Langeooger Dünenblut

 

Langeooger Dünenblut

Frank Hammerschmidt

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 58 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 17. Mai 2019

CD-Cover Langeooger Dünenblut

„Jonas… Hallo! – Moin, Lieblingsschwager. So sagt man doch hier, oder? Oder heißt es >Moin, moin<? – Da muss ich mich auch erst dran gewöhnen. Geht aber beides. Ich glaube, >Moin, moin< steht eher für Geschwätzigkeit. So habe ich das zumindest im Internet gelesen. Also… Ich würde es bei einem einfachen >Moin< belassen. – >Moin, moin< passt ja dann auch zu meiner Schwester. – Äh, frech wie eh und je…!“

 

Nach Burnout und Infarkt gibt der erfolgreiche Banker Steffen Wiesner seinen Job auf und zieht mit seiner Frau Lena auf die Insel Langeoog. Hier, fernab von der Hektik der Großstadt, möchten sie ein neues Leben beginnen. Doch erwarten die beiden hier nicht nur Insel-Idylle und skurrile Nachbarn, sie werden auch noch in einen Mordfall verwickelt.

 

Die Inselrundfahrt geht weiter

Die große Inselrundfahrt geht weiter. Diesmal sind wir auf Langeoog angekommen, gemeinsam mit dem Ehepaar Wiesner, dass hier eine neue Heimat finden möchte. Steffen Wiesner hat auf der Insel das Haus seiner Paten-Tante geerbt und nutzt nach Burnout und Infarkt die Gunst der Stunde, sein Leben fernab von Hektik und Stress neu aufzubauen. Doch der Neustart auf der Insel gelingt nicht so entspannt, wie geplant. Die Nachbarn scheinen zwar herzlich und freundlich, doch Steffens Cousine ist nicht glücklich, dass sie in Sachen Erbe von ihrer Mutter übergangen wurde. Als dann auch noch der Hund von Lena, Steffens Frau, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, ziehen erstmals dunkle Wolken über den geplanten Neustart. Ein Todesfall auf der Insel trübt die Stimmung endgültig.

 

Aus der Feder von Frank Hammerschmidt

Dieser Insel-Krimi wurde von Frank Hammerschmidt geschrieben. Von daher verwundert es auch nicht, dass uns hier neue Protagonisten erwarten, welche der Autor selber mit „einem sympathischen Ermittlerduo aus einigen Vorabendserien“ vergleichen kann. Die Personen sind so herausgearbeitet, dass man sie schnell vor dem inneren Auge sehen kann. Ebenso entsteht auch das Bild der Örtlichkeiten, der Insel im Kopf – auch wenn man selber vielleicht noch nicht auf Langeoog war. Dabei stehen Insel-Atmosphäre und Personen sogar etwas mehr im Focus als der eigentliche Kriminalfall, welcher schon fast nebenbei gelöst wird. Für mein Empfinden sogar zu schnell bzw. auch zu einfach. Aber das muss am besten jeder für sich selber bewerten.

 

Beste Besetzung

Die Personen sind sprechertechnisch bestens besetzt. Allen voran möchte ich hier insbesondere die Hauptpersonen erwähnen. So wird Steffen Wiesner von Matthias Keller gesprochen. Eine Stimme, die professionell und authentisch zugleich in dieser Rolle wirkt und die ich immer wieder sehr gerne höre. Lena Roehl-Wiesner wird ebenfalls sehr überzeugend von Dana Friedrich gespielt. Auch ihr nimmt man die Rolle als „Insel-Neuling“ sofort ab. Zudem überzeugt sie auch in den emotionalen Szenen, welche zum Beispiel Bootsmann betreffen. An ihrer Seite agiert Gerrit Schmidt-Foß als ihr Bruder Jonas Roehl, dem man die Spielfreude ebenfalls anmerkt. Für das richtige Norddeutsche-Feeling kommt dann noch Pat Murphy als Hans-Dieter Berg hinzu, der einen typischen Ostfriesen gibt und so spätestens mit seinem ersten Auftritt für norddeutsche, maritime Atmosphäre sorgt.

 

Sound und Musik

Für das optimale Sounddesign bei den Insel-Krimis sorgt einmal mehr Tom Steinbrecher. Wie man es von ihm kennt, bleiben auch beim „Langeooger Dünenblut“ keine Wünsche offen. Dank seiner Geräusch-Inszenierung ist man als Hörer schon mit dem ersten Möwenschrei sofort mitten drin, mitten auf der Insel.

Für die Musik dieser Folge zeichnet Alexander Schiborr verantwortlich. Auch diese ist selbstredend bestens eingesetzt, insbesondere als stimmungsvolle Szenentrenner.

 

Mein Fazit:

Das „Langeooger Dünenblut“ ist ein unterhaltsamer und kurzweiliger Insel-Krimi, welcher vor allem durch die tolle Besetzung punkten kann. Der eigentliche Kriminalfall rückt für mein Empfinden ein bisschen zu viel in den Hintergrund und wird quasi nebenbei gelöst. Dies könnte den eingefleischten Krimi-Fan vielleicht ein bisschen stören, für den Freund gut gemachter Hörspiel-Produktionen wird dies aber kein wirklicher Kritikpunkt sein. 


Mareike Lümkemann

 

22. Dezember 2020