DORIAN HUNTER - 28 - Mbret

Dorian Hunter

28 - Mbret

Zaubermond

CD-Cover Dorian Hunter - Mbret

„Der Mbret hat keinen Namen. Er war ein grausamer König, der in blutigen Kriegen viele Clans unter sich vereinigte. Heute würde man ihn wohl einen War-Lord nennen. (…) Er herrschte hier vor vielen hundert Jahren. (…) Aber der Grund, weshalb die Menschen ihn hassten, war nicht seine Grausamkeit. Es waren die Gerüchte. Man sah ihn niemals etwas essen oder trinken. Und niemals schlafen. Aber die Menschen in der Festung wurden innerhalb weniger Wochen zu Greisen. Bei manchen ging es auch schneller. Wenn er gierig war, konnte er ihnen in einer Sekunde das Leben aus dem Körper ziehen. (…) Es heißt, er verließ niemals die Festung. Er residierte in einem Thronsaal, im Schein eines ewig brennenden Feuers auf einer steinernen Barre. Seine Augen waren geschlossen. Aber trotzdem sah er. Denn sein Körper war mit der Festung und selbst mit dem Land der Umgebung verwachsen.“

 

Dorian Hunter reist nach Wien, wo Coco von der Schwarzen Familie gefangen gehalten wird. Doch über Albanien wird das Flugzeug zur Notlandung gezwungen. Untote bedrohen die Passagiere! Hunter und die Stewardess Lisa Hellgath können fliehen – und geraten doch vom Regen in die Traufe, denn das Gebiet, in dem sie sich befinden, kennt nur ein Gesetz: das Wort des »Mbret« …!

 

Gammelfleisch greift an!

Yes! Endlich sind die Zombies, die Untoten, die Streuner oder auch das „Gammelfleisch“ (wie Donald Chapman es so treffend formulierte) auch bei Dorian Hunter angekommen, bzw. er bei ihnen. Für mich, als TWD-Infizierte ein wahrer und längst überfälliger Ohrenschmaus und mit solchen Akteuren natürlich wieder ein Garant für den höchstmöglichen Hörgenuss. Mit der Story von Ernst Vlcek, der den einzigartigen und abnormalen Mbret erschaffen hat, der einfach in keine Kategorie des bisher bekannten Horrors passt, entsteht ein unglaubliches Kopfkino – voller bizarrer Bilder des Grauens.

 

Typische Szenenwechsel

Das alles wird zudem durch die für Hunter schon typischen und bezeichnenden Szenenwechsel noch verstärkt. Mal befinden wir uns mitten in einer Erzählung, dann wieder in der Gegenwart bei Hunter oder bei Donald und Marvin oder auch plötzlich wieder in der Vergangenheit. Nur unterbrochen von kurzen musikalischen Einspielungen oder von teils undefinierbaren Lauten. Als Hörer sind wir wieder einmal auf uns allein gestellt, ohne einen Erzähler an unserer Seite. Aber das ist auch gut so. Nur durch diese Stilmittel kann die Spannung so immens gesteigert werden, erlebt man das Tempo des Geschehens, der Story hautnah und fiebert mit. Das hier ist wieder einmal wirklich große Hörspielkunst.

Große Hörspielkunst steht und fällt natürlich auch immer mit der Sprecherriege. Hier fällt aber mal rein gar nichts. Bei namhaften Sprechern wie Thomas Schmuckert, der mit seiner einzigartigen und wirklich sexy Stimme Dorian Hunter „zum Leben erweckt“, Frank Felicetti, der den kleinen Chapman spricht, Dirk Bach, der einen Zöllner vertont, oder Helmut Krauss, welcher wirklich, wirklich wunderbar den Mbret verkörpert – dem ist wahrlich nichts mehr hinzuzufügen.

 

Witt und Meyer machen Musik

Die Titel-Musik stammt natürlich wieder von Joachim Witt. Für die restliche musikalische Untermalung zeichnet Andreas Meyer verantwortlich und er hat wieder einen Bomben-Job gemacht. Hier passt einfach alles. So erschafft man Gänsehaut und Grusel-Stimmung! All das ergibt so ein perfektes Gesamtkunstwerk, dass keine Wünsche mehr offen bleiben. Außer vielleicht, dass die nächst Folge „Hexensabbat“ doch bitte bald erscheinen möge.

 

Booklet verdient Aufmerksamkeit

Das Booklet verdient ebenfalls die Aufmerksamkeit des Hörers. Das Cover empfinde ich als äußerst gelungen und es bringt schon einiges an Horror und Grusel rüber. So müssen Zombies aussehen! Auch die Anmerkungen von Dennis Ehrhardt, der bei Hunter Regie führt, sind echt lesenswert – bringen sie dem Hörer doch auch noch etwas mehr Hintergrundwissen zu dieser Folge und vielleicht auch noch zu einer weiteren…?!

 

Fazit und Hinweis am Rande

Ein Hinweis noch am Rande: Ab dieser Folge unseres Lieblings-Dämonen-Killers sind die Hörspiele auf CD nur noch direkt bei Zaubermond erhältlich. Ob einzeln oder im Abo – das darf jeder Hörer für sich selber entscheiden. Ich kann nur sagen: So oder so lohnt es sich! Hunter ist einfach eine der coolsten Gestalten am deutschen Hörspiel-Himmel. 


Mareike Lümkemann

 

3. Juni 2015