Insel-Krimi - Pellworms dunkles Geheimins

 

Insel-Krimi

Pellworms dunkles Geheimnis

Frank Hammerschmidt

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 64 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

20.01.2023

CD-Cover Insel-Krimi - Pellworms dunkles Geheimnis

„Und? Sollen wir sie Sievert zeigen, Thilo? – Weiß er noch nichts? – Was soll ich wissen? – Komm mit ins Schlafzimmer. Na…? – Scheiße! Liegt da jemand unter dem Laken? Und, ist das Blut? – Tada! – Habt ihr, habt ihr sie…. – Getötet? Nein! – Wieso habt ihr ne Leiche hier liegen?“

 

Klappentext

Helga Seidel ist ganz aus dem Häuschen, als sie nach langer Zeit wieder Besuch von ihrem Bruder Dieter bekommt, der nicht auf Pellworm, sondern auf Langeoog lebt. Doch statt ein paar ruhiger Tage erwartet sie ein dunkles Geheimnis. Denn jemand, den Helga kennt, verschwindet plötzlich. Zusammen wollen die Geschwister den unheimlichen Geschehnissen auf den Grund gehen.

 

Auf nach Pellworm

Wer bisher dachte, er wäre mit den Insel-Krimis schon auf allen (deutschen) Inseln gewesen, wird mit dieser Folge eines besseren belehrt, denn auf Pellworm waren wir bisher noch nicht.

Die drittgrößte nordfriesische Insel, gelegen im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, birgt ein dunkles Geheimnis, dem Helga Seidel zusammen mit ihrem Bruder auf die Schliche kommt. Helgas Bruder Hans-Dieter wohnt eigentlich auf Langeoog und ist den treuen Hörern der Reihe kein Unbekannter, war er doch schon am Rande in vergleichbare Geschehnisse auf seiner Insel verwickelt. Doch das, was die beiden hier erwartet, ist wesentlich näher und geht echt unter die Haut. Auch auf Pellworm ist längst nicht alles so unschuldig, wie es auf den ersten Blick scheint…

 

Mittendrin statt nur Dabei

Wie auch bei den Vorgängern, so ist man auch im diesen Insel-Krimi schon nach den ersten Klängen drin im Geschehen. Die eingängige Titelmelodie holt den Hörer auch hier direkt ab und macht Freude auf das Folgende. Mir besonders hat die Begegnung mit alten Bekannten wieder einmal sehr gut gefallen. Das Vertraute sorgt für noch mehr Verbindung zu den agierenden Personen und dennoch kann jeder Krimi für sich alleine gehört werden. Erwähnungen oder auch Erzählungen dieser Personen sorgen für Tiefe und Authentizität bei eben diesen, setzen aber niemals Hintergrundwissen beim Hörer voraus, das den Hörgenuss schmälern würde.

 

Hörgenuss dank toller Sprecher

Hörgenuss entsteht auch bei diesem Insel-Krimi durch die Verwendung von vielen Details. Da sind zum einen die schon erwähnten Protagonisten, welche alle wunderbar herausgearbeitet sind und mit passenden Sprechern besetzt wurden. Eben diese sorgen für das entsprechende Kopfkino ihrer Rollen. Pat Murphy gibt das Langeooger-Inselurgestein und Dagmar Dreke seine bodenständige Schwester. Marco Rosenberg spielt den jungen Sievert und Philip Bösand den Widerling Wolfang. Saskia Haisch geht in der Rolle der angehenden Ärztin Jette von Hoehenstreyd wunderbar auf und Damon Zolfaghari ist ein sehr authentischer Ramin Baihaqi.

 

Geräusche mit Fingerspitzengefühl

Mit Fingerspitzengefühl ist selbstverständlich nicht nur die Besetzung geschehen. Auch die gesamte Geräuschkulisse sorgt dafür, dass man sich als Beobachter auf der Nordsee-Insel fühlt. Das Plopp beim Öffnen der Bierflaschen ist ebenso echt wie das Türenkarren, Schritte oder Handygeräusche.

Die musikalischen Einspieler transportieren klasse norddeutsches, maritimes Flair und haben einen großen Wiedererkennungswert.

 

Trigger-Warnung

Eine Trigger-Warnung möchte ich allerdings für diese Folge aussprechen, denn eine ganz besondere Szene geht wahrlich unter die Haut – und das, obwohl das Schlimmste der Szene schon vorausgegangen ist, und gar nicht im Detail (akustisch) thematisiert wurde. Aber gerade diese Situation hebt das Hörspiel von anderen ab und gibt dieser Folge viel Ernst und nicht nur kriminalistische Unterhaltung.

 

Mein Fazit:

Eine große Folge mit stark ausgearbeiteten (bekannten) Protagonisten und einer spannenden Story, die den Hörer von Anfang bis Ende in der Produktion hält. Wahrscheinlich sind wir nicht das letzte Mal auf Pellworm gewesen…


Nachtrag: 
Wir waren natürlich schon mal auf Pellworm mit der Insel-Krimi-Reihe. Hier ist mir in der oben stehenden Rezension ein Fehler unterlaufen.
Die Rezension zur Insel-Krimi "Pellworms kleine Leichen" findet ihr natürlich auch hier bei Traumwelt Hörspiel


Mareike Lümkemann

 

15.01.2023