SCHATTENREICH - 07 – Hinter schwarzen Spiegeln

SCHATTENREICH

07 – Hinter schwarzen Spiegeln

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CD-Cover SCHATTENREICH - 07 – Hinter schwarzen Spiegeln

„Ich schloss die Tür hinter uns und betrachtete den kleinen Raum, den wir betreten hatten. Eine Art Wartezimmer. Mit einem runden Tischchen in der Mitte und zwei einander gegenüber stehenden schweren Sesseln, die den Raum in eine leere und eine mit Pflanzen vollgestopfte Hälfte teilten. Irgendwo in diesem Pflanzenmeer waren Lichtquellen verborgen, die das Zimmer mild beleuchteten. Es roch seltsam nach einer Mischung aus Lavendel und anderen Kräutern. Ungewöhnlich und durchaus nicht unangenehm. Madame Margarete war verschwunden.“

 

Immer noch verwirrt von seinen Erlebnissen um Otto Bloch, befindet sich die Hauptperson Christian Wagner im Casino Monte d´Oro, das von der Familie Scholl geführt wird. Wagner gerät dabei zuerst in eine Polizei-Razzia, dann in eine Schießerei, deren Gründe ungeklärt bleiben. Zusammen mit der Journalisten Tina Müller macht er sich anschließend auf, Madame Margarete aufzusuchen. Kann sie Licht in die Geschehnisse um den Gesalbten bringen?

 

Bereits Anfang dieses Jahres sind die Folgen 7 und 8 der Hörspielreihe SCHATTENREICH erschienen. Ich hatte jetzt das große Vergnügen, mich mit diesen beiden Folgen beschäftigen zu dürfen. Und wie bei den Vorgängern sollte ich nicht enttäuscht werden. Bei dieser Serie ist es wie bei einem guten Buch. Man wird von diesem Hörgenuss unglaublich in den Bann gezogen, man muss einfach immer weiter hören, um alle Zusammenhänge zu begreifen, allen Rätseln auf die Spur zu kommen. Bereitwillig folgt der Hörer der Hauptperson Christian Wagner in Phantasiewelten, Casinos und brennende Häuser – immer erpicht darauf, mehr von den mysteriösen Umständen zu erfahren, die Wagner immer wieder in die merkwürdigsten Situationen bringen. Dabei geht es dem Hörer auch immer wieder wie der Hauptperson, denn auch Wagner wurde mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen, kann sich auf viele Dinge noch keinen Reim machen, nicht alle Zusammenhänge begreifen. Erst nach und nach schließt sich der Kreis und sowohl Wagner als auch der aufmerksame Hörer sehen bzw. hören klarer. Hilfreich ist es dabei, dass Wagner, der zugleich auch als Erzähler durch das Hörspiel führt, immer wieder Rückblicke gibt. Wenn er zudem seine Gedanken ordnet, kann der Hörer besser die dunklen Verknüpfungen erkennen und auch der Neueinsteiger kann dem Hörspiel beim achtsamen Zuhören ohne größere Schwierigkeiten folgen.

 

Doch nicht nur die Story zieht einen in den Bann. Die rauchige Stimme von Alexander Scheer, der die Hauptfigur spricht, tut ihr Übriges dazu. Ich möchte sogar behaupten, dass ohne die markante Stimme längst nicht diese unglaubliche Spannung des Hörspiels aufgebaut werden könnte. Scheer nimmt man sofort die Verwirrtheit ab, in der sich Wagner immer wieder befindet. Wer sich auf dieses Hörspiel einlässt, wird es also nicht bereuen. Aber Obacht – Suchtgefahr!


Mareike Lümkemann

 

14. Dezember 2008