DreamLand-Grusel - 33 - Der Fluch von Morosko

DreamLand-Grusel

Folge 33 – Der Fluch von Morosko

DreamLand Productions

Gesamtspielzeit: 65 Minuten

VÖ: 1. Dezember 2017

Empfohlen ab 16 Jahren

CD-Cover DreamLand-Grusel, Folge 33

„Die Tage bis zur Abreise zogen sich für mein Empfinden viel zu lange hin. Ich konnte es kaum abwarten, den Professor bei seiner Arbeit als Assistenz zu unterstützen. Am Abreisetag musste ich erst einmal feststellen, dass der Professor die Aufgaben seines Assistenten vor allem darin sah, unsere Gepäckstücke zu schleppen und in die Droschke zu verfrachten. Doch auch diese Aufgabe, die eher einem Dienstboten als einem Assistenten zugestanden hätte, vermochte meine Begeisterung nicht zu dämpfen.“

 

Nikolai von Hohenstein bittet den Reporter Artur Drayton zu einem Gespräch und erzählt diesem eine Geschichte, die den Reporter am Verstand des alten Mannes zweifeln lässt. Einst, im Jahre 1847, begab er sich als Student zusammen mit dem niederländlichen Gelehrten Prof. van den Broek auf eine Expedition durch die Karpaten und Russland. Dabei jagte der Professor für Geschichte, Philosophie und Anthropologie hinter Legenden und Gruselgeschichten her, die die Einheimischen ihnen erzählten. Nikolai verstand nicht, welchen Beweggrund der Professor hatte und er selbst glaubte nicht an Vampire, Werwölfe und andere unheimliche Gestalten. Bis er eines Besseren belehrt wurde, denn auf sie wartet...der Fluch von Morosko.

 

Eine coole Folge

Und wieder eine coole Folge von DreamLand Grusel. Diesmal sogar im wörtlichen Sinne, denn die Folge 33 führt den Hörer in die eisigen Karpaten und ins kalte Russland. Hier sind Professor van den Broek und sein Assistent Nikolai von Hohenstein auf der Suche nach Legenden, Werwölfen und Vampiren. Immer wieder scheint es sich tatsächlich „nur“ um Mythen zu handeln – übrigens sehr zur Freude des Professors. Doch dann, als Nikolei die Reise schon fast abrechen möchte, da seine Ersparnisse zur Neige gehen, kommt die junge Marinuschka ins Spiel und bringt einen angenehmen Lichtblick in sein einsames und eintöniges Leben…

 

Ein großes Konzept und große Sprecher

Der Fluch von Morosko ist erneut ein Hörspiel, welches aus der Feder von Evelyn R. Boyd stammt. Schon einige Meisterwerke dieser Reihe hat sie zusammen mit Thomas Birker geschaffen, da verwundert es nicht, dass auch diese Geschichte durchdacht und sehr atmosphärisch inszeniert ist. Mag man vielleicht zu Anfang noch einen klassischen Erzähler vermissen, wird es doch recht schnell klar, warum keiner in Erscheinung tritt. Hier führt die Hauptperson selber durch das Geschehen und bekommt dafür sogar gleich zwei Stimmen. Wunderbar gelungen ist hier die Wahl der Besetzung, werden der alte und der junge Nikolai doch von Vater (Horst Stark) und Sohn (Christian Stark) gesprochen und beiden nimmt man ihre Rollen komplett ab. Ich persönlich freue mich immer wieder ganz besonders, Christian Stark in Hörspielen zu hören, verfügt er doch über eine extrem charismatische und angenehme, ruhige Stimme. In dieses Hörspiel passt seine Stimme sowohl im Erzählpart auch als auch im aktiven Geschehen perfekt. An seiner Seite spricht übrigens niemand anders als Eckart Dux (Stichwort: King of Queens) den niederländischen Professor und auch er lässt durch seine Interpretation bereits nach wenigen Augenblicken das Bild eines entsprechenden Professors vor dem inneren Auge entstehen.

Der treue DreamLand-Fan muss aber natürlich auch in dieser Folge nicht auf Christian Rode verzichten. In Folge 33 ist er zusammen mit weiteren großen Stimmen wie Andreas Fröhlich, Tilo Schmitz oder Alexandra Lange-Baehr zu hören. Eine Besetzung, die keine Wünsche offen lässt.

 

Wohin geht die Reise?

Dramaturgisch ist diese Folge ebenfalls durchdacht. Auf Grund der Namen der handelnden Personen ahnt man vielleicht schon, wohin das Hörspiel gehen könnte. Doch sind alle diese Ahnungen richtig? Vielleicht geht es ja doch in eine ganz andere Richtung. Ich empfehle daher gerne: Hört einfach zu. Hört genau zu. Und lasst euch entführen in den kalten und sagenumwobenen Osten. Denn die Baba Jaga, so viel sei an dieser Stelle verraten, hat zu Anfang sicherlich kaum niemand auf dem Schirm gehabt, oder? Und das ist bei weiten noch nicht alles…

 

Mein Fazit:

Wieder eine klasse DreamLand-Grusel-Folge, die keine Wünsche offen lässt. Gänsehaut stellt sich bei Episode 33 nicht nur ein, da uns diese Folge in die verschneiten Karpaten und ins eisige Russland entführt. Also, zieht euch warm an und verschenkt besser niemals euren Schal. Ihr könntet ihn noch brauchen…


Mareike Lümkemann

 

02. Oktober 2019