SCHATTENREICH - 08 – Das blinde Auge des Horus

SCHATTENREICH

08 – Das blinde Auge des Horus

LÜBBE AUDIO

CD-Cover SCHATTENREICH - 08 – Das blinde Auge des Horus

„Er hatte mich nicht entdeckt. Ich lugte aus meiner Nische heraus. Das Innere des Mausoleums offenbarte das Gegenteil des Äußeren. Alles war sehr sauber und von geradezu militärischer Ordnung und erinnerte mich an Walbergs Labor. Nur kleiner, vielleicht drei mal sechs Meter. Die beiden standen andachtsvoll vor dem gläsernen Sarg und starrten auf die nackte Leiche eines älteren Mannes. Das musste Odoardo Bloch sein. In der kühlen Luft lag eine schwülstige Mischung aus Weihrauch und Desinfektionsmitteln, die mir den Atem zu rauben drohte. … Nach anderthalb Jahrzehnten sah ich ihn nun wieder: Odoardo Bloch. Den ich bis vor kurzem noch für Otto Bloch gehalten hatte. Odoardo, das verstoßene Kind. Früh verstorben aber mit dem gleichen schlohweißen Haar wie sein Zwillingsbruder. Unter der rechen Hacke, von meinen Standort aus kaum zu erkennen, die Tätowierung. Wie war sie da hingekommen? Er konnte doch nie ein Nephilim gewesen sein. Warum hatte man dann einen Toten tätowiert?“

 

Die Hauptperson Christian Wagner befindet sich mittlerweile in der Villa Scholl. Hier soll er sich als Leiter der Scholl-Stiftung neuen Aufgaben widmen. Doch auch an diesem Ort geschehen wieder einmal merkwürdige Dinge, in die Christian irgendwie verwickelt zu sein scheint. Was hat es mit der einbalsamierten Leiche im Mausoleum der Familie Scholl auf sich? Welche Rolle spielen seine Exfreundin Alexa Voss und die Journalistin Tina Müller. Und auch um Walther Zürn, den ehemaligen Pfleger der Pehlmann-Klinik, ranken sich Geheimnisse. Da bringen auch dessen merkwürdige Andeutungen wenig Licht ins Dunkle. Kann Christian Wagner an seinem neuen Arbeitsplatz das eine oder andere Geheimnis – auch um seine eigene Herkunft – lösen?

 

Nach und nach werden die Zusammenhänge klarer, so manches Rätsel gelöst. Doch wer glaubt, dass sich das Hörspiel damit seinem Ende neigt, der irrt. Längst noch nicht sind alle Verkettungen aufgebrochen. Glaubt mir, dieses Hörspiel wird Euch noch so manches Mal überraschen. Immerhin geht das Leben von Christian Wagner weiter und als Leiter der Scholl-Stiftung hat er nun Zugang zu allen Räumen der Villa Scholl und wird so mit Sicherheit noch das eine oder andere Geheimnis lüften können. Zudem sind der Brand bei Madame Margarete oder das Verschwinden des Kommissars immer noch ungeklärt. Es bleibt also spannend. Und bei LÜBBE AUDIO versteht man es fachgemäß, diese aufzubauen. Neben dem grandiosen Sprecher der Hauptperson Alexander Scheer hat auch die Musikauswahl einen nicht unerheblichen Anteil an dem Spannungsbogen und der Qualität dieses Hörspiels. Wird die Musik doch zur richtigen Zeit ins Spiel gebracht. Musikalisch gesehen werden übrigens besonders die Gothic-Liebhaber unter den Hörern erfreut sein. Bands wie SECRET DISCOVERY, von denen übrigens auch der Titeltrack stammt, LOST ALONE, BLUTENGEL oder FRIGHTDOLL sind nur einige der Bands, die in diesem Hörspiel verewigt wurden und durch die ein exquisiter Soundcocktail entstanden ist. Dieses Hörspiel ist so zu weit aus mehr als einem Hörspiel geworden. LÜBBE AUDIO sieht die Serie als „außergewöhnliche Komposition aus Hörspiel und Musik“. Und das mit Recht, denn im Vergleich zu den Vorgängerfolgen bekommt die Musik immer mehr Anteile an dieser Veröffentlichung.

 

Mein Fazit:

Wer Hörspiele mit Anspruch und Spannung mag, der wird auch von dieser Hörspiel-CD nicht enttäuscht werden und den nächsten Folgen entgegenfiebern.


Mareike Lümkemann

 

4. Dezember 2008