Insel-Krimi - Die Medusa von Bornholm

 

Insel-Krimi

Die Medusa von Bornholm

Christoph Soboll

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 59 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

22.07.2022

CD-Cover Insel-Krimi - Die Medusa von Bornholm

„Sag mal, bist du nicht der Sohn von Hilke und Peter? – Ja, das waren meine Eltern. Wieso fragen Sie? – Wusste ich´s doch. Meine Frau und ich haben damals in eurer Nachbarschaft gewohnt. Die Grillfeste eurer Familie waren die besten. – Das waren sie wirklich. Wohnen Sie immer noch in Boderne? – Nein, wir sind schon vor vielen Jahren zurück nach Roenne gezogen. Hier ist einfach mehr los. – (…) – Aber sag mal Junge, habe ich nicht mal in der Zeitung gelesen, dass du… – Anderes Thema, Meister! – Verstehe, sorry. Das Bier kommt sofort.“

 

Klappentext

Das Museum auf Bornholm wird von einer blutigen Tat heimgesucht. Kommissarin Anna Fuchs muss in diesem Fall ermitteln und stößt dabei auf die Legende der Medusa. Kann dieses mörderische Wesen tatsächlich einem Gemälde entstiegen sein, um den Fluch auf grausige Weise zu erfüllen?

 

Auf in die Ostsee

Auf nach Bornholm. In Folge Nummer 21 verschlägt es die Hörer der Insel-Krimi-Reihe nach Bornholm und damit das zweite Mal außerhalb Deutschlands. Nachdem wir in Folge 18 schon auf Hawaii waren, geht es jetzt auf eine dänische Ostseeinsel.

Auf der östlichsten Insel Dänemarks muss die Kommissarin Anna Fuchs in einem mysteriösen Mordfall in einer Kunstausstellung ermitteln, dabei ist sie privat gerade mehr als ausgelastet, denn ihr Bruder wurde gerade aus dem Gefängnis entlassen. Doch damit nicht genug, denn bei dem einen Todesfall soll es nicht bleiben…

 

Story von Christoph Soboll

Wie wir es von Contendo Media kennen, ist auch diese Folge auf höchstem Niveau produziert. Die Buchvorlage zu dieser Folge stammt von Christoph Soboll, der schon für Folge 13 die Vorlage liefern durfte. Ihm ist auch mit dieser Folge eine unterhaltsame und kurzweilige Story gelungen, welche gekonnt Familiendrama, Krimi und Legenden vereint. Langeweile kommt hier beim Hören definitiv nicht auf.

 

Kopfkino

Das Kopfkino kann sich dank gekonnter Inszenierung ebenfalls wie gewohnt entfalten. Bestens in Szene gesetzte (Hintergrund-)Geräusche wie der Motor beim Autofahren, der Hammerschlag des Richters oder Schritte und Türenschlagen sorgen dafür, dass man die Szenen vor dem inneren Auge sieht und der Hörgenuss direkt im Kopf entsteht.  

 

Musik

Gleiches gilt für die musikalische Untermalung: Tolle Szenentrenner, welche in dieser Produktion richtig schön Raum erhalten, sorgen gleichermaßen für den Hörgenuss wie auch die musikalischen Szenen, die dem Spannungsaufbau dienen. Die Musik selbst bringt natürlich auch wie immer jede Menge maritimes Flair mit.

 

Sprecher

In Bezug auf den Sprechercast bin ich (ich glaube sogar zum ersten Mal bei einer Contendo-Produktion) etwas ambivalent unterwegs. Während Nina Witt die optimale Bestbesetzung für die Kommissarin Anna Fuchs ist, überzeugen mich leider Michaela Schaffrath (als Inga Holgerson) oder Irene Weber (als Ludmilla Langström) weniger. Beide agieren für mich zu aufgesetzt und nicht authentisch genug. Nina Witt hingegen spielt Anna Fuchs absolut realistisch. Dank ihrer Interpretation der Kommissarin kann man vor dem inneren Auge bestens eine Frau sehen, die zwischen ihren eigenen Ansprüchen, der beruflichen Professionalität und dem enttäuschen Familienmenschen hin und her gerissen ist.

 

Wermutstropfen

Einen weiteren Kritikpunkt habe ich jedoch auch noch in dieser Folge. Der dänische Schauplatz wird mir persönlich in dieser Folge leider zu wenig deutlich. Es werden zwar die dänischen Orte und Gemeinden der Insel genannt, wer jedoch in Geografie nicht gut aufgepasst hat oder vielleicht auch nicht mit der nötigen Aufmerksamkeit den Ortsbenennungen lauscht, für den wird die dänische Verortung vielleicht nicht deutlich genug. Da hilft für mein Empfinden auch nicht der Hinweis auf das deutsche Nachbarland. Auch die Namen der Protagonisten hätten für mein Empfinden noch dänischer und somit deutlicher sein können.

Dass jedoch ein anderer Kommissar, nämlich der Herr mit „DT“ einen Kurzauftritt hat, freut mich hingegen umso mehr. Auch wenn die Folgen alle für sich stehen und gehört werden können, haben sie doch mitunter in Bezug zueinander, so dass man oftmals auf alte Bekannte trifft.

 

Mein Fazit:

Auch wenn die Vorgängerfolgen für mich stärker und gesamt betrachtet auch etwas authentischer waren, ist dies doch ein unterhaltsamer Insel-Krimi, der in keiner Sammlung fehlen darf. Insbesondre die Leistung von Nina Witt macht diese Folge mehr als hörenswert!


Mareike Lümkemann

 

30.07.022