5 Geschwister - Im Urwald der Träume

 

5 Geschwister

Folge 31 - Im Urwald der Träume

TOS Hörfabrik

Gesamtspielzeit: ca. 78 Minuten

VÖ: 20. August 2021

Empfohlen ab 8 Jahren

CD-Cover 5 Geschwister - Im Urwald der Träume

„Diese Fichte ist der Hammer. Ich wusste gar nicht, dass Bäume so hoch wachsen können. Die Spitze muss bis in den Himmel reichen. Wenn ich da oben sein könnte… Das wäre meine Chance. Hier ist bestimmt noch nie jemand hochgeklettert. Wenn ich das schaffen würde, dann wäre ich die erste. Das macht mir dann so leicht keiner mehr nach. Selbst die Jungs würden das nicht schaffen. Das wäre unvergleichlich. Ich wäre unvergleichlich. Ich, ich muss da jetzt hoch! Jetzt oder nie! Ah, oh – das geht leicht. Die Äste sind, die Äste sind wie Treppenstufen. 60 Meter nur… Das schaffe ich doch. Ich hätte nie gedacht, dass das so einfach ist. Wow! Das sind bestimmt schon fünf bis sechs Meter. Das wird ein Kinderspiel!“

 

Genial! Die "5 Geschwister" bekommen von ihrer Mutter einen Urlaub gesponsert. Sie reisen nach Niederösterreich in den Rothwald - den letzten Urwald Mitteleuropas. Ihre Behausung ist eine einsame Holzhütte. Doch statt sich mit der ungezähmten Natur zu beschäftigen, werden sie durch sehr merkwürdige Vorkommnisse abgelenkt.

Die Nächte werden zu Tagen. Traum und Wirklichkeit verschwimmen miteinander. Zurück in ihrer Hütte ist ihnen klar, dass vieles nicht mit rechten Dingen zugeht. Sie müssen so schnell wie möglich aus diesem Wald raus. Doch so einfach ist das alles nicht. Jetzt gilt es, um jeden Preis das Geheimnis des Waldes zu lüften, sonst verlieren sie ihren Verstand...

 

Urlaub in Österreich

Wer glaubt, die Fünf hätten schon alles erlebt, alle aufregenden Orte der Welt bereist – der irrt. Die aktuelle Folge ist der Beweis für diesen Trugschluss. Die 5 Geschwister sind jetzt wieder in Europa unterwegs. Nachdem es sie in den letzten Folgen in Südamerika umgetrieben hat, machen sie nun Urlaub in Niederösterreich. Ihre Mutter hat den Kindern den Urlaub spendiert, da ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf gefallen ist. Immer nur „Siedler“ spielen, geht also scheinbar doch nicht. In Österreich angekommen stellt sich allerdings schon bald etwas anderes als Urlaubs-Feeling ein. Albträume plagen immer wieder einen oder eine der Geschwister und sie stellen sehr schnell fest, dass hier irgendetwas absolut nicht so läuft, wie es sein sollte.

 

Die eigene Positionierung im Focus

Doch nicht nur die Albträume stehen im Focus dieser Folge. Wie immer bei den fünf Geschwistern geht es um weit mehr als Abenteuer und mysteriöse Begebenheiten. In dieser Folge geht es vor allem um die eigene Positionierung innerhalb einer Gruppe, innerhalb der Familie. Um die ständigen Vergleiche, denen sie sich, genauso wie viele Menschen immer wieder selbst aussetzen und die Zweifel, nicht gut genug zu sein oder auch die Befürchtung, dass andere immer besser sind.

Das kann zum einen natürlich anspornen, zum anderen aber auch belasten. Doch wie so häufig im Leben, hilft es, Sorgen und Ängste auszusprechen und offen damit umzugehen. Die 5 Geschwister schaffen diese offene Aussprache, als sie die wiederkehrenden Träume und die unangenehmen Situationen in ihnen ansprechen. Den Mut, offen damit umzugehen erhalten die Kinder wie so oft von ihrem Glauben an Gott, der ihnen die Kraft gibt, Dinge (richtig) anzugehen.

 

Steckt hinter allem ein spannender Fall?

Dass es einen besonderen Grund für diese unruhigen Nächte gibt, hinter welchem sich natürlich ein Fall für die Fünf verbirgt, ist eigentlich selbstverständlich. Der Weg zur Lösung jedoch ist ein Weg über das Eingestehen der eigenen Ängste und Zweifel (mit Gottes Hilfe) – eine gewisse kriminalistische Kombinationsgabe sowie ein gesunder Menschenverstand sind aber ebenfalls von Nöten. Zum Glück verfügen die 5 Geschwister auch in diesen Punkten über ausreichend Erfahrung.

 

Perfekte Geräuschkulisse

Aber keine Sorge, diese Folge ist nicht so „schwer“ wie es jetzt vielleicht klingt. Auch hier bekommen wir Hörer ein äußerst spannendes Hörspiel präsentiert, das mich persönlich mit seinem großartigen Soundkonzept begeistert hat. Immer wieder ist ein dezentes Vogelgezwitscher zu hören, das Rauschen der Bäume oder das Zirpen der Grillen zu vernehmen. Das Kopfkino kann sich auch in Folge 31 bestens entfalten, man fühlt sich mitunter als wäre man mit den Geschwistern im Wald und ein Teil ihrer Urlaubs-Gruppe – doch zum Glück ohne Albträume.

 

Die gewohnten Stimmen

Als Sprecher sind die gewohnten und geliebten Stammsprecher der Pastorenkinder zu hören. Tjorven Lauber (Marianne), Sarah Stoffers (Petra), Fabian Stumpf (Hans-Georg), Lisa Kielbassa (Esther) und Jan-Micha Nietsch (Alexander) agieren auch in dieser Folge wieder lebendig und überzeugend. Viele andere Sprecher kommen in dieser Folge (zumindest in größeren Rollen) gar nicht zu Wort, da der Schwerpunkt ganz klar auf den Fünfen liegt, welche auch immer wieder in längeren Monologen zu Wort kommen und so den Hörer mit auf ihre Traumreisen nehmen. Eine äußerst anspruchsvolle, aber auch sehr gelungene Umsetzung.

 

Mein Fazit:

Im Vergleich zu den Vorgängern in Südamerika kommt diese Folge etwas ruhiger, aber dafür keinesfalls weniger spannend daher. Ganz im Gegenteil – durch die intensive Darstellung der Träume transportiert diese Folge eine Intensität, die den Hörer von Anfang bis Ende in den Bann zieht.


Mareike Lümkemann

 

25.09.2021