Partus

Partus

KlausStudio

Gesamtspielzeit: 84 Minuten

VÖ: 30.10.2022

Empfohlen ab 16 Jahren

Cover Partus

„Die werdende Mutter wurde wie von Geisterhand auf den Rücken gerissen und unter Todesqualen wölbte sich ihr Unterleib, so dass die pulsierenden Adern unter der Haut sichtbar wurden. (…) Mit einem Mal verfärbte sich ihr gesamter Unterbauch lila. (…) Mit einem gezielten Schnitt durchtrennte dieser die Hautschichten, während die Patientin sich vor Schmerzen versuchte aufzubäumen. Das Team verhinderte es erfolgreich und als der Operierende nach dem Spreitzer greifen wollte, verharrte er in seiner Bewegung. (…) Ihr ganzer Körper wölbte sich abermals und ein nährendes Rinnsal an Blut begleitete den sich weitenden Schnitt. Mit einem Mal durchstieß eine kindliche, blutverschmierte Hand den Unterleib und legte einen schrecklichen Anblick frei.“

 

Klappentext
Dorothea Sawatzki liegt in ihren Wehen und erwartet in Kürze ihr Neugeborenes. Die Schmerzen sind entgegen allen Beschreibungen in einer unvorstellbaren Intensität. "Der Junge kratzt sich durch meine Gebärmutter…"schreit die werdende Mutter schmerzverzerrt, kurz bevor sie notoperiert werden muss und der Schrecken beginnt.

 

Trigger-Warnung

Ui, das ist aber mal ein Halloween-Hörspiel. Selten habe ich so etwas blutiges zu hören bekommen und möchte daher an dieser Stelle direkt eine Trigger-Warnung aussprechen, denn diese Produktion ist nichts für schwache Nerven und vor allem nichts für werdende Mütter. Hier geht es um ein Horror-Baby, das nicht nur seine Mutter bei der Geburt tötet, sondern auch gleich im ganzen Krankenhaus ein fürchterlich blutiges und brutales Massaker anrichtet.

 

Sprecher und Kopfkino
Wer allerdings auf blutigen Horror steht und nicht schwanger ist, der wird an dieser Produktion bestimmt viel Freude haben, denn das Kopfkino, das das Horror-Baby erschafft, geht garantiert unter die Haut.

Mit den ersten Klängen dieser Produktion musste ich allerdings erst warm werden, entsprachen die beiden Protagonisten doch (noch) nicht so ganz meinem persönlichen professionellen Sprecher-Empfinden. Doch dann im Krankenhaus agierten Sprecher, die es verstehen, den Hörer im Hörspiel zu halten. Durchweg authentisch und leidenschaftlich spielen die Protagonisten hier und ich habe mich recht schnell an die Anfangsszenen von TWD erinnert gefühlt, die ja auch in einem Krankenhaus gespielt haben. Das Kopfkino hat bei mir somit ganz wunderbar funktioniert und ich habe Gänge und OPs ohne Probleme vor dem inneren Auge gesehen.

Bei den Sprechern möchte ich an dieser Stelle besonders Achim Rundholz erwähnen, der optimal besetzt ist. Auch wenn er für mein Empfinden an einigen Stellen etwas undeutlich daherkommt, so hat er doch eine Spannung und zugleich Lässigkeit in der Stimme, der man einfach nicht entkommt. Er ist die treibende Kraft dieser Produktion, seine Beschreibungen von grausamen Szenen sind absolut Horror-würdig.

 

Sound

Das Soundkonzept wird ebenfalls jeden Freund des grausigen Grauens begeistern. Viel Geschrei, verzerrte Telefonate oder auch das Platschen von Gedärmen oder sogar das Spritzen von Blut ist zu hören. Hier hat garantiert niemand etwas auszusetzen. Ganz im Gegenteil, manchmal muss man schon fast stark sein, um Schrecken, Grauen und Geschrei auszuhalten.
Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch, dass, so die Info von KlausStudio, das Skript, jeder Soundeffekt sowie die Musik alle aus einer Hand stammen und eigens für diese Produktion erstellt wurden.

 

Mein Fazit:  
Partus ist das perfekte Halloween-Hörspiel, aber definitiv nichts für schwache Nerven. Hier wird uns Hörern ein starker und intensiver Horror geboten, der in einer visuellen Variante garantiert FSK 18 wäre.


Mareike Lümkemann

 

30.10.2022