Sherlock Holmes
40: Die dritte Botschaft
Hörspiel von Marc Gruppe nach Sir Arthur Conan Doyle & Herman Cyril McNeile
Titania Medien
Gesamtspielzeit: ca. 65 Minuten
Altersempfehlung ab 12 Jahren
VÖ: 29.11.2019
„Der Tote lag mit einem Tuch zugedeckt im Bett. Holmes lüftete beherzt das Laken. Es war ein schrecklicher Anblick, der sich uns bot. Die Kopfwunde war mehr als entstellend. Durch den Schuss war die Schädeldecke geborsten. Entsprechend viel Blut und Hirnmasse war überall am Kopfende verspritzt.“
Sir James Brackenbury kommt bei einem Sturz in seinem Garten ums Leben. Obwohl alle Anzeichen auf einen Unfall hindeuten, glaubt sein Neffe an einen Mord, weil es nun einen weiteren Todesfall mit ähnlichen Vorzeichen gab. Holmes nimmt die Ermittlungen auf und beschließt, dem vermeintlichen Mörder eine Falle zu stellen.
Es wird blutig
Dieser Fall beginnt ganz klassisch. Holmes und Watson erhalten Besuch von einem potentiellen Klienten, der ihnen sein Anliegen schildert. Es handelt sich jedoch nicht um gestohlenen Schmuck oder Antiquitäten, nein, hier wird Holmes mit einer Mordermittlung beauftragt. Und diese ist wahrlich blutig, wie man als Hörer schon bald erfahren wird. Nicht nur die bildhaften Beschreibungen der Leiche sorgen für einen intensiven Hörgenuss, auch die ominöse Rolle eines steinernen Totenschädels ist nicht nur für unser Detektiv-Duo eine „bereichernde“ Neuerung.
Stimmungsvolles Cover
Dass es hier blutig zugeht, verrät dem Hörer bereits das Cover, welches mit Blut und Totenschädel erstmals die Aufmerksamkeit des Hörers erlangt. Sehr intensiv und äußerst stimmungsvoll wird hier bereits angedeutet, womit es Holmes in diesem Fall zu tun bekommt. So wird man als Hörer bestimmt nicht enttäuscht werden, ist doch auch dieser Fall wie so häufig ganz anders, als erwartet.
Männer unter sich
Besonders erwähnenswert ist erneut die Besetzungsriege dieser Titania-Produktion. Mit gerade mal acht Sprechern ist diese nämlich durchaus als überschaubar zu bezeichnen, besticht jedoch wie oft durch ihre namhaften Sprecher. Neben der Standardbesetzung von Holmes und Watson (Tennstedt und Bierstedt) kommen in dieser Produktion noch andere große Stimmen wie Helmut Zierl, Peter Weis, Valentin Stroh oder Christian Stark zu Wort. Weibliche Sprecherinnen sucht man in dieser Produktion vergebens. Allerdings ziehen alle Herren den Hörer auch so in ihren Bann, dass einem beim ersten Hören vielleicht gar nicht auffällt, dass hier gar keine Frauen aktiv sind. Zudem ist die Story so gut durchdacht, mitunter so packend, dass man auch gar nicht dazu kommt, weibliche Stimmen zu vermissen.
Unbedingt bis zum Ende hören
Vor allem empfehle ich jedem Hörer, bis zum Ende am Ball zu bleiben. Hier endet das Hörspiel nämlich nicht mit der Entlarvung des Täters. Weiterführende Informationen folgen ebenso wie weitere tolle Dialogen zwischen Holmes und Watson und ich denke ich bin da nicht die einzige, die den beiden noch stundenlang zuhören könnte.
Mein Fazit:
Eine blutige und spannende Holmes-Folge, welche mich besonders durch ihre ausschließlich männliche Besetzungsriege überzeugt. Dass die Story wie immer zum Mitraten animiert, man aber nach wie vor in Sachen Kombination- und Auffassungsgabe dem Meisterdetektiv hinterher hinkt, versteht sich allerdings von selber. Beste Hörspiel-Unterhaltung ist somit auch in dieser Folge garantiert.
Mareike Lümkemann
03. Dezember 2019