John Sinclair Edition 2000 - Folge 164 - Baals Opferdolch - Mit Blut geschrieben

 

John Sinclair - Folge 164

Baals Opferdolch - Mit Blut geschrieben

Teil 1 von 2

Lübbe Audio

1 CD

Laufzeit: ca. 50 Minuten

Ersterscheinung: 27.10.2023

 

CD-Cover John Sinclair Edition 2000 - Folge 164 - Baals Opferdolch

Klappentext:

Ein Hinweis auf das Testament des legendären russischen Heilers Rasputin führte uns zu einem Kloster in der Nähe von St. Petersburg. Auch unser Erzfeind Akim Samaran war auf der Jagd nach dem Testament. Um es zu erlangen, war er sogar bereit, sich mit dem Götzen Baal zu verbünden!

 

Zum Inhalt:

Im Dezember 1916, kurz vor seiner Ermordung, kehrt der Mönch Grigori Jefimowitsch, besser als Rasputin bekannt, in sein altes Kloster nahe St. Petersburg zurück, wo er einen ehemaligen Mitbruder mit Baals Opferdolch ermordet, um mit dessen Blut sein Testament zu schreiben. In der Gegenwart sucht Lady Sarah Goldwyn die russische Kartenlegerin Ludmilla Prokowa auf, um etwas über den Verbleib von Johns Silberdolch zu erfahren, der sich seit der Trilogie Folge 80 / 82 im Besitz des Götzen Baal befindet, dem er einst schon gehörte. Die Prokowa wird von der Nabelschnur des Homunkulus getötet, und Sarah wird vom Homunkulus, der die Gestalt der Kartenlegerin angenommen hat, ins Kloster bei St. Petersburg entführt, wo sie für Akim Samaran Rasputins Testament bergen soll, da, laut Rasputin, nur ein reiner Mensch, an sein Testament gelangen kann. Gleichzeitig fassen John, Suko und Sir James die Ereignisse um das Vampir-Internat zusammen, wo das Testament Rasputins ja bereits thematisiert wurde. Zudem erfahren die Geisterjäger von ihrem Vorgesetzten, dass im Kloster bei St. Petersburg kürzlich ein Mann auf eine Weise umgekommen ist, die sofort an den Homunkulus und dessen Nabelschnur denken lässt. Die Freunde sollen also nach Russland fliegen, um ihren Bekannten Wladimir Golenkow, der seinen 1. Auftritt in Folge 117 hatte, zu unterstützen, da dieser sie anforderte. Bevor sie jedoch aufbrechen können, erfahren sie durch Jane von Lady Sarahs Verschwinden, und auf Johns Kreuz erscheint das Gesicht Rasputins, das mit Samarans Stimme zu John spricht. Während die Freunde nach Russland fliegen, soll Jane Lady Sarahs Verschwinden nachgehen, was John missfällt, da er daran denken muss, dass er in Londons Gruselkammer Nr. 1 eine Vision hatte, in der Jane ein gealtertes Gesicht hatte. Da Janes Nachforschungen vor Ort sich schlussendlich als aussichtslos erweisen, fliegt sie mit John und Suko nach Russland, wo sie erfahren müssen, dass nichts so verläuft, wie es sich die Freunde vorgestellt haben ...

 

Meine Meinung:

Das war mal eine richtig ausufernde Zusammenfassung der Handlung. Ich hätte sie aber auch nicht kürzer halten können, da alles irgendwie wichtig war, erwähnt zu werden. Zwar trägt dieses Hörspiel den Titel "Baals Opferdolch", und dieser spielt hier ja auch eine gewisse Rolle, aber mit dem Inhalt des gleichnamigen Romans, Band 403, hat dieses Hörspiel gar nichts zu tun. Wie bereits in meiner Rezension von Folge 162, "Das Vampir-Internat", erwähnt, bilden die Romane 401 / 406 einen Sechsteiler. Während die Handlung von Band 401 ja bereits in Folge 162 adaptiert wurde, fiel die Handlung der Bände 402 / 403, in denen neben Akim Samaran und Baals Opferdolch, auch noch ein Feuerkult eine Rolle spielte, leider dem Rotstift zum Opfer, sodass sich Skriptautor Dennis Ehrhardt mit den Folgen 164 / 165 den Romanen 404 / 406 widmet, die, zumindest bei mir, seinerzeit nur mäßige Begeisterung auslösten, während mir die Bände 401 / 403 damals wesentlich mehr zusagten. Dass mir Folge 164 aber dennoch sehr gut gefällt, zeugt einmal mehr von Ehrhardts Können, da er aus den Romanen "Karten des Unheils", Band 404, und "Mit Blut geschrieben", Band 405, die wichtigsten Ereignisse zusammenfasste und für das Hörspiel "Baals Opferdolch" adaptierte. Das Hörspiel ist sehr spannend, was teilweise auch daran liegt, dass John und Co. es hier nicht nur mit ihren üblichen Gegenspielern zu tun bekommen, sondern auch mit sturköpfigen und schießwütigen russischen Militärs, die von dem Auftauchen dreier Westeuropäer auf russischem Territorium alles andere als begeistert sind, was, aufgrund der momentanen Weltlage, die in diesem Hörspiel natürlich nicht thematisiert wird, nicht sonderlich verwundern dürfte. Einzig der Umstand, dass sich Lady Sarah ganz plötzlich in den Kopf gesetzt hat, etwas über Baal und dessen Dolch, der gleichzeitig auch Johns Silberdolch ist, herauszufinden, mutet etwas seltsam an.

 

Besonderheiten:

  • Nach knapp über 80 Folgen, spielen Baal und Johns Silberdolch wieder eine Rolle
  • Lady Sarah wird entführt, um Rasputins Testament zu bergen
  • Die Freunde werden von Wladimir Golenkow angefordert
  • John widersetzt sich, wenn auch erfolglos, den Anweisungen seines Chefs

Die Sprecher:

Wer meine JS-Rezis kennt, weiß, dass ich in gewissen Fällen so meine Sprechervorlieben habe. War es letztes Mal die bezaubernde und von mir immer wieder sehr gern erwähnte Maria Koschny, so ist es hier Michael Prelle, der wieder einmal mehr als Akim Samaran zu hören ist und in dieser Rolle stets zu gefallen weiß. Aber auch Uve Teschner, der hier als russischer Soldat zu hören ist, muss genannt werden. Teschner spricht hier mit einer militärischen Kälte in der Stimme, der ich mich nicht entziehen konnte, sodass mir beim Klang seiner Stimme ein Schauer über den Rücken lief.

 

Sound und Musik:

Beides ist gewohnt routiniert und passt somit wunderbar zum Hörspiel.

 

Mein Fazit:

"Baals Opferdolch" ist ein toller Auftakt eines großartigen Zweiteilers. Da Folge 164 Handlungsstränge der Romane "Karten des Unheils" und "Mit Blut geschrieben" beinhaltet, vermute ich, dass Folge 165, "Mit Blut geschrieben", hauptsächlich Elemente des Romans Band 406, "Finale in der Knochengrube", aufweisen wird, wo sich entscheidet, ob John seinen Silberdolch zurückbekommt. Romanleser wissen die Antwort ja bereits, aber die reinen Hörspielfans dürfen gespannt sein.


Andreas Nauber

 

22.10.2023