Murder Tales - 2 - Tod im All

„Ist was passiert? – Seid mal kurz still, Leute. – Was ist los, Ground Control? – Wir wissen noch nicht, was passiert ist. Experten nehmen die Kapsel Millimeter für Millimeter unter die Lupe. – Verdammt noch mal! Wie geht es den beiden? Redet schon! Sarah und Miguel konnten leider nur noch tot geborgen werden. – Was? Oh, Gott.“

Klappentext:

Die Raumstation ISS rast mit atemberaubenden 30.000 Stundenkilometern um die Erde. Aber nach dem Austausch von zwei Crewmitgliedern geschehen merkwürdige Dinge an Bord. Und die Crew stellt schnell fest: egal, wie schnell die ISS ist, noch schneller ist die Angst. 

Auf geht´s in die zweite Runde

Da ist sie, die zweite Folge der Murder-Tales. Und wie man es schon von den Midnight-Tales von Contendo Media kennt, ist auch diese Episode wieder komplett anders…

Ab in den Weltraum

„Tod im All“ spielt auf der ISS und hat auf den ersten Blick eine klassische Science-Fiction-Anmutung. Mmm, dachte ich, denn obwohl ich relativ neutral in das Hörspiel reingegangen bin, hatte ich irgendwie kein Weltraum-SciFi erwartet. Doch dann wird klar, dass es sich hier nicht um Aliens und außerirdische Lebensformen handelt, sondern das Zwischenmenschliche im Fokus steht. Spätestens, als sich die Beziehungen der Astronauten zueinander zuspitzen, da es zu ungeklärten Todesfällen und menschlichen Ausrastern kommt, ist man voll drin. Hat hier etwa jemand von den Neuen ein Virus eingeschleppt?

Story

Eine interessante Story hat Contendo Media hier für uns aufbereitet, die – vor allem zum Finale – ganz anderes ist, als erwartet. Das Hörspiel beginnt erst recht ruhig und nimmt sich viel Zeit, um die einzelnen Personen einzuführen. Doch dann beschleicht nicht nur die Protagonisten ein ungutes Gefühl, als es zu den ersten schlechten Nachrichten kommt. Doch damit nicht genug, die Hilflosigkeit, die Einsamkeit im Weltall und die Probleme, die man bewältigen muss, wenn man sich auf seine Kollegen nicht mehr verlassen kann, ja dieses Gefühl des Ausgeliefertseins, das kommt hervorragend beim Hörer an.

Dabei ist es besonders gelungen, den Spannungsbogen trotzdem nicht außer Acht zu lassen, denn dieser spitzt sich von Minute zu Minute zu und man fiebert mit den eingeschlossenen Astronauten mit…

Hintergrund und Insider-Infos

Bemerkenswert ist auch der Hintergrund, der hinter all den Geschehnissen auf der ISS steckt. Um nicht zu spoilern, kann ich aber leider auf diesen Punkt nicht weitereingehen. Hier muss einfach jeder selbst bis zum Ende hören. Aber glaubt mir, das ist kein Problem, denn die 73 Minuten dieser Produktion vergehen wie immer wie im Fluge.

Sehr gut gefallen haben mir auch die „Insider“-Informationen über alltägliche Situationen in der Schwerelosigkeit. Bis vor kurzem habe ich nie darüber nachgedacht, wie sich eine Tröpfcheninfektion wohl im All verbreitet, geschweige denn wie sich ausgenieste Essensreste in der Schwerelosigkeit wohl bewegen mögen. Ein bisschen Humor hat der „Tod im All“ also auch noch für uns im Gepäck.

Perfektes Gesamtpaket

Und wo wir schon voll des Lobes sind: Sprecher, Sound und Musik präsentieren sich wie immer auf dem gewohnt hohen Niveau, dass unsere Hörspiel-affinen Herzen höherschlagen lässt. Lediglich die Gruppen-Begrüßungen und -Verabschiedungen waren mir irgendwie ein bisschen zu viel des Guten. Aber das ist wahrlich Jammern auf hohem Niveau.

Mein Fazit:

Bereits mit der zweiten Folge der Reihe stellt man bei Contendo Media auch hier die Vielseitigkeit der möglichen Storys unter Beweis und hält den Hörer mit realistischen Szenen und einem durchdachten Ende bis zum großen Finale gebannt vor den Lautsprechern.

Ich bin jetzt schon gespannt, wohin man uns mit der dritten Folge der Murder-Tales entführen wird…

Sprecher:

Francois - Contantin von Westphalen · Pia - Katja Liebing · Dominic - Konrad Bösherz · Bob - Tobias Brecklinghaus · Harv - Michael-Che Koch · Ground Control - Bodo Wolf · Andrea - Kirstin Hesse · Sarah - Sandra Schwittau · Miguel - Bastian Sierich · Fellows - Matthias Scherwenikas · Credits - Jan Abraham

Idee, Konzept & Dramaturgie - Christoph Piasecki · Buch - Erik Albrodt · Regisseur, Produzent & Schnitt - Christoph Piasecki · Sounddesign & Mastering - Erik Albrodt · Musik - Michael Donner, Konrad Dornfels · Design & Illustration - Alexander von Wieding · Produktion & Vertrieb - Contendo Media