Midnight Tales
Folge 11 - Wenn Masken fallen
Laufzeit: ca. 39 Minuten
VÖ-Form: Digital
Produktion & Vertrieb: Contendo Media GmbH
VÖ: 24.04.2020
Klappentext:
Ein Schneesturm tobt in North Dakota. Nachdem ihre Freunde dem Ehepaar Limbkin für das Abendessen abgesagt haben, klopft es plötzlich unerwartet an ihre Tür. Zwei Fremde erbitten Schutz vor dem Unwetter, da sie eine Autopanne hatten. Beim gemeinsamen Dinner scheint sich trotz wärmenden Kaminfeuers eine Eiseskälte auszubreiten. Denn als die Masken fallen, verändert sich alles.
Was passiert in "Wenn Masken fallen?"
Nun, eigentlich ist im Klappentext alles gesagt, aber ich spoilere wohl nicht, wenn ich hinzufüge, dass es in einer Reihe wie "Midnight Tales" nicht gut endet, wenn man Fremde in sein Heim einlädt ...
Meine Meinung:
Dass die "Midnight Tales" die verschiedensten Storyvariationen aufweisen, ist den Hörern mittlerweile natürlich klar und auch einer der Gründe, die diese Reihe so beliebt machen. In dieser Folge werden wir Hörer mit einer Thematik konfrontiert, die man aus Filmen, anderen Hörspielen und Büchern kennt. Aus irgendeinem Grund verschaffen sich Fremde Zutritt zu einer Behausung, deren Bewohner diese auch freundlich empfangen. Im Laufe des gemütlichen Beisammenseins / gegenseitigen Abtastens erkennt man jedoch, dass man nicht zusammenpasst, da einerseits die Ansichten einzelner Charaktere zu verschieden sind. Zudem sind diese Charaktere sehr dünnhäutig, wenn ihre moralischen oder weniger moralischen Vorstellungen angezweifelt werden und somit eine mitunter recht frostige Stimmung unter den Charakteren entsteht ... In diesem Fall liegt es wohl hauptsächlich an der besserwissenden und recht überheblichen Art von Walter Limbkin (K.-Dieter Klebsch), dass zwischen den agierenden Personen keine Herzlichkeit aufkommen möchte, sodass es im Inneren des Hauses immer "kälter" wird, trotz des wärmenden Kamins. Da außerhalb des Hauses ein heftiger Schneesturm tobt, kann man durchaus behaupten, dass diese Folge der "Midnight Tales" im wahrsten Sinne des Wortes von natürlicher sowie von menschlicher Kälte erfüllt ist. Auch diese Folge gefällt mir sehr gut, da es immer reizvoll ist, wenn unterschiedliche Charaktere auf engem Raum miteinander zurecht kommen müssen. Auch das Ende versteht zu überzeugen und ist nur bedingt vorhersehbar.
Sprecherleistung:
Auch dieses Mal kann ich keinen Sprecher besonders erwähnen, da alle vier, K.-Dieter Klebsch, Dana Friedrich, Wolfgang Bahro und Nana Spier, sehr überzeugend klingen und somit sehr gut auf ihre Rollen besetzt sind. Ich möchte nur noch einmal kurz auf Wolfgang Bahro und Nana Spier zu sprechen kommen, die ja gerne mit ihren Rollen als "Jo Gerner" (GZSZ) oder als "Buffy" (Buffy - Im Bann der Dämonen) in Verbindung gebracht werden. Im vorliegenden Hörspiel haben diese Beiden wieder einmal bewiesen, dass sie mehr können, als Serienschurken oder Dämonenjägerinnen verkörpern.
Musik und Sounddesign:
Beides kommt wieder hervorragend zur Geltung, wobei die Musik dieses Mal hauptsächlich zur Abgrenzung verschiedener Szenen eingesetzt wird. Das Sounddesign lädt hier größtenteils zur Gemütlichkeit ein, da überwiegend prasselndes Kaminfeuer zur Untermalung der Gespräche dient. Natürlich verhindern die stattfindenden Gespräche jedoch jedes aufkommende Gefühl von Gemütlichkeit ...
Mein Fazit:
"Wenn Masken fallen" lässt uns hinter menschliche Fassaden blicken und macht deutlich, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint und dass Eindrücke, die man von Charakteren / Menschen hat, durchaus täuschen können. Auch für diese Folge gebe ich eine klare Kaufempfehlung.
Sprecher:
Dramaturgie, Regisseur, Produzent & Schnitt: Christoph Piasecki
Buch: Marc Freund
Musik: Michael Donner, Scott Lyle Sambora, Alexander Schiborr und Konrad Dornfels
Sounddesign: Erik Albrodt
Design & Illustration: Alexander von Wieding
von Andreas Nauber
03. Mai 2020