Insel-Krimi - Rügens tödliche Brise

 

Insel-Krimi

Rügens tödliche Brise

Markus Topf, Christina Wanke

Contendo Media

Gesamtspielzeit: ca. 61 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

08.09.2023

 

CD-Cover Insel-Krimi - Rügens tödliche Brise

„Als Makler scheint man gut zu verdienen. Das hier ist eine der teuersten Wohngegenden auf Rügen. - Ah, direkt am Seebad gelegen. Ruhige Lage. Und doch in Zentrumsnähe. Hätte mich aber auch gewundert, wenn ein Immobilien-Makler in einer einfachen Mittelklasse-Bude hausen würde. - Die greifen zu, bevor die tollen Wohnungen und Häuser überhaupt auf den Markt kommen. - Ah, Augen auf bei der Berufswahl. - Danke, aber ich bin ganz zufrieden mit meiner Konditorei.“

 

Klappentext:

Nur weg aus Rügen und zurück nach Berlin! Der ehemalige Journalist Till Asmussen will schnellstmöglich das Haus seines verstorbenen Patenonkels verkaufen. Die sympathische Annemarie hilft ihm dabei - natürlich nicht ohne Hintergedanken. Doch als der Immobilienmakler tot aufgefunden wird, werden Till und Annemarie in einen bizarren Mordfall verwickelt.

 

Alte Bekannte der Reihe

Wieder einmal treffen wir auf alte Bekannte der Insel Krimi-Reihe. Till Asmussen und Annemarie Sommer wollen ihre geerbte Hütte auf Rügen verkaufen. Doch der Immobilienmakler wird ermordet und schon sind die beiden mitten drin in einem Mordfall. Der neue Kommissar auf Rügen braucht Hilfe, die Angestellten von Annemarie tratschen und die Gattin des Toten hatte eine Affäre. Wo sollen die beiden bloß anfangen, zu ermitteln. Als sich dann auch noch eine andere Immobilienmaklerin in die Reihe der Verdächtigen einreiht ist Till an der Reihe, sich diese genauer anzuschauen. Dass es sich bei der Dame um eine alte Bekannte von ihm handelt, damit hätte er sicherlich nicht gerechnet...

 

Ein super-Sprecher-Team

Das „Paar“ Asmussen-Sommer ist sprachlich eines meiner Lieblings-Teams der Reihe. Ich finde, die beiden bzw. ihre Sprecher passen so hervorragend zueinander, dass es eine Wonne ist, ihnen zu lauschen. Dies liegt sicherlich zum einen daran, dass mit Peter Flechtner und Kerstin Draeger erprobte Profis zu Wort kommen. Zum anderen harmonieren ihre Stimmen auch so wunderbar miteinander, dass der Hörgenuss nicht nur authentisch sondern auch geradezu hinreißend ist. Gerade, wenn die beiden umeinander herumschlawänzeln, ihre Zuneigung zueinander ebenso wenig zeigen möchten wie ihre Eifersucht. Da passt Sascha von Zambelly als Störfaktor (er spricht den neuen Kommissar Peter Kosegarten) ganz wunderbar herein. Und Heidi Schaffrath als Elke Meier sorgt auf der anderen Seite für eifersüchtige Sorgenfalten bei Annemarie Sommer.

 

Mehr als nur Zuneigung

Doch keine Sorge. In „Rügens tödliche Brise“ geht es keineswegs nur um zwei Erwachsene, die sich damit schwertun, ihre gegenseitige Zuneigung kund zu tun. Ganz im Gegenteil, hier passiert einiges mehr. Zu einen ist da der tote Makler, dessen Tod mit dem auf Rügen vorherrschenden Immobilien-Krieg zu tun haben scheint. Und dann ist da als Nebenschauplatz auch noch eine alte Geschichte aus der Zeit von Asmussens Tätigkeit als Investigativ-Journalist.

Und leider schmäht genau dieser Aspekt ein wenig meinen persönlichen Hörgenuss. Für mein Empfinden sind diese verschiedenen Handlungsstränge etwas zu konstruiert. Gut angedacht, aber zu oberflächlich dargestellt, zu schnell an manchen Stellen thematisiert, zu einfach geklärt. Hier wäre für mich weniger mehr gewesen und es hätte etwas mehr Überleitung und Recherche zur Aufklärung des eigentlichen Falles geben dürfen. Die Erkenntnis zur Lösung des Falls kam bei meinem Hörvergnügen doch etwas plötzlich...

 

Perfekt inszeniert

Ansonsten ist natürlich auch dieser Insel-Krimi wieder perfekt inszeniert. Sound, Geräusche und Sprecher sind wie immer vom Allerfeinsten. Selbstverständlich wie schon erwähnt mit großen Stimmen und den für die Reihe so typisch-authentischen Dialekten der deutschen Küste. Die entsprechenden Verweise auf Orte der Insel sorgen ebenfalls für eine tolle maritime Stimmung und werden nicht nur Fans und Kenner der Insel Rügen ansprechen.

 

Mein Fazit:

Ein Insel-Krimi mit überragenden Sprechern, der aber leider mit einer vergleichsweise schwächeren Story als in den Vorgänger-Folgen daherkommt. Bei dem hohen Niveau, über das die Insel-Krimis verfügen, ist aber dennoch ein unterhaltsamer Hörgenuss auch bei dieser Folge garantiert.

 

Sprecher:

Till Asmussen - Peter Flechtner, Annemarie Sommer - Kerstin Draeger, Peter Kosegarten - Sascha von Zambelly, Elke Meier - Heidi Schaffrath, Gisela Binz - Michaela Schaffrath, Valentin Mühlenbruch - Tobias Schmidt, Georg Stegerwald - Otto Strecker, Hilde - Katja Pilaski, Jessika Bein - Christine Schaller, Meike Schulze - Anja Taborsky, Nachrichtensprecherin TV - Cynthia Taha, Nachrichtensprecherin Radio - Nina Witt, Sanitäter - Christoph Piasecki, Busfahrerin - Henrike Tönnes, Credits - Lisa Cardinale


Mareike Lümkemann

 

09.09.2023