Mord ist ihr Leben - 3 - Kritiker leben gefährlich

 

Mord ist ihr Leben

3: Kritiker leben gefährlich

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 71 Minuten
VÖ: 22.10.2021

 

Cover Mord ist ihr Leben - Kritiker leben gefährlich

"Die gleichen Initialen. Kann das sein? Harry Patberg und Herman Prescat sind ein und dieselbe Person? – Wenn ja, verstehe ich gar nichts mehr. Demnach wäre Herman nicht nur mein größter Kritiker, sondern auch mein größter Fan gewesen. Wo ist das Schlafzimmer? – Ähm, den Flur runter. Am Ende rechts. - Carmen, warum so eilig? – Ich will wissen, ob Herman Autogrammkarten von mir in seiner Nachttischschublade hat. – Warum? – Ich will Gewissheit!“

 

Als Carmen Portland, die erfolgreiche Thriller-Autorin, in einer Talkshow öffentlich mit einem Literaturkritiker aneinandergerät, ist es noch pure Unterhaltung. Als dieser Kritiker in derselben Nacht ermordet wird, steht Carmen selbst im Fokus der Ermittlungen.

Ein neuer Fall für Portland, Carmen Portland! 

 

Mittendrin statt nur ermitteln

Und schon wieder sind Carmen Portland und ihre Assistentin Sophia Grant mittendrin in einem Mordfall. Dabei haben sie ihr Abenteuer hoch über den Wolken noch nicht einmal verdaut. Doch darauf nimmt das Opfer keine Rücksicht: Die Portland ist sogar die Hauptverdächtige, als einer ihrer schärfsten Kritiker tot aufgefunden wird. Aber Carmen wäre nicht Carmen wenn sie das Blatt nicht wenden und schnellstens alle Vorwürfe gegen sich selber widerlegen würde. Und da wundert es auch nicht, dass sie dem Detektive samt übereifriger Kollegin schon bald mit Rat und Tat zur Seite steht. Doch was die Ermittlungen in diesem Fall alles ans Licht bringen – das hätte sich Carmen nicht einmal in ihren Thrillern ausdenken können…

 

Kritik und Begierde

Ach, wie wundervoll. Dieser Fall führt uns nach dem obligatorischen Intro von Scott Blandeau, Geheimagent und Womanizer, mitten rein in die Untiefen aus Begierde, Kritik, Erfolg und Rollenspiele. Äh, Rollenspiele… Ja genau, aber darauf möchte ich gar nicht weiter eingehen, das wäre Carmen Portland sicherlich nicht recht. Ihr ist in dieser Folge übrigens vieles nicht recht, mitunter sogar nicht geheuer, kommt sie doch erstmals mit der dunklen Seite des Erfolgs in Kontakt und erfährt dabei Dinge, die sogar ihr die Sprache verschlagen.

 

Überragende Katja Brügger

Wie immer wird Carmen von der überragenden Katja Brügger gesprochen, die natürlich die Herausforderung meistert, mal wütend, mal sprachlos, mal genervt oder auch mal belehrend zu agieren. Alles Gefühlszustände und Situationen die die eigentlich sehr taffe Thriller-Autorin Carmen Portland normalerweise bravourös meistert.

 

Vielschichtigkeit der Akteure

Aber genau diese Vielschichtigkeit der (Haupt-)Personen macht für mich einen großen Reiz dieser Reihe aus. Auch wenn wir „erst“ bei der dritten Folge sind, so ist dies schon jetzt ein eindeutiger Beleg dafür, dass es um Carmen niemals langweilig wird. Sie steht stets ihre Frau, behauptet sich gegen FBI-Agenten und Flugzeugentführer gleichermaßen und hat dennoch Gefühle oder merkwürdige Eigenarten, wenn ich da zum Beispiel an ihr Ninja-Kostüm denke. Aber dies soll ja ein Insider bleiben.

 

Überzeugende Leistungen

Dabei agieren nicht nur sie, sondern auch ihre Begleiter oder Gegenspieler stark und gefühlvoll, ohne dabei aber überdreht oder übertrieben zu wirken. Der Spagat, extreme Gefühle und Situationen ohne Over-Acting darzustellen, gelingt bei „Mord ist ihr Leben“ ganz wunderbar.

Einen großen Anteil an dieser gelungenen Umsetzung haben natürlich vor allem die Sprecher. Katja Brügger und Yvonne Greitzke sind da insbesondere zu erwähnen. In dieser Folge haben mir aber die beiden Polizisten Owen Carter (gesprochen von Constantin von Westphalen) und Venus Burke (Rieke Werner) ebenfalls sehr gut gefallen. Wobei Rieke Werner als übereifrige Polizistin für mich als Hörer schon fast ein bisschen zu anstrengend war. Aber das ist der Rolle geschuldet und wenn Carmen da durchmuss, schaffen wir da sicherlich auch.

 

Das Erfolgs-Duo...

Die Geschichte stammt erneut vom Erfolgs-Duo Piasecki-Albrodt und begeistert von Anfang bis Ende. Immer wieder gibt es überraschende Momente, nette Anspielungen oder menschliche Abgründe zu hören, die den Hörer begeistern. Und die Spannung kommt ebenfalls nicht zu kurz. Kurz: So kann man Hörspiel-Unterhaltung wahrlich genießen.

 

Mein Fazit:

Ein überraschender und unterhaltsamer Fall, der nicht nur uns Hörer in so manchen menschlichen Abgrund mitnimmt. Die starken schauspielerischen Leistungen inklusiver einer spannenden Story macht von Anfang bis Ende Freude und sorgt dafür, dass die knapp 71 Hörspiel-Minuten schon fast zu schnell vergehen.  


Mareike Lümkemann

 

22. Oktober 2021