John Sinclair Edition 2000 - Folge 155 - Die schwebenden Leichen von Prag

 

John Sinclair - Folge 155

Die schwebenden Leichen von Prag

Lübbe Audio

1 CD

Laufzeit: ca. 52 Minuten

Ersterscheinung: 26.08.2022

 

CD-Cover John Sinclair Edition 2000 - Folge 155 - Die schwebenden Leichen von Prag

Klappentext:

„Schwebende Leichen über Prag!“ – Was es mit dieser sonderbaren Nachricht auf sich hatte, erfuhr ich am eigenen Leib, als ich in einem Ballonkorb den Nachthimmel über der Stadt observierte. Die Spur der schwebenden Leichen führte mich zum Homunkulus – einem künstlich erschaffenen Menschlein!

 

Zum Inhalt:

Als über Prag drei schwebende Leichen gesichtet werden, wird John hinzugezogen. Gemeinsam mit dem Prager Polizeikommissar Josef Dinek tritt der Geisterjäger eine nächtliche Ballonfahrt über Prag an, und es kommt zur Konfrontation mit den schwebenden Leichen von Prag ... Derweilen hat in London Jane Collins weiterhin mit ihrem Schicksal zu kämpfen. Zudem erhält sie einen anonymen Brief, in dem sie gefragt wird, ob sie wirklich glaubt, ohne den Würfel leben zu können. Aber das ist nicht die einzige negative Erfahrung, die Jane im Laufe der Handlung machen wird ...

 

Meine Meinung:

Ich dürfte nicht der einzige Sinclair-Fan sein, der sich bereits seit längerem auf die Hörspielumsetzung der Bände 381, "Die schwebenden Leichen von Prag", und 382, "Höllen-Friedhof", der als Folge 156 veröffentlicht wird, freut. Zwar haben Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach das Hörspiel über die schwebenden Leichen von Prag gegenüber der Romanvorlage stark verändert, was die großartige Hörspieladaption jedoch in keiner Weise schmälert. Wo kann man schwebende Leichen am besten finden? Natürlich in der Luft. Und so begeben sich John und Josef Dinek auf eine Ballonfahrt über das nächtliche Prag, wo wir als Hörer gleich das nächtliche Flair der so geschichts- und legendenträchtigen Stadt vermittelt bekommen. Gerade die Legende um den Rabbi Löw und seinen künstlich erschaffenen Golem findet in dieser Folge Erwähnung, aber vor allem der Homunkulus aus Goethes "Faust II" spielt hier eine große Rolle. Aber noch jemand agiert im Hintergrund: Akim Samaran, der eine Partnerschaft mit dem Homunkulus eingehen will. Doch das weiß John noch nicht, der einem Mann namens Petar Kopanek nachjagt. Dieser Kopanek hat mit Leichen experimentiert, um eben jenen Homunkulus zu erschaffen. Und als ob dies alles nicht schon genug an Spannung wäre, gibt es noch den Handlungsstrang um Jane, die weiterhin unter ihrem Schicksal leidet und anscheinend von einem unbekannten Gegner ins Visier genommen wurde. Hält auch hier Akim Samaran die Fäden in der Hand, und was hat es mit Janes Vorahnungen gegenüber John auf sich und mit den drei unbekannten Männern, die plötzlich in ihrem Zimmer erschienen sind? Ich bin sicher, dass wir es in der Fortsetzung erfahren werden. Das die Vorfreude auf den 2. Teil zudem noch durch einen bösen Cliffhanger verstärkt wird, liegt bei dem 1. Teil eines Mehrteilers ja quasi auf der Hand.

 

Besonderheiten:

  • 1. Auftritt des Homunkulus.
  • Johns russischer Freund, Wladimir Golenkow, der in der Originalvorlage dabei ist, wurde hier aus der Handlung gestrichen.
  • Golenkows Part übernimmt im Hörspiel Josef Dinek, der im Roman dafür nur einen kleinen Auftritt hat.
  • Im Gegensatz zum Roman, erfüllt Petar Kopanek im Hörspiel lediglich eine "Phantomfunktion". Seinen Part übernimmt, wenn auch nur im Hintergrund, Akim Samaran, was mir aus dramaturgischen Gründen sehr gut gefällt.
  • Der Plot um Jane kommt im Roman überhaupt nicht vor.

 

Die Sprecher:

Hier möchte ich dieses Mal den in Hamburg lebenden Schauspieler und Sprecher Mark Bremer erwähnen, der in der Rolle des Josef Dinek zu hören ist. Obgleich hier alle Haupt- und Nebensprecher einen großartigen Job machen, hat mich besonders Bremers Auftritt sehr begeistert, und ich freue mich schon, wenn er im 2. Teil wieder dabei ist.

 

Mein Fazit:

"Die schwebenden Leichen von Prag" ist ein spannender und stimmungsvoller Auftakt eines großartigen Zweiteilers, dessen Verlauf durch routiniert eingesetzte Musik und Soundeffekte wunderbar untermalt wird. Dass Wladimir Golenkow herausgestrichen wurde, finde ich zwar schade, aber dem Hörspiel schadet dieser Umstand nicht.


Andreas Nauber

 

27.08.2022