Midnight Tales
Folge 10 - Wahn und Wahnsinn
Laufzeit: ca. 39 Minuten
VÖ-Form: Digital
Produktion & Vertrieb: Contendo Media GmbH
VÖ: 17.04.2020
Klappentext:
„Nicht schuldig wegen Unzurechnungsfähigkeit“... das klingt für den verurteilten Mörder Edmund Rafelsen als Trick zu verlockend. Doch als er in Dr. Larsons Nervenheilanstalt gebracht wird, bekommt er mehr, als er erwartet hatte. Viel mehr.
Was passiert in "Wahn und Wahnsinn?"
In Dr. Larsons Nervenheilanstalt wird der vierfache Mörder Edmund Rafelsen eingewiesen, der durch Vortäuschung von Unzurechnungsfähigkeit so einem Todesurteil entgehen möchte. Dort macht er die Bekanntschaft einiger Mitpatienten, von denen es einem gelingt, einem Aufseher die Schusswaffe zu entreißen und diesen zu töten. Der Mitpatient ist kurz darauf spurlos verschwunden, und für den Mord gibt es keinen Anhaltspunkt. Hat Rafelsen sich das alles nur eingebildet? Als dann noch ein unheimlich wirkender Neuzugang eingewiesen wird, spitzt sich die Lage dramatisch zu ...
Meine Meinung:
Ich habe dieses Mal etwas mehr zum Inhalt geschrieben, da ich das ohne zu spoilern tun konnte. In "Wahn und Wahnsinn" gewährt uns Contendo Media einen Blick in das Innere einer Nervenheilanstalt, in der mehrere geistig verwirrte Mörder einsitzen, von denen die meisten, wenn sie sich miteinander unterhalten, größtenteils gar nicht so verrückt klingen ...
Wenn ich von den Folgen 6 / 10 die beste benennen müsste, dann wäre es die vorliegende. Ich habe "Wahn und Wahnsinn" zweimal hören müssen, um die Story in all ihren Nuancen zu verstehen, da mir nicht sofort klar war, was nun Wahn und was nun Wahnsinn ist. Die Geschichte ist durchweg interessant und weist ein überraschendes Ende auf, welches mir sehr gut gefällt.
Sprecherleistung:
Kai Taschner spricht Edmund Rafelsen und dessen vorgetäuschtes zweites Ich Achilles. Beide Parts spricht er sehr überzeugend und konnte mich somit begeistern.
Man kann sich als Hörer ja durchaus etwas genervt fühlen, wenn mehrere Labels für eine bestimmte Art von Charakteren größtenteils auf einen ganz bestimmten Sprecher zurückgreifen. Man kann als Hörer aber auch ruhig zugeben, dass gerade dieser Sprecher auf gerade diese Rolle sehr gut passt. Das trifft auf Santiago (SpongeBob) Ziesmer im Besonderen zu, da er Hector Wilson auf eine Weise spricht, die diesem Charakter zu eigen ist.
Aber auch die weiblichen Charaktere werden durch Dana Friedrich und Anna Dramski stimmlich großartig verkörpert.
Zudem ist als Staatsanwalt in einer Nebenrolle auch Bodo Wolf zu hören, dem ich in letzter Zeit in mehreren Hörspielen lauschen durfte und der mich jedes Mal überzeugen konnte.
Sounddesign und Musik:
Auch wenn ich mich in diesem Punkt immer wiederhole, ist beides auch hier stimmig auf das Hörspiel angepasst.
Mein Fazit:
Hörspiele in Nervenheilanstalten haben immer einen besonderen Reiz, wie ich finde, und daher gebe ich auch für Folge 10 der "Midnight Tales" eine klare Kaufempfehlung.
Sprecher:
Dramaturgie, Regisseur, Produzent & Schnitt: Christoph Piasecki
Buch: Julie Hoverson
Übersetzung: Christoph Piasecki
Musik: Michael Donner, Scott Lyle Sambora, Alexander Schiborr und Konrad Dornfels
Sounddesign: Erik Albrodt
Design & Illustration: Alexander von Wieding
von Andreas Nauber
26. April 2020