Nebel über Neuwerk

 

Nebel über Neuwerk

Marc Freund

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 70 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 27.03.2020

CD-Cover Nebel über Neuwerk

 „Natürlich ist das auch diese Insel. Diese Abgeschiedenheit. Losgelöst sein. Nicht nur vom Festland sondern auch vom Alltag. Wissen Sie, was ich meine? – Besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Wir zwei sind wie Seelenverwandte. Das habe ich schon damals, bei unserer ersten Begegnung auf Neuwerk gespürt. – Nun, wollen Sie noch auf einen Sprung mit reinkommen? – Sehr gern! Ich muss gestehen, dass ich furchtbar neugierig bin. – Versprechen Sie sich lieber nicht zu viel davon. Ich hatte nicht viele gute Phasen in letzter Zeit. – Das, das tut mir leid.“

Die ruhige, beschauliche Nordseeinsel Neuwerk scheint genau richtig, um sich künstlerisch zu betätigen. Das finden nicht nur die Hobbymalerin Sophie Schuster, sondern auch die Autorengruppe rund um den Krimischriftsteller Maximilian Ackermann. Die Idylle wird jedoch getrübt, als eine Leiche gefunden wird. Die kleine Insel gerät in Aufruhr. Eine alte Geschichte, die besser verborgen geblieben wäre, gerät ans Tageslicht. Im dichten Nebel auf Neuwerk kommt es zu einer dramatischen Mörderjagd.

 

Immer weiterhören

Die Insel-Krimis von Contendo Media kann man ja einfach so weg hören. Und dies meine ich durchaus und ausschließlich im positiven Sinne. Einmal angefangen, möchte man immer weiter und weiter und weiter hören. Unterhaltsame (Kriminal-)Fälle; mal Mord, mal Betrug. Das Ganze mal auf Sylt, mal auf Langeoog oder eben auch auf Neuwerk… Alles ist möglich. Was dabei auch besonders gelungen ist, ist die Verbindung zwischen den einzelnen Fällen. Ab und an trifft man als Hörer auf bekannte Personen, welche Kriminalfälle scheinbar magnetisch anziehen. Manchmal sind es aber auch nur die kleinen Dinge, die dem treuen Fan einen Wiedererkennungswert bescheren.

 

Die Kriminal-Autoren

Diesmal ist es zum Beispiel ein gewisser Maximilian Ackermann, der zwar noch nicht persönlich, dafür aber namentlich einen Auftritt in einer der Vorgängerfolgen hatte. Diesmal tritt er dafür leibhaftig in Erscheinung. Auf der beschaulichen Insel Neuwerk trifft sich eine Krimiautorengruppe um ihn zu einem Seminar. Doch schon bald haben die Schriftsteller besseres zu tun, als sich über theoretische Morde zu unterhalten, denn ein Leichenfund bringt die Abläufe auf der beschaulichen Insel ganz schön durcheinander. Insbesondere eine Literatin scheint anschließend regelrecht neben sich zu stehen und die Hobbymalerin Sophie Schuster, die ebenfalls nur ein paar ruhige Tage auf der Insel verbringen wollte, rückt ungewollt immer mehr ins Zentrum des Geschehens…

 

Story vom Freund

Die Story, wie so häufig aus der Feder von Marc Freund, ist kurzweilig und hält so manche Überraschung für den Hörer bereit. Mehr als einmal wird man hier gekonnt auf die falsche Fährte geführt, bevor es zum großen Finale kommt. Ich persönlich habe mich von dieser Geschichte wunderbar unterhalten gefühlt.

 

Profis auf Neuwerk, äh am Werk

Die Sprecher dieser Produktion sind allesamt Profis. Namen wie Yvonne Greitzke, Michael Bideller, Elga Schütz, Matthias Keller oder auch Bodo Wolf sind ein Garant für besten Hörspiel-Genuss und überzeugen auch hier (zusammen mit ihren nicht genannten Sprecherkollegen) in ihren individuellen Rollen. Ein Qualitätsfaktor, welcher längst nicht in jedem Hörspiel zu finden ist, bei Contendo jedoch stets erfüllt wird.

 

Deich und Nebel

Sound und Geräusche sorgen auch hier für gutes Insel-Kopf-Kino. Ohne die Insel persönlich zu kennen, meine ich sie vor meinem inneren Auge erkennen zu können, den Deich zu sehen und den Nebel zu spüren. Das eigentlich Beschauliche kommt genauso rüber wie der dramatische Fund der Leiche.

 

Mein Fazit:

Eine weitere tolle Folge der Insel-Krimi-Reihe, welche uns Hörer neben einem bisher noch nicht erwähnten Eiland auch noch tolle neue Akteure präsentiert. Und wenn man bei Contendo Media dem Konzept der wiederkehrenden Protagonisten treu bleibt, werden wir sicherlich noch mal von Herrn Ackermann & Co hören. Ich für meinen Teil hätte nichts dagegen….


Mareike Lümkemann

 

11.03.2021