Anomalia - Folge 10 - Verborgen im Nebel

Anomalia

10: Verborgen im Nebel

Lübbe Audio

Gesamtspielzeit: ca. 72 Minuten

VÖ: 07.08.2020

CD-Cover Anomalia Folge 10

„Adam trat einen Schritt zur Seite und gab so den Blick auf das Gerät frei. Auf dem Tisch lag eine etwa 80 Zentimeter lange, gräuliche Kapsel, an deren oberer Seite ein breiter Henkel angebracht war. Darunter befanden sich einige Knöpfe, die von einer transparenten Abdeckung geschützt wurden. An den Seiten hatte das Gerät einige runde Ausläufer, die mit schwarzen Schläuchen miteinander verbunden waren.“

 

Das Verhältnis zwischen Ariald Gunnarson und Elisabeth Ambrose spitzt sich zu. Der Versuch eine Bombe im gegnerischen Lager zu platzieren lässt die Situation eskalieren und Fisher gerät bei dieser geheimen Operation in die Fänge der Nordmänner. Ariald wittert seine Chance und setzt auf einen Gefangenenaustausch: Fisher gegen Gibbs. Doch ob Ambrose sich auf einen solch riskanten Deal einlässt, ist äußerst fraglich.

Zeitgleich laufen die Vorbereitungen für Petes Simulation auf Hochtouren. Nach einem emotionalen Abschied von Sikari steigt er in die Kapsel – der Ausgang der Simulation ist nach wie vor ungewiss. Wird er die Strapazen der Simulation überleben und endlich in der Gesellschaft Anomalias aufgenommen werden?

 

Titel ist Programm

Wer erwartet hat, dass die Folge zehn langsam Licht ins Dunkle bringt, die Intrigen zwischen den einzelnen Bewohnern von Anomalia aufgedeckt werden, der muss sich leider noch etwas gedulden, denn wieder einmal ist der Titel Programm. Zum einen spielt eine (Schlüssel-)Szene im Nebel, zum anderen sind aber auch viele Beweggründe noch vom Nebel verborgen. Nach wie vor bleiben die wahren Absichten von Elisabeth Ambrose vom Nebel verschleiert, lediglich Sikaris Gefühle gegenüber Pete hingegen, scheinen langsam deutlicher zu werden. Doch kann diese Beziehung auf Grund der turbulenten Vorgeschichte überhaupt eine Zukunft haben?

 

Man konzentriert sich auf Anomalia

Wie so oft bei Anomalia erwarten den Hörer auch in dieser Folge diverse Schauplätze. Doch während man in Vorgängerfolgen noch zwischen den einzelnen Zeitzonen gesprungen ist, konzentriert man sich hier voll und ganz auf Anomalia. Und wie schon oben erwähnt, passiert auch dort genug. Im Vergleich zu manch früherer Veröffentlichung hat die Folge in meinen Ohren vielleicht nicht das gleiche Spannungspotential in der Story, der unterschwellige Spannungsbogen jedoch nimmt jedoch Fahrt auf. Sei es die bevorstehende Simulation von Pete oder die Beweggründe von Ambrose – bei Anomalia muss noch vieles geklärt werden. Und da die Reihe auf 12 Folgen ausgelegt ist, könnte ich mir gut vorstellen, dass die beiden noch folgenden Finalfolgen so manchen Knaller für uns Hörer bereit halten und es bestimmt zu einem spannenden Showdown kommen wird.

 

Das Gesamtkonzept stimmt

Natürlich setzt man bei Anomalia weiterhin auf den bekannten Sprechercast, der inzwischen recht gut ohne die großen Namen auskommt, die man aus anderen Hörspielen kennt. Dass Anomalia begeistert und die Hörer von Folge zu Folge am Ball hält liegt halt auch am Gesamtkonzept, in welchem die Sprecher „nur“ ein Teil sind. Zum einen ist da nach wie vor die packende Geschichte, die nicht langweilig wird und mit immer neuen Informationen den Hörer zum Weiterhören und Mitfiebern animiert. Die Geschichte lebt aber auch von den detailliert ausgearbeiteten Charakteren, die viel Raum zur Entfaltung bekommen, so dass man sich ein lebhaftes Bild von sämtlichen Personen machen kann. Das Sounddesign lässt ebenfalls keine Wünsche offen.

 

Mein Fazit:

Auch diese Folge von Anomalia hält so einige Überraschungen bereit. Die unterschwellige Spannung steigt und als Hörer ahnt man, dass in den beiden noch kommenden Folgen so mancher Höhepunkt dargeboten werden wird.

Wer nicht bis zur nächsten Veröffentlichung warten kann, dem empfehle ich, einen Blick auf die aufwändig gestaltete Homepage https://anomalia-das-hoerspiel.de/ zu werfen. Dort kann man mit interessanten Infos, Interviews oder Extras die Zeit bis zu Folge 11 gut überbrücken.


Mareike Lümkemann

 

09. August 2020