Tony Ballard
Folge 33 – Verflucht
DreamLand Productions
Gesamtspielzeit: 76 Minuten
VÖ: 07. Dezember 2018
Empfohlen ab 16 Jahren
„Jetzt sahen auch Vicky und Silver, was ich nebenan in der Herrenabteilung entdeckt hatte. Ein Mann hatte eine Waffe gezogen und legte auf einen anderen an, der einige Meter von ihm entfernt aus den Büroräumen gekommen war. Ich spurtete sofort los. Hoffte, ihn überraschen und das Schlimmste verhindern zu können, doch ehe ich den Kerl erreichte, krachte der Schuss. Der Knall löste tumultartige Szenen aus. Die Menschen ergriffen in heller Panik die Flucht. Es war verflucht schwierig, gegen diesen Strom aus Menschenleibern voran zu kommen. Ich trug meine Schusswaffe bei mir, lies sie jedoch noch im Schulterhalfter stecken, damit die Panik nicht noch größer wurde. Als ich die Stelle erreichte, sah ich das Opfer reglos am Boden liegen. Der Täter hingegen stürmte durch das Erdgeschoss.“
Catherine O'Hara bittet ihren Bruder, den Priester Bruce O'Hara, um Hilfe. Sie ist der festen Überzeugung, eine Werwölfin zu sein und er soll sie erschießen und damit erlösen. Bruce glaubt nicht an die behaarten Bestien, doch als der Mond aufgeht, wird er mit der grausamen Realität konfrontiert, die sein ganzes Leben auf dem Kopf stellt. Catherine wurde tatsächlich gebissen und somit...Verflucht
Verflucht noch mal
Verflucht, hier geht es aber ganz schön zur Sache. Erwähnte ich ein einer meiner vorherigen Tony-Ballard-Rezensionen, dass die Reihe oft sehr ruhig daherkommt? Spätestens mit dieser Folge sollte ich da wohl meine Meinung ändern, denn blutrünstige Werwölfe und Schießereien im Kaufhaus sind ja augenscheinlich alles andere als ruhig, oder?
Kraft und Ruhe
Aber ich finde, die Tony Ballard-Reihe strahlt dennoch (auch mit dieser Folge) eine gewisse majestätische Ruhe aus. Klar passiert hier viel und ja, man hört auch die schmatzenden Angriffe der Werwölfe. Aber dennoch ist Tony Ballard irgendwie anders als andere Hörspiele. Liegt es an der obligatorischen Vorgeschichte, die den Hörer in jede Folge einführt? Oder an den mitunter doch sehr langen und intensiven Erzählpassagen, aus der Sicht bzw. von der Hauptperson Tony Ballard? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es hier auch einfach der klassische Gegner, welcher auch in der heutigen Zeit noch genauso ist, wie man ihn seit Jahrhunderten kennt? Ein Gegner, der nicht über hyper-moderne Superkräfte verfügt. Wahrscheinlich ist es die gelungene Mischung aus allem und das Herzblut sowie die persönliche Note des Produzenten Thomas Birker, welche dieses große, durchdachte Ganze ergeben.
Gleich mehrere Qualitätsfaktoren
Wer die Hörspiele von DreamLand-Productions kennt, weiß natürlich längst über die Qualität vor und hinter dem Mikrofon Bescheid. Dennoch möchte ich auch hier einen kurzen Ausblick auf die Sprecherriege geben, nur falls irgendjemand noch einen weiteren Grund benötigt, um Folge 33 von Tony Ballard zu hören: Torsten Sense, Thilo Schmitz, Gabrielle Pietermann, Sascha Rotermund, Marc Schülert, Marie Bierstedt, Joschi Hajek und auch der Chef vom Ganzen, Thomas Birker, sind zu hören. Mal ehrlich, muss man diesen Namen noch etwas hinzufügen? Ich denke mit diesen Namen verhält es sich, wie mit den Verantwortlichen im Hintergrund. Wenn man weiß, dass hier Alex Streb (Dialoge), Tom Steinbrecher (Sound, Musik) oder Andreas Max und Alexander Schiborr (Musik) mitwirken, dann kann man sicher sein, dass man ein tolles Hörspiel zu Ohren bekommt.
Mein Fazit:
Mir hat diese Ballard-Folge auf jedem Fall richtig viel Freude bereitet. So viel Freude, dass ich Folge 33 gleich zwei Mal hintereinander hören musste. Ich denke, das sagt doch alles über dieses Hörspiel, oder?
Mareike Lümkemann
22. Juni 2019