Küstenkrimi: Endstation Steilküste

Marc Freund

Endstation Steilküste

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 69 Minuten

VÖ-Form: Digital

VÖ: 16. Oktober 2020

CD-Cover Küstenkrimi - Endstation Steilküste

„Also die Lage ist wirklich einmalig. Die Steilküste, der Wald nebenan und kein Nachbar weit und breit. Gehört das Haus Ihnen, Herr Schulte? – Nein, ist leider nur gemietet. – Aber es hat eine coole Geschichte. Erzähl doch mal, was du mir eben gesagt hast. – Naja, ich weiß nicht, ob das jetzt so gut zum Essen passt… - Ach Quatsch! Letztes Jahr ist in diesem Haus nämlich ein Mord passiert. Ziemlich blutige Sache. – Ach, Sascha…! – Ja, wirklich. Seit dem nennt man es das Haus am Abgrund. Kurz vorher hatte man hier auf dem Grundstück eine Tote ausgegraben. – Uh, wirklich nicht sehr appetitlich.“

 

In einem Ferienhaus an der Ostsee-Steilküste kommt es zu einem Treffen dreier ungleicher Paare. Was zunächst nach einem entspannten Wochenende aussieht, entwickelt sich schon bald zu einem wahren Albtraum, als ein ungeladener Gast auftaucht. Im nahe gelegenen Wald kommt es zu einem entsetzlichen Verbrechen. Doch das ist erst der Anfang einer Reihe von grässlichen Ereignissen, die die Wochenendgesellschaft heimsucht. Im Haus am Abgrund kommt es zu einem Katz-und-Maus-Spiel, bei dem nicht klar ist, wer der Jäger und wer der Gejagte ist.

 

Ostsee-Krimi

Was kann es besseres geben, als bei dem nass-kalten Schmuddel-Wetter da draußen einem spannenden und stimmungsvollen Hörspiel zu lauschen? Eigentlich nicht viel, vor allem nicht, wenn es wieder so toll umgesetzt wurde.
Die „Endstation Steilküste“ – erneut eine Krimi-Vorlage aus der Feder von Marc Freund – ist so ein Hörspiel, das den Hörer ganz schnell für sich einnimmt. Dies mag zum einen daran liegen, dass der Autor Marc Freund in Flensburg geboren ist und es daher versteht, die Ostsee-Atmosphäre und den norddeutschen Charme in seinen Werken zu transportieren. Zum anderen ist auch das Hörspiel natürlich wieder klasse umgesetzt und überzeugt mit Sprechern, Musik und Sound.

 

Die Story

Die Geschichte kommt mit relativ vielen Akteuren daher, welche alle über sehr ausgeprägte, unterschiedliche Eigenschaften verfügen. Diese unterschiedlichen Charaktere bereichern das Hörspiel, ohne den Hörer zu überfordern. Es gibt Actionszenen und Blut, gleich zu Anfang erwartet den Hörer ein erster Mord, für den nur jemand aus der Gruppe verantwortlich sein kann. Und dann kommen auch noch Altlasten aus der gemeinsamen Vergangenheit einiger Personen ans Tageslicht. Nicht jeder ist der oder diejenige, die er/sie vorgibt zu sein. Hier scheint innerhalb der Wochenendgesellschaft weit mehr im Argen zu sein, als man auf den ersten Blick vermutet...

 

Sprecher, Musik & Sound

Wie von Contendo gewohnt, sind auch hier wieder bekannten und beliebten Synchronstimmen zu hören. Matthias Keller und Thomas Balou Martin haben mich besonders begeistert. Aber auch ihre hier nicht genannten Sprecher-Kollegen überzeugen durchweg in ihren Rollen und spielen ihre Charaktere lebendig und voller Inbrunst.
Die Musik ist mal als Stimmungsunterstützung, mal als Trenner zwischen unterschiedlichen Szenen oder Rückblicken eingesetzt, so dass das Hörspiel hervorragend ohne Erzähler auskommt.
Und auch die (Hintergrund-)Geräusche sind optimal platziert. Oftmals so fein, dass sie nur über den Kopfhörer zu vernehmen sind. Schritte, Möwen, Wutausbrüche oder auch Wind – man sieht die Situationen direkt vor dem inneren Auge.

 

Das Cover

Erwähnen möchte ich insbesondere auch das Cover. Dies stammt vom Contendo-Chef selber und macht schon Lust auf das Hörspiel. Man sagt ja „Don't judge a book by its cover"  - in Fall dieser Produktion macht man damit allerdings nichts falsch.

 

Mein Fazit:
„Endstation Steilküste“ ist ein stimmungsvoller und spannender Hörspielkrimi, der bestens umgesetzt wurde und sowohl von der blutigen als auch überraschenden Story sowie von den überzeugenden Sprechern lebt. Atmosphärisch auf ganzer Linie gelungen! 


Mareike Lümkemann

 

17. Oktober 2020