Poe Mortem (4) Der Rabe

Klappentext:

Ein leises Klopfen durchbricht die Stille der Nacht, ein Rabe fliegt ins Zimmer ... doch was er mitbringt, ist nicht nur die Hoffnung, verstorbene geliebte Menschen

wiederzusehen ... 

"Der Rabe" ist die unsterbliche Ballade von Edgar Allan Poe in einer atmosphärischen Hörspielumsetzung. 

Meine Meinung: 

Was tun, wenn man keine Erzählung als Vorlage hat, sondern eine Ballade / ein Gedicht, woraus man ein Hörspiel machen möchte? Man nehme jene Vorlage und mache eine szenische Lesung draus, garniert mit Sound und Musik. Der Ansicht war wohl auch Constantin, als er Poes "Der Rabe" für den Hörspielmarkt adaptieren wollte. Und ich muss sagen, dass sich das Ergebnis wirklich hören lassen kann. "Der Rabe" ist atmosphärisch dicht und strahlt, aufgrund der stets recht schwermütigen Musik und der drei Sprecher, die Morbidität aus, die das Original ausmacht.

Die Sprecher:

Als alter Protagonist / Erzähler ist  Werner Wilkening zuhören, der uns von seiner Begegnung mit dem Raben in jungen Jahren berichtet, während der junge Protagonist / Erzähler von Christian Olah gesprochen wird, und beide tragen wunderbar, gepaart mit der schwermütigen Musik, zu der morbiden Wirkung des Hörspiels bei, der man sich nicht entziehen kann. Olahs Spiel drückt sehr eindrucksvoll die Verzweiflung aus, die der Protagonist gegenüber dem Raben empfindet. Der Rabe wiederum wird von Hicham Tankred Felske gesprochen, und er sorgt mit seinem ständig gekrächzten "Nimmermehr" für die Krönung der schwermütigen Atmosphäre.

Mein Fazit: 

Constantins Umsetzung von "Der Rabe" ist ein hörbargemachtes Spiegelbild der Verzweiflung des Protagonisten dem Raben gegenüber. Gerade Poe-Fans kann ich diese Adaption wärmstens empfehlen.

Besetzung:

• Erzähler: Werner Wilkening & Christian Olah
• Rabe: Hicham Tankred Felske
• Würdigung: Lilly Menke

kreative Beratung: Jasmin Wenger
Musik: Michael Donner
Veröffentlichung: 25. Oktober 2023 nur auf Spotify