Kater Brown und die Klostermorde

RALPH SANDER

Kater Brown und die Klostermorde 

BASTEI LÜBBE (LÜBBE AUDIO) 

 

CD-Cover Kater Brown und die Klostermorde

„Assmann, dem die Zornesröte ins Gesicht gestiegen war, stemmt die Arme in die Seiten. „Frau Berger – das finde ich unerhört. Ich habe alles vorbereitet, um ein geeignetes Ambiente zu schaffen…“ Weiter kam er nicht, da die Kollegen in Erheiterung ausbrachen, als Kater Brown in aller Seelenruhe zu ihm geschlendert kam, kurz an seinem Hosenbeinen schnüffelte und dann zwei mal hintereinander lautstark nieste. Als wollte er die öffentliche Demütigung dieses Mannes noch unterstreichen, trottete er dann weiter und sprang auf den Tisch, auf den die Lampen gerichtet waren. In der Wärme der starken Glühbirnen ließ er sich nieder und blickte sich hoheitsvoll zu Assmann um. Alexandra hätte fast laut aufgelacht. Deutlicher hätte Kater Brown wohl kaum zum Ausdruck bringen können, was er von diesem Mann hielt.“

 

Mein Name ist Brown. Kater Brown In der idyllischen Eifel ist die Hölle los – und das ausgerechnet dort, wo man es am wenigsten erwartet hätte: im Klosterhotel “Zur inneren Einkehr”. Hier stößt der Klosterkater Kater Brown während eines nächtlichen Streifzugs auf die grausam zugerichtete Leiche von Michael Wilden, ein Hotelgast, der vor allem durch sein cholerisches Verhalten für Aufsehen gesorgt hatte. Erst am nächsten Tag gelingt es Kater Brown, die Aufmerksamkeit der jungen Reisejournalistin Alexandra auf den Tatort zu lenken. Zusammen begeben sie sich auf Spurensuche – und geraten bald selbst ins Visier des Mörders…

 

Mehr als 300 Minuten Hörgenuss

Kater Brown und die Klostermorde – für mich als Hörspiel-Fan so etwas wie eine Premiere. Ein echtes Hörbuch mit mehr als 300 Minuten Hörgenuss. Das erschien mir erst mal wie eine Ansage. Doch dann stellte sich heraus, dass es tatsächlich ein wahrer Hörgenuss war, einer, der dann doch viel zu schnell vorbei war. Der kleine Kater Brown, der als Namensgeber dieses Silberlings agiert (natürlich eine Hommage an den berühmten Pater Brown), und die Journalistin Alexandra haben mich wahrlich in ihren Bann gezogen. Und das, obwohl ich zunächst ein wenig skeptisch war, wie ich zugeben muss. Ein Krimi über oder gar aus der Perspektive einer Katze? (man denke an den Klassiker des Samtpfoten-Hardboiled-Genres „Felidae“) Mag ich das? Auch wenn ich selber zwei dieser Stubentiger mein eigen nennen kann und Krimis und Thriller geradezu verschlinge, so hatte ich zu Anfang doch so meine Zweifel, ob ich dies auch in Form eines Hörbuches mit einem Kater als Hauptperson mag. Doch bereits nach den ersten Minuten war ich ganz gefangen und äußerst angetan. Alle meine Zweifel waren definitiv ausgeräumt.

 

Reheuser liest großartig

Der wunderbare Sprecher Bernd Reheuser, der vielen aus diversen TV-Produktionen bekannt sein sollte, liest einfach nur großartig. Seine angenehme Stimme versteht es, sämtliche Stimmungen und Situationen perfekt wiederzugeben und die richtigen Bilder im Kopf einstehen zu lassen. Und auch die Story erwies sich ebenfalls als richtig gut. Immer wieder wird der Kater in den Mittelpunkt gerückt, ohne jedoch verniedlicht zu werden oder die Spannung zu stören. Als Hörer ahnt man hier und dort etwas, fiebert mit den Journalisten mit, überlegt, was es mit dem teils doch recht merkwürdigen Verhalten der Mönche auf sich hat und rätselt natürlich, wer für die Todesfälle verantwortlich sein könnte.

 

Mehr als eine Samtpfoten-Geschichte

Der Autor Ralph Sander hat einfach ein wunderbares Werk erschaffen. Unter diversen Pseudonymen sind übrigens schon etliche Krimis von ihm erschienen – unter anderem auch schon eine Reihe von fiktiven Samtpfoten-Geschichten. Dabei ist Kater Brown wohl die einzige Figur, die nach einem realen Vorbild erschaffen wurde: Dem Sanderschen Familienkater Paulchen Panther.

 

Mein Fazit: 

Ein wunderbares (Hör-)buch, dass man jedem Krimi-Fan einfach ans Herz legen muss. Und ich persönlich hoffe, dass der Autor Ralph Sander bald nachlegt!


9. Dezember 2013