Sherlock Holmes
38: Das Haus mit den Zwingern
Titania Medien
Gesamtspielzeit: ca. 53 Minuten
Altersempfehlung ab 12 Jahren
VÖ: 29.04.2019
„Wir sind auf der Durchreise und haben zufällig gehört, dass Sie Hunde in Pension nehmen. – Das ist richtig. – Ich habe einen Terrier in London, für den ich ein liebevolles Zuhause suche, da ich demnächst sechs Monate im Ausland zu tun habe. – Oh, Sie können Ihren Hund sehr gerne meiner Obhut anvertrauen, Mr., äh? – Hammersmith. – Mr. Hammersmith. Ich berechne pro Woche eine halbe Guinee. – Das wäre vollkommen in Ordnung für mich. – Wie heißt er denn? – Dr. Watson. – Ein ungewöhnlicher Name. Für einen Hund… – Allerdings! – Es ist ja auch ein sehr ungewöhnlicher Hund. Mit einer starken Neigung zur Fettleibigkeit. Stellen Sie sich vor, der kleine Racker frisst zweimal am Tag ein ganzes Pfund Hundekuchen.“
Die junge Miss Nancy Millington wird in der Baker Street 221b vorstellig, da sie sich Sorgen wegen ihrer neuen Nachbarn macht, welche nicht nur ein merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, sondern vor allem eine Reihe Hundezwinger mit höchst aggressiven Tieren auf dem weitläufigen Grundstück aufgestellt haben…
Überraschungen und tolle Dialoge
Ach, wieder eine wunderbare Holmes und Watson-Folge. Wieder einmal eine Folge voller versteckter Überraschungen bei denen man sich im Nachhinein fragt, warum es eigentlich Überraschungen waren. Eigentlich hätte es doch auf der Hand liegen müssen. (Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten – ich denke, jeder Hörer wird am Ende wissen, was ich meine.) Wieder einmal ist es auch eine Folge mit tollen Dialogen zwischen dem großen Meisterdetektiv und seinem Freund und Begleiter Dr. Watson. Mitunter haben manche Szenen sogar Comedy-Niveau – ohne dabei aber ins Lächerliche oder Alberne abzurutschen. Auch in dieser Folge ist der Spagat zwischen Ernsthaftig- und Leichtigkeit wunderbar gelungen.
Und trotzdem ist eigentlich alles wie in jeder Sherlock Holmes Folge. Jemand benötigt Hilfe, Holmes und Watson kommen und lösen den Fall. Naja, eigentlich hat auch diesen Fall Holmes mal wieder alleine gelöst, und das weit vor allen anderen. Vor seinem Freund und vor allem auch vor dem aufmerksamen Hörer. Ganz gleich, wie stark sich dieser auch anstrengen, lauschen oder kombinieren mag.
Es wird niemals langweilig
Dennoch wird es bei Holmes niemals langweilig. Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich den beiden mit jeder Folge immer näher. Genieße es, den beiden in ihrem Geplänkel zu lauschen und nebenbei etwas mit zuraten. Ich mag es, wie Watson immer wieder versucht, sich neben Holmes zu behaupten und dennoch immer wieder Fettnäpfchen mitnimmt.
Einfach und spannend
Auch die Story ist eine klassische Holmes-Story – einfach und doch spannend. Mit mysteriösen Zeichen, die nur Holmes zu deuten weiß. Dabei stets ohne überflüssige Action und auf das Wesentliche eines unterhaltsamen Krimis reduziert – einfach genauso, wie man es von dieser Reihe erwartet.
Große Sprecher
Wie erwartet sind natürlich auch hier wieder große Sprecher-Namen zu finden. Joachim Tennstedt spricht Holmes und Detlef Bierstedt Dr. Watson. An ihrer Seite agieren diesmal u.a. noch Ursula Sieg, Bert Stevens, Lutz Reichert sowie andere bekannte Stimmen. Allein um die Sprecher zu hören, lohnt sich diese Folge um den Meisterdetektiv.
Mein Fazit:
Eine gelungene, kurzweilige Folge um den Meisterdetektiv, welche erneut mit besonders unterhaltsamen Dialogen aufwartet und in keiner Holmes-Sammlung fehlen sollte!
Mareike Lümkemann
16. Mai 2019