Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete

Ottfried Preußer

DAV – Der Audio Verlag

Gesamtspielzeit: ca. 50 Minuten

Altersempfehlung ab 5 Jahren

VÖ: 26.10.2018

CD-Cover Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete

„Sofort macht sich Seppel an die Arbeit. Doch das ist gar nicht so einfach. Das Zeug pappt nicht nur an der Rolle fest, sondern wickelt sich um seine Hände, bleibt an seinen Kleidern, ja sogar in seinen Haaren hängen. (…) Das ist harte Arbeit. Und schwierig obendrein. Aber Seppel beißt die Zähne zusammen und wickelt tapfer weiter. Als sei er ein staatlich geprüfter Papprollen-Ober-Einwickler. In der Zwischenzeit sucht Kasperl einen Pinsel und schwarze Farbe. Als er damit zurückkommt, ist Seppel mit der Wicklerei gerade fertig geworden. (…) Kasperl taucht den Pinsel tief in die schwarze Farbe hinein. Dann schreibt er zu Seppels Erstaunen mit großen, schwarzen Buchstaben auf die Papprolle M O N D R A K E T E.“

 

Au weia – wieder einmal ist der Räuber Hotzenplotz aus seinem Gefängnis ausgebüxt. Wachtmeister Dimpfelmoser hat alle Hände voll zu tun, den gerissenen Räuber ins Spritzenhaus zurückzubringen. Glücklicherweise eilen ihm Kasperl und Seppel zur Hilfe. Mit einer List, versuchen sie den gerissenen Räuber einzufangen. Ob er sich wohl davon überzeugen lässt, ihre selbstgebaute Rakete zu besteigen, um den großen Silberschatz auf dem Mond zu bergen?

 

Hotzenplotz begeistert Generationen

Schon seit Generationen werden die Geschichten rund um Räuber Hotzenplotz, Kasperl und Seppel in unzähligen Kinderzimmern gelesen und erzählt. Es wird wohl kaum ein Kind geben, das diesen Namen noch nicht gehört hat. Und das ist auch gut so – denn der Hotzenplotz, Kasperl und Seppel gehören einfach zur Kindheit dazu.

 

Der neueste Streich

Mit den ersten drei Teilen der Hotzenplotz-Reihe, die übrigens 1962 ihren Anfang nahm, schienen bereits alle Abenteuer um Hotzenplotz erzählt zu sein. Doch weit gefehlt – ein nach Jahrzehnten wieder aufgetauchtes Manuskript aus der Feder 2013 verstorbenen Otfried Preußler enthält den neuesten Streich des wohl berühmtesten Räubers der deutschen Kinderliteratur. Eine Geschichte, die wie gewohnt Jung und Alt begeistern kann und nicht nur den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Auch wenn den Erwachsenen der Ausgang der Geschichte sicherlich schon viel früher klar sein wird, als dem jüngeren Publikum. Aber das macht gar nichts. Schließlich ist der Hotzenplotz eine klassische Kindergeschichte.

 

Tolle Sprecher

Die Sprecher um Udo Wachtveitl (Erzähler), Waldemar Kobus (Hotzenplotz), Max von der Groeben (Kasperl) und Daniel Rothaug (Seppel) verstehen es aber auch vorzüglich, neben den Kindern auch die erwachsenen Zuhörer ins Boot zu holen. Sie sorgen dafür, dass wir Ältere innehalten und lauschen, dass so mache Kindheitserinnerung wieder auflebt und bei allen Hörern die richtigen Bilder im Kopf entstehen.

Die jüngeren Hörer werden sicherlich während des Hörgenusses auch oft in lautes Lachen ausbrechen. Die Szene, in der Kasperl und Seppel sich am Zählen versuchen, ist prädestiniert dafür und könnte in keinem Puppentheater besser dargestellt werden.

Perfekt ausgewählt und platziert sind auch Geräusche und Musik. Genau an den richten Stellen hört man Kläge vom HammerTwintett, welches für die musikalische Untermalung verantwortlich ist. Und auch die (Hintergrund-)Geräusche sind besten platziert und sorgen für eine gutes, kindgerechtes Hörspielerlebnis.

 

Mein Fazit:

»Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete« ist ein wunderbares Hörspiel für die ganze Familie! Besonders die kleinen Zuhörer werden an dieser Vertonung ihre Freunde haben –an Kasperl und Seppel und ihren Ideen, Späßen oder Tollpatschigkeiten kann man sich einfach nicht satthören… 


Mareike Lümkemann

 

16. Mai 2019