John Sinclair Classics - Folge 48 - Im Haus des Schreckens

John Sinclair Classics

48: Im Haus des Schreckens

Lübbe Audio

Gesamtspielzeit: ca. 58 Minuten

VÖ: 28.10.2022

 

CD-Cover John Sinclair Classics - Folge 48 - Im Haus des Schreckens

Klappentext:

Welch ein Glück, als die junge Studentin Lydia Rankin vor ihrem Umzug nach London die Vermieterin Betty Longford kennenlernt! Mrs Longford ist großzügig und fürsorglich und kümmert sich sehr um ihre neue Mieterin – so sehr, dass Lydia Rankin die ersten Tage im Haus des Schreckens nicht überlebt ...

 

Zum Inhalt:

John und Jane haben einen gemütlichen Abend in einem vornehmen Lokal verbracht. Auf dem Heimweg stolpert ihnen eine Frau vor den Wagen. Damit beginnt ein Abenteuer, das sie letztendlich ins Haus des Schreckens führt. Aber auch ein Bankräuber und dessen Freundin haben dieses Haus als Ziel, und es ist natürlich klar, dass nicht jeder der Charaktere das Haus des Schreckens lebend verlassen wird ...

 

Meine Meinung:

Mit "Im Haus des Schreckens" haben Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach den 49. Gespenster-Krimi mit John Sinclair als Folge 48 der Classics-Reihe umgesetzt, wobei sich das Hörspiel zwar an der Vorlage orientiert, aber auch seine eigenen Wege beschreitet. In irgendeiner anderen Classics-Rezi habe ich mal geschrieben, dass man meiner Meinung nach nicht unbedingt jede JS-Story aus den Gespenster-Krimis für die Classics vertonen und sich stattdessen mehr auf die Romane aus den Anfängen der eigenen JS-Romanserie konzentrieren sollte, die Oliver Döring seinerzeit in der Edition 2000 ausgelassen hat, obwohl deren Handlung für die E2000 nicht ganz unwichtig gewesen wäre. "Im Haus des Schreckens" ist so ein "Kandidat", den man nicht unbedingt als Hörspiel hätte bringen müssen, da die Story doch recht unspektakulär ist. Ja, zunächst beginnt die Folge sehr stimmungsvoll. Aber als die Storyline um Lydia Rankin auserzählt ist, ist bei der Geschichte irgendwie die Luft raus, was aber auch an der Nebenhandlung mit dem Bankräuber und dessen Freundin liegt. Diese hätte man ruhig weglassen können, da dieser Handlungsstrang nur sehr geringe Berührungspunkte mit der Handlung um John und Jane hat, sodass man diese Berührungspunkte auch irgendwie anders hätte "umschiffen" können. Mit dem Bankräuber bekommen wir zudem einen Typen präsentiert, der neben seiner sinnlosen Gewaltbereitschaft auch noch äußerst dämlich ist. Oder wie sonst ist es zu erklären, dass er nicht merkt, dass Betty Longford nicht die geringste Spur von Angst zeigt, als er sie mit der Waffe bedroht? Im Finale wird noch mal erwähnt, dass der Teufel einen Preis auf Johns Kopf ausgesetzt hat, und auch auf Johns Kreuz wird, wie in Folge 47 der Classics, hingewiesen, welches Dr. Tod John einst raubte. Diese Andeutungen weisen zwar auf die 50. Folge der Classics hin, können die aktuelle Classics-Folge leider aber auch nicht mehr aufwerten. Das einzig wirklich durchgehend Interessante an dieser Folge ist Jane Collins. Während sie in der Hauptserie gerade eine schlimme Zeit durchmacht, erleben wir sie in dieser Classics-Folge in ihren besten Privatdetektivinnen-Zeiten, wobei ich da an die frühen E2000-Folgen erinnert wurde, in denen Jane sehr selbstbewusst und unbeschwert mit John und den anderen Mitgliedern des Teams auf Dämonenjagd ging. Zudem ist dieser Classics-Folge auch anzumerken, dass John und Jane in früheren Zeiten ein Liebespaar waren.

 

Die Sprecher:

Neben Dietmar Wunder und Katy Karrenbauer haben mir hier Gerlinde Dillge und Jan-David Rönfeldt äußerst gut gefallen, da sie sehr passend auf ihre Rollen besetzt sind.

 

Sound und Musik:

Ich habe ja bereits geschrieben, dass die Folge zu Beginn sehr stimmungsvoll ist, woran auch der Sound einen großen Anteil hat. Beim Lachen der Geister kann man sich eines gewissen Gruselns nicht entziehen, und wenn Gerlinde Dillge ... äh ... Betty Longford ihr Messer schärft, will man einfach nur weglaufen. Auch an der Musik gibt es nichts zu bemängeln, da sie, wie man es von den JS-Produktionen gewohnt ist, sehr passend in die Handlung eingebunden ist.

 

Mein Fazit:

"Im Haus des Schreckens" beginnt zunächst sehr vielversprechend, verliert aber, im Laufe der Handlung, leider immer mehr an Fahrt. Das Einzige, was hier wirklich durchgehend interessant ist, ist Jane Collins und ihre damals noch recht junge Beziehung mit John. Ich freue mich jedoch schon auf die 49. Classics-Folge, in der es John nach Germany verschlägt, wo er und Kommissar Will Mallmann die Rache des Kreuzritters stoppen müssen, wobei es mit der nächsten JS-Folge, auf die ich ebenfalls schon sehr gespannt bin, aber erst einmal wieder in die Hauptserie geht.


Andreas Nauber

 

13.11.202213