9 - Die Morde in der Rue Morgue

Holy Horror

Die Morde in der Rue Morgue

Folge 9

Gesamtspielzeit: 59 Minuten

VÖ: 25. Januar 2019

Empfohlen ab 16 Jahren

 

CD-Cover Die Morde in der Rue Morgue - Holy Horror 9

Klappentext:

Als Kommissar Thiery Bernard zu einem Tatort gerufen wird, findet er nicht nur zwei grausam zugerichtete Frauenleichen vor, sondern auch den Privatermittler Auguste Dupin. Einen genialen Exzentriker, der ihm aus intellektuellem Interesse helfen will, den Fall zu lösen. Die Ergebnisse,

die seine außergewöhnliche Kombinationsgabe zutage fördert, sind absonderlich genug, doch bald zeigt sich, dass tiefere Zusammenhänge hinter der Bluttat stecken - und die beiden Toten in der Rue Morgue nicht die einzigen Leichen bleiben.

Edgar Allan Poes Dupin gilt als Vorläufer von Sherlock Holmes. Diese Neuinterpretation seiner bekannten Geschichte geht jedoch weit über den Fall hinaus, den er beim ursprünglichen Erscheinen 1841 zu lösen hatte...

 

Sprecher:

  • Kommissar Bernard: Marios Gavrilis
  • Auguste Dupin: Florian Hoffmann
  • Justine Leclaire: Yvonne Greitzke
  • Bruno Mercier: Joscha Fischer-Antze
  • Nathalie Marcier: Tatjana Auster
  • Eric Mercier: Constantin von Westphalen
  • Felix Le Bon: Thomas Balou Martin
  • Jacques: Konrad Bösherz
  • Nicole: Lina Rabea Mohr
  • Julien Noel: Louis Friedemann Thiele
  • Fleury: Santiago Ziesmer
  • Mme. Chagall: Sandra Schwittau
  • Perdu: Andreas Gröber
  • Amanda L'Espanaye: Eva Thärichen
  • Margeritte L'Espanaye: Liane Rudolph
  • Jacko: Hape Müller

Meine Meinung:

Mit "Die Morde in der Rue Morgue" haben sich das Label Holysoft und Autor Marc Freund der gleichnamigen Kurzgeschichte des großen Edgar Allan Poe aus dem Jahre 1841 angenommen und die Handlung in unsere Zeit verlegt. Wie im Klappentext erwähnt, geht das Hörspiel jedoch weit über Poes Original hinaus. Mehrere Menschen werden brutal ermordet. Die Verbrechen geben den Ermittlern (Polizei, Staatsanwaltschaft, und Privatermittler Auguste Dupin) Rätsel auf. Als der Mörder schließlich feststeht, kommt zudem ein schreckliches Geheimnis ans Licht, welches alle Opfer miteinander verbindet. Als es zum Showdown kommt, wird ein weiteres Detail enthüllt. Aber damit nicht genug, denn der ermittelnde Kommissar muss zudem die wahrscheinlich schwerste Entscheidung seines Lebens treffen.
Die Story ist äußerst spannend umgesetzt und weist keine Längen auf. Kennern von Poes Geschichte ist zwar klar, dass ein Orang-Utan die Morde begeht, was auch hier relativ schnell klar wird, aber das Hörspiel ist natürlich anders, und so lauscht man gespannt, wer letztendlich für die Bluttaten verantwortlich ist und was dahintersteckt.

 

Die Sprecher:

Eigentlich kann hier kein Sprecher besonders erwähnt werden, da das Hörspiel in Haupt- und Nebenrollen ausschließlich mit tollen Sprechern besetzt ist, die allesamt auf ihre Rollen hervorragend passen. Dass ich dennoch den Schauspieler und Synchronsprecher Florian Hoffmann gesondert erwähne, liegt an seiner Darbietung des Auguste Dupin. Hoffmann lässt ihn mit einer Überheblichkeit agieren, bei der man sich fragt, ob man diesen Charakter lieben oder hassen soll. Aber übel nehmen kann man ihm sein Auftreten letztendlich nicht, da er mit seinen Rückschlüssen stets recht behält und somit geradenwegs auf die Lösung des Falles "zumarschiert".

 

Sound und Musik:

Die Musik wird stets passend eingesetzt. Mal etwas vordergründig, kann aber auch, bei einem Angriff des Affen, nur als seichte Untermalung der Situation dienen. Der Sound ist allgemein ebenfalls gut und passend, nur die Schreie des Affen klingen mir ehrlich gesagt etwas zu menschlich. Es gibt andere Hörspiele, in denen Affen irgendwie besser rauszuhören sind.

 

Besonderheit:

Poe hat insgesamt drei Kurzgeschichten über den Privatdetektiv Auguste Dupin verfasst. Die anderen zwei sind "Das Geheimnis der Marie Roget" (1842) und "Der entwendete Brief" (1844). Beide Geschichten werden im Hörspiel erwähnt, wobei "Der entwendete Brief" durch "die Mail-Affäre" ersetzt wurde. Wer weiß, vielleicht nimmt sich Holysoft auch mal dieser Geschichten an, um tolle Hörspiele daraus zu produzieren, obgleich die Vorlagen, zumindest meiner Meinung nach, nicht soviel zur Vertonung hergeben.

 

Mein Fazit:

"Die Morde in der Rue Morgue" ist eine weitere Topproduktion aus der Reihe "Holy Horror" des Hauses Holysoft. Wer Klassiker im neuen Gewand mag, wird hier nicht enttäuscht sein. Selbiges gilt aber auch für diejenigen, die die alten Klassiker nicht so mögen, denn auch die bekommen auf jeden Fall ein tolles Hörspiel geboten.


Andreas Nauber

 

20.05.2022