John Sinclair Edition 2000 - Folge 161 - Jenseits-Melodie

 

John Sinclair - Folge 161

Jenseits-Melodie

Lübbe Audio

1 CD

Laufzeit: ca. 60 Minuten

Ersterscheinung: 30.06.2023

 

CD-Cover John Sinclair Edition 2000 - Folge 161, Jenseits-Melodie

Klappentext:

Die grandiosen Melodien des Wiener Hofkomponisten Manfredo Cardinal zogen die Menschen vor 150 Jahren in ihren Bann – sodass die Kaiserin ihm bei Todesstrafe untersagte, weiter zu komponieren. Aber gegen die Jenseits-Melodie hilft keine Strafe und kein Verbot. Sie findet ihre Opfer – bis heute ...

 

Die Story:

In der Vergangenheit wird der Wiener Hofkomponist Manfredo Cardinal von einem Gardisten der Kaiserin geköpft, da er, trotz kaiserlichen Verbots, seine Eigenkomposition einer unheimlichen Melodie weiterhin spielt. Auch seine Hand wird ihm dabei abgeschlagen, wobei der Gardist bei dem Versuch, den Kopf des Komponisten an sich zu nehmen, von seltsamen Pflanzen und der abgeschlagenen Hand Cardinals ebenfalls getötet wird. In der Gegenwart macht Bill John gleich auf zwei Zeitungsartikel aufmerksam: Im ersten Bericht geht es um ein Internat, wo sich Schüler angeblich in Vampire verwandeln sollen, während der zweite Artikel von einem in Wien mordenden Kopf-Hand-Gebilde handelt. Da Sir Powell letzteren Bericht als vorrangig einstuft, soll Bill im Geheimen das Internat im Auge behalten, während John und Suko nach Wien geschickt werden. Was sie dort erleben, lässt John an seine körperlichen und geistigen Grenzen stoßen ...

 

Meine Meinung:

Hier haben Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach Band 400 der Sinclair-Serie als Hörspiel adaptiert, und ich kann nur sagen: Wow! Nachdem die Geschichte zunächst sehr spannend begann, drohte sie, trotz einiger weiterhin tollen/unheimlichen Szenen, irgendwie abzuflachen. Aber dann nahm das Hörspiel eine sehr mitreißende Wendung, als John herausfand, wer für das Grauen um die Jenseits-Melodie verantwortlich war und zudem noch selbst in den Bann der sonderbaren Melodie geriet. Wie man es von den Hörspiel-Machern gewohnt ist, orientiert sich das Hörspiel zwar an der Romanvorlage, geht aber größtenteils seinen eigenen Handlungsweg. Während Aibon in Band 400 der Romanserie längst Teil des Handlungskosmos war, wird es hier neu eingeführt, obgleich man noch nicht viel darüber erfährt. Es wird jedoch angedeutet, dass Aibon mit Mandragoro in Verbindung steht, was vor allem für die Romanleser interessant sein dürfte, da man, beim Hören dieser Folge, unwillkürlich an die letzten Ereignisse der aktuellen Romane zu diesem Thema denken muss. Wer jetzt daran denkt, das Aibon bereits Teil der John-Sinclair-Hörspiele war, liegt damit völlig richtig, da am 08.11.2016, anlässlich des 2000. JS-Romans, die Sonderfolge 2000 mit dem Titel "Das Höllenkreuz" erschien, wo es u. a. ebenfalls um Aibon ging. Erfreulich ist, dass hier kein Bezug auf die Sonderfolge genommen wird, sodass diese gänzlich für sich steht und Aibon somit als neuer Themenkomplex in die Hörspielserie um unseren Lieblingsgeisterjäger Einzug hält.

 

Besonderheiten:

  • Mitwirken einer Melodie, die Menschen in ihren Bann zieht und durch die Menschen von einem Kopf-Hand-Gebilde getötet werden
  • Einführung des Landes Aibon in die Hörspielserie
  • Auftritt von Mandragoros Monsterpflanzen, nachdem sie zuvor in der 50 Classics-Folge ihren 1. Auftritt hatten
  • Verbindung zwischen Aibon und Mandragoro
  • Anspielung auf Folge 162: "Das Vampir-Internat"

Die Sprecher:

Diesmal hat mir Dietmar Wunder besonders gut gefallen, da er sich, meiner Meinung nach, in dieser Folge selbst übertroffen hat; vor allem dann, wenn John in den Bann der Jenseits-Melodie gerät. Neben den anderen Sprechern, die allesamt einen tollen und routinierten Job gemacht haben, hat mir zudem Katharina von Keller (Judith) besonders gut gefallen. Wirkte sie zunächst etwas unscheinbar, hat sie sich stimmlich schließlich zu einer eiskalten Gegenspielerin von John entwickelt.

 

Sound und Musik:

Obwohl der Sound, wie stets, sehr passend klingt und eingesetzt wird, muss hier die Musik, bzw. die Jenseits-Melodie, besonders genannt werden. Im Hörspiel wird sie stellenweise als sphärisch beschrieben, und das trifft auch vollkommen zu. Die Melodie klingt faszinierend und unheimlich zugleich.

 

Mein Fazit:

Obwohl mir die Aibonthematik ehrlich gesagt allgemein nicht so zusagt, hat mir diese Folge sehr gut gefallen, da hier die Gruselaspekte von Aibon im Vordergrund standen und das Andere, wofür Aibon noch steht, hier noch ignoriert wurde. Aibon wirkt sehr geheimnisvoll und düster, und John und Suko können noch nicht abschätzen, was sie von Aibon zu erwarten haben.


Andreas Nauber

 

10.07.2023