Küstenkrimi: Schattenstrand Teil 2

Marc Freund

Schattenstrand Teil 2

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 72 Minuten

VÖ-Form: Digital

VÖ: 25.03.2022

CD-Cover Küstenkrimi - Schattenstrand Teil 2

„Ich stolpere mehr ins Wohnzimmer, als dass ich gehe. Die Situation wirkt bizarr. Sarah Maynes starrt mich an. Ich sehe, wie ihr Blick weiterwandert bis zu der Pistole, die neben mir auf der Anrichte liegt. Panik steigt in mir auf. Ich schüttle kaum merklich den Kopf. Und doch muss Fasold selbst diese Bewegung aus den Augenwinkeln heraus registriert haben.“

 

Klappentext

Die Ereignisse im kleinen Ostsee-Küstenort Holnis spitzen sich dramatisch zu. Der Schriftsteller Hendrik Torn macht im Haus der rätselhaften Noosha eine grauenvolle Entdeckung. Er hat jedoch kaum Zeit, darauf zu reagieren, denn kurz darauf spitzt sich die Lage zu. Es beginnen mörderische Verwicklungen, aus denen es kein Zurück mehr gibt.

 

Wahrheit oder Fiktion?

Endlich geht es weiter mit dem zweiten Teil vom Schattenstrand – dem Küstenkrimi, der so wunderbar und intensiv von Tobias Meister in der Rolle des Hendrik Torn bereichert wird. Nach wie vor führt Meister als Ich-Erzähler durch die Geschichte und saugt uns Hörer mit seiner charismatischen Art in das Geschehen. Und man kann fast sagen, die Ereignisse überschlagen sich, so dass nicht nur Torn irgendwann Probleme hat, Wahrheit von Fiktion zu unterscheiden. Was ist im Haus von Noosha tatsächlich geschehen? Wo sind seine Manuskript-Seiten und was hat es mit den merkwürdigen Nachbarn auf sich? Gibt es die überhaupt oder entspringen diese nur seiner Fantasie? Doch dann erinnert sich Torn an den Schriftzug an seiner Scheibe und seine persönliche Verbrecher-Jagd beginnt!

 

Es geht weiter

Auch wenn ich mich wiederhole, ich bin Contendo Media ja sehr dankbar, dass die VÖ-Termine von Doppelfolgen so kurz hintereinander liegen. Bei anderen Produktionen muss man den Vorgänger oftmals erst noch einmal hören, um wieder in die Geschichte zu kommen. Das ist beim Schattenstrand zum Glück nicht der Fall und man ist sofort wieder drin – auch ohne eine Wiederholung, obwohl diese den Hörgenuss bestimmt noch einmal steigern könnte. Für alle, die dennoch eine kleine Auffrischung benötigen, hält der Schriftsteller Torn allerdings einen kleinen Rückblick bereit.

 

Stimmen

So können wir also direkt weiterhören und den tollen Sprechern dieser Produktion lauschen, von denen natürlich wieder Tobias Meister uns Hörer in seinen Bann zieht. An seiner Seite agieren wie in Folge acht auch Christa Krings, Christine Kutschera sowie Tobias Schmidt, Rolf Berg oder Louis F. Thiele. Ein Ensemble, das die entsprechenden Rollen durchweg authentisch und mit Spielfreude darbietet.

 

Küsten-Atmosphäre

Auch in Sachen Küsten-Atmosphäre wurde ich hier nicht enttäuscht. Von Anfang an habe ich die Häuschen an der Ostsee vor dem inneren Auge sehen können, was übrigens auch gleichermaßen für die Besuche am Strand gilt. Ich muss sogar sagen, die Spannung dieser Folge hat mich so eingenommen, dass das klassische Möwengeschrei, da ja gerne zur Verdeutlichung der maritimen Stimmung eingesetzt wird, an mir nahezu vorbei gegangen ist. Gab es dies überhaupt?

Dafür hat mich das Akkordeon-Spiel von Jan-Peter Pflug umso mehr begeistert, das sich wunderbar unterstützend in die Produktion eingegliedert hat.

 

Sound

Wunderbar ist insgesamt das Soundkonzept, für das wieder einmal Tom Steinbrecher verantwortlich ist. Erneut kann sich das Kopfkino dauerhaft frei entfalten und den Hörer nahezu an die Ostsee verbannen.

 

Mein Fazit:

Dieser Küstenkrimi begeistert auf vielen Ebenen: Egal ob Sound, Musik oder Story – als Hörer wird man ebenfalls ein Besucher des Schattenstrands und ich bin mir sicher, nicht nur ich hätte Tobias Meister als Torn noch viel länger lauschen können…


Mareike Lümkemann

 

19.03.2022