Dark Holmes
2: Verrat
Contendo Media
Gesamtspielzeit: 41 Minuten
VÖ-Form: Digital
Altersempfehlung ab 14 Jahren
VÖ: 11.11.2022
„Deine Paranoia in Ehren, aber das Wichtigste ist doch, dass wir deine Aufzeichnungen zu Moriaty nicht gefunden haben. – Und damit haben wir weiterhin nichts in der Hand. – Ihr werdet auch nichts finden. Es ist weg. – Was meinst du mit weg? – Ihr sagtet, dass der Kühlschrank aus war. – Richtig. Es stank schon furchtbar daraus. – Dann hat Moriaty alles mitgenommen. – Wie meinst du das? – Die Unterlagen waren hinter dem Kühlschrank im Kühlgitter eingeklemmt. Wenn man den Kühlschrank bewegt, geht er aus. Und erst wenn man die Eisfachtür zehn Sekunden offenlässt, springt er wieder an. Kleine, technische Spielerei.“
Klappentext
Lieutenant Sherlock Holmes ist Insasse der psychiatrischen Klinik von Doctor Watson. Dort soll seine Zurechnungsfähigkeit ermittelt werden. Holmes glaubt, dass er Opfer einer Intrige des mysteriösen Verbrechergenies Moriarty ist. Als ein Anschlag auf ihn verübt wird, scheint sich seine Befürchtung zu bewahrheiten.
Jetzt geht es los
So, nun kommt der Sherlock so richtig in Fahrt. Obwohl wir ihn hier in einem Großteil des Hörspiels in der Klink erleben dürfen, stellt Holmes doch eine Menge an ermittlungsrelevanten Thesen auf und bringt so Doctor Watson endlich dazu, ihm zu glauben. Er schafft es sogar, diesen für sich ermitteln zu lassen. Doch bis es soweit ist, müssen Watson und Lestrade vorab gemeinsam Sherlocks Wohnung untersuchen und stoßen dabei auf so manchen interessanten Umstand…
Immer weiterhören
Wie schön, dass Teil eins und zwei gleichzeitig erscheinen und man direkt weiterhören kann. Während der erste Teil viel Einführung war, so sind wir hier doch gleich viel mehr drin in der Geschichte, die – wie schon erwähnt – zwar in den USA der Gegenwart spielt, aber dennoch über die bekannten Protagonisten verfügt, welche allerdings mitunter andere Rollen oder Geschlechter haben. Dieser Umstand hat mich allerdings nicht gestört, steht doch auch hier das Genie Holmes im Vordergrund. Dass Holmes bei Contendo davon nichts eingebüßt hat, stellt er in dieser Folge beeindruckend unter Beweis. Er führt nicht nur Watson an der Nase herum, mit geschickt aufgestellten Thesen und Denkanstößen zieht er diesen sogar auf seine Seite.
Frische Stimmen
Frisch ist beim Contendo-Holmes nicht nur die Verortung in die Gegenwart, sondern auch die Besetzung. Während Holmes sonst der das Timbre eines älteren Herren hat, so kommt er mit der Stimme von Manou Lubowski sehr jung daher – was dem Hörspiel aber keineswegs schadet. Lubowski gibt einen authentischen und sehr willensstarken Holmes, den man sich gut vorstellen kann und dem man vor allem gerne lauscht. Dr. John Watson wird ebenfalls sehr realistisch von Felix Spieß gesprochen. Inspektor Lestrade ist Victoria Sturm, die den beiden Herren in Sachen Spielfreude in nichts nachsteht.
Sound
Das Soundkonzept ist ebenfalls wie immer bei Contendo wohl durchdacht und optimal inszeniert, was ja auch nicht wundert, wenn man weiß, dass hier Erik Albrodt am Werk ist. Egal ob in der Klink oder in Holmes Wohnung, dank Albrodt sieht man die Räumlichkeiten vor dem inneren Auge und fühlt sich wie ein weiterer Ermittler im Team Holmes.
Cover
Angenehm modern ist übrigens auch die Cover-Gestaltung, die mich in ihrer Machart zwar etwas an die Midnight Tales erinnert, aber dennoch eigenständig und mit viel Wiedererkennungswert daherkommt.
Mein Fazit:
So darf es gerne mit Dark Holmes weitergehen: Spannend, modern und mit dem typischen kriminalistischem Holmes-Spürsinn. Ich freue mich schon jetzt auf die nächsten Folgen und bin gespannt, wann
Holmes aktiv in das Geschehen eingreift oder ob er lieber seinen neuen Begleiter Watson vorschieben wird…
Sprecher:
Sherlock Holmes - Manou Lubowski · Dr. John Watson - Felix Spieß · Jasmin Lestrade - Victoria Sturm · Dr. Brandon - Lutz Reichert · Officer Barrett - Sebastian Führ · Officer Walters - Sven Plate
· Schwester Betty - Tanja Lipinski · sowie – Gabriele Libbach, Annette Strasser, Julia Biedermann, Bettina Weiß, Erik Albrodt, Martin Sabel, Simona Pahl, Udo Schenk, Sabine Schmidt-Kircher,
Christoph Piasecki, Stephanie Kirchberger, Jenny Böttcher, Markus Pfeifer, Ulrike Stürzbecher, Marion von Stengel, Robert Missler · Credits – Matthias Keller
Mareike Lümkemann
01. November 2022