mit professionellen Sprecher besetzt. Wie Stefan Lindner hierbei aber immer wieder gerne betont, sind es Stimmen, welche eher aus dem TV-Bereich bekannt sind und somit in Sachen Kopf-Kino noch „unbelastet“ daher kommen. Für das Hörspiel in meinen Ohren ein großer Pluspunkt, können sich die Bilder im Kopf doch viel besser entfalten, bekommt die Fantasie doch so viel mehr Raum.

 

Phantastisches Soundkonzept

Phantastisch ist übrigens auch das Soundkonzept. Durch authentische Klänge und Töne fühlt man sich in die Zeit der Droschken versetzt, sieht den Laden von Leyman vor dem inneren Auge und fühlt die Bedrohung der Stadt. Das Wasser, in dem O´Banyon mit dem Tyrannen aus der Tiefe kämpft, schäumt und spritzt in einer Stärke, dass man die Gischt fast auf der Haut spüren kann. Hier macht Michael Gerdes, der bei Lindenblatt unter anderen für die Geräusche zuständig ist, wirklich einen richtig guten Job. Und auch die Musik (hierfür ist Dominik Morgenroth verantwortlich) gleicht der eines Hollywood-Blockbusters, sowohl in Betonung als auch in Sachen Intensität.

 

Spannung garantiert

Die Geschichte selber ist selbstredend auch spannend und hält den Hörer total im Geschehen. Man ahnt, oder besser will ahnen, was es mit der dritten Bedrohung auf sich hat. Doch ob die Zeichen richtig gedeutet werden, ob der Dritte überhaupt schon in Erscheinung getreten ist, das erfahren wir wohl erst in einer der nächsten Folgen.

 

Mein Fazit:

Der Hexer von Salem ist ein episches und soundgewaltiges Fantasy-Abenteuer-Hörspiel, das sowohl von der Story aus der Feder von Wolfgang Hohlbein als auch durch die klasse Besetzung überzeugt. In Kombination mit dem tollen Sounddesign bleibt hier wirklich kaum ein Wunsch offen!


Mareike Lümkemann

 

14. September 2019