Larry Brent - Der Schlitzer aus dem Jenseits

„Seit dieser seltsamen Sache mit Miriam habe ich keinen Schlaf mehr gefunden. Ich mache mir jetzt Vorwürfe, dass ich ihr Schreien an jenem Abend nicht gehört habe. Aber meine Tochter war zu weit weg vom Haus. – Ich habe den Ort gesehen. – Ich saß im hinteren Teil des Hauses, in der Bibliothek. Miriam stürzte durch die Tür und erzählte mir alles. Für mich war sie zu einem Fall für den Psychiater geworden. Niemand im Haus weiß etwas. Niemand soll es wissen. Am allerwenigsten meine Frau. Ihr geht es nicht gut.“

Zwei Morde in London veranlassen Scotland Yard, die PSA einzuschalten. Gemeinsam mit Chief-Inspektor Edward Higgins findet Larry Brent Spuren, die in die Vergangenheit führen! Zu…Jack the Ripper! Der Ripper ist doch längst tot, oder etwa nicht? Ist die Erscheinung, welche Myriam Toybee nahe einer Friedhofsmauer angreift, tatsächlich der Schlitzer aus der Hölle? Ein dramatischer und tödlicher Fall für X-RAY-3!

Ein besonders paranormaler Fall

Larry Brent muss sich wirklich mit allem auseinandersetzen. Aber das steht wahrscheinlich auch so in seiner Stellenbeschreibung als PSA-Agent. Alles was übernatürlich oder paranormal ist, fällt in sein Aufgabengebiet. Nachdem ich ihn schon begleiten durfte, wie er mit hochgezüchteten Fledermäusen oder mutierten Müllmonstern kämpfen musste, sieht er sich nun mit einer Erscheinung konfrontiert, die doch sehr an Jack the Ripper erinnert. Aber das kann doch eigentlich gar nicht sein! Der Ripper ist doch seit über 100 Jahren tot…

Ruhe und Sprecher

Der Schlitzer aus dem Jenseits ist der bis dato aktuellste Fall von X-RAY-3 und hat Potential mein neuer Lieblings-Fall zu werden. Auch in dieser Folge nimmt man sich von Seiten der Regie wunderbar Zeit, Personen und Bedrohung einzuführen. Während Larry „früher“ immer recht schnell zugegen war, bekommt die Geschichte hier viel Raum ohne Larry. Die Gefahr kann erstmal wirken, der Hörer darf selber denken, bevor der Spezial-Agent die Bühne betritt. Mir gefällt das sehr, auch wenn das im Umkehrschluss natürlich heißt, dass die charismatische Stimme von Jaron Löwenberg leider etwas weniger zu hören ist. Doch zum Glück stehen ihm seine Sprecherkollegen in Sachen Kopfkino in nichts nach. Ein besonderer Ohrenschmaus dieser Folge ist der Auftritt von Iwan Kunaritschew, alias X-RAY-7. Dieser wird von einer sehr bekannten Stimme gesprochen, die aber dank des russischen Dialektes nicht direkt bei den ersten Klängen zu erkennen ist. David Nathan hat nicht nur in dieser Folge bei seiner Interpretation von X-RAY-7 wirklich alles gegeben.

Auch sonst ist hier ein Cast zu finden, welcher öfter bei der R&B Company sprechen darf. In meinen Augen ist daran auch nichts Verwerfliches, immerhin hat jedes Label seine Sprecher, auf die man gerne und oft zurückgreift. Zum anderen hat R&B viele professionelle Stimmen im Angebot, die noch nicht gleich mit bestimmten Rollen oder gar Schauspielern in Verbindung gebracht werden. In meinen Ohren ein verdammt großer Vorteil, kann sich das ersehnte Kopfkino unter diesen Umständen doch viel besser und freier entfalten…

Grusel, Schrecken und Mystery 

Story-technisch lässt der „Schlitzer aus dem Jenseits“ auch keine Wünsche offen. In guter und gewohnter Larry Brent-Manier geht es hier zur Sache, verschiedene Schauplätze vervollständigen nach und nach das Gesamtbild und auf Grusel, Schrecken und Mystery muss ebenfalls niemand verzichten.

Die Idee, Larry auf Jack the Ripper anzusetzen, ist für mich ebenfalls sehr gelungen. Wird so doch auch die Bandbreite der Reihe deutlich. Larry Brant kann es halt mit allem und jedem aufnehmen und schreckt weder vor Gestalten aus dem Jenseits noch vor übermotivierten Wissenschaftlern, geisterhaften Erscheinungen oder gefährlichen Mutationen zurück.

Mein Fazit:

Larry Brent ist KINO FÜR DIE OHREN. Das steht nicht nur auf der CD, nein diese Folge ist der Beweis dafür. Sprecher, Sound und Musik ergeben auch in Folge 33 wieder ein Hörspiel, dass besonders die treuen Fans begeistern wird. Jack the Ripper is coming…