Twilight Mysteries - Folge 1 – Charybdis

 

Label: Maritim

Gesamtspielzeit: ca. 58 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 22. April 2016

CD-Cover Twilight Mysteries Charybdis

„Wie planten Sie uns eigentlich bei diesem Lärm zu hören, hm? – Hey, nichts gegen meine Arbeitsmusik, ja?! Und jetzt kommen Sie rein. Wurden Sie gesehen? – Nein, wir haben das Auto vor der Ortsgrenze stehen gelassen und sind bis hierher hergeschlichen. – Und ich hoffe für Sie, dass sich der Aufwand auch lohn! – Nicht in diesem Ton mein lieber Doktor der Parawissenschaften. Eine dümmere Ausrede ist Ihnen wohl nicht eingefallen, was? – Wie bitte? – Also schön. Setzen Sie sich erstmal. Karotte?“

 

Blaue Blitze und Kuttenträger in Seaforth, Kanada? Dr. Morton Zephyre und sein Assistent Dave Edwards meinen, darin eine Spur zu einem älteren Fall zu erkennen. Bei den Untersuchungen vor Ort lernen sie die junge Hackerin Nina Sallenger kennen, die ihnen einige Hinweise geben kann. Die Ereignisse überschlagen sich jedoch von einer Sekunde auf die nächste und scheinen sich allesamt auf die Bohrinsel Blue Thunder zu konzentrieren. Können Zephyre und sein Team das nahende Grauen aufhalten?

 

Besser spät als nie

Besser spät als nie könnte man meinen Einstieg in die Twilight Mysteries bezeichnen. So habe ich also für das „Entdecken“ dieser Reihe etwas mehr Zeit gebraucht als manch andere. Ich persönlich finde das aber gar nicht so schlimm. Immerhin habe ich jetzt das Vergnügen, gleich mehrere Folgen am Stück hören zu dürfen. Ohne das lange Warten auf die nächste Folge. Und mal ganz ehrlich – spannende Serien am Stück hören macht doch richtig Spaß.

Doch zurück zum Anfang. Gefühlt beginnt man mit der ersten Folge von Twilight Mysteries doch schon mittendrin. Dr. Zephyre (was für ein cooler Name…) besucht seine Frau im Krankenhaus und berichtet ihr, was passiert ist. Als Hörer darf man diesem Bericht also ebenfalls lauschen, wird aber in Bezug darauf, warum seine Gattin sich in der Klink befindet, komplett im Dunkeln gelassen. Dies ist ein bisschen schade, da man doch irgendwie den Eindruck hat, man hätte bereits viel verpasst. Doch der Einstieg mitten in das Geschehen ist auf der anderen Seite ja auch ein Garant für die Komplexität der Story und so wird der erste Eindruck doch relativ schnell revidiert.

 

Tolle Figuren

Mir persönlich hat die Einführung Nina Sallenger (gesprochen von Tanya Kahana) auch sehr gut gefallen. Dass sie Mitglied des Teams werden wird, mag zwar etwas vorhersehbar gewesen sein, aber auch Vorahnungen können ja Freude machen. Zudem bereichert sie das Duo der beiden ungleichen Herren doch sehr gut.

Apropos Herren. Unsere beiden Hauptfiguren werden ganz hervorragend von Kim Hasper (Dave Edwards) und Marc Schülert (Dr. Morton Zephyre) gesprochen. Ihnen zuzuhören ist eine wahre Wonne: Sie necken und piesacken sich so authentisch, dass das perfekte Bild der beiden vor dem inneren Auge entsteht.

 

Auf die Story möchte ich auch noch kurz eingehen. Hier ist sicherlich noch Potential nach oben. Aber das darf bei einem Erslingswerk auch ruhig der Fall sein. Man kann ja nicht gleich alle Knaller raushauen. Und wie es sich für eine Action-Mysterie-Serie gehört, darf das Ganze ja auch mysteriös bleiben, es muss (noch) gar nicht alles vollständig geklärt werden. Von daher können die Sekte und deren Beweggründe noch etwas „konstruiert“ daherkommen. Ich bin mir sicher, der treue Begleiter der Twilight Mysteries wird das große Ganze schon irgendwann in den Gesamtkontext einzuordnen wissen.

 

Mein Fazit:

Mir hat die Folge Charybdis als Einstiegsfolge sehr gut gefallen und ich freue mich, dass ich mit den nächsten Folgen direkt durchstarten kann. Hier stimmt nicht nur das Konzept, auch die Dialoge zwischen den Hauptpersonen und deren feine (zwischenmenschliche) Ausarbeitung machen das Hörspiel hörenswert. 


Mareike Lümkemann

 

05. Dezember 2018