Die Ferienbande und die unfassbar anstrengende Hexe

 

Die Ferienbande und die unfassbar anstrengende Hexe 

Folge 13

Im Vertrieb der Wortart

Gesamtspielzeit: ca. 180 Minuten

Empfohlen ab 12 Jahren - kein Kinderkram

 VÖ: 27.12.2023

Cover - Ferienbande und die unfassbar anstrengende Hexe

„An normalen Unterricht war für den Rest des Tages nicht mehr zu denken. Und nachdem kurz vor Ende der sechsten Stunde die Frau von Doktor Wagner schreiend auf dem Schulhof zusammengebrochen war – sie hatte ihren Mann mit der frohen Kunde überraschen wollen, dass sie ein weiteres Kind erwarteten, und man hatte offensichtlich vergessen, sie über den dramatischen Tod ihres Gatten zu informieren – war wirklich niemandem mehr nach Schulbetrieb zumute. In Form einer Jugendbanden-Übersprungshandlung beschloss die Ferienbande kurzerhand, dem Rummelplatz einen Besuch abzustatten. Die langerwartete, im Volksmund Klöten-Kirmes genannte Herbstmesse gastierte mit ihren bunten Buden und spektakulären Fahrgeschäften am Rande der Stadt und bot willkommene Abwechslung.“

 

Klappentext:

Lehrer, die plötzlich in Flammen aufgehen, mit schwarzgefärbter Zunge zusammenbrechen oder voller Panik kahlgeschoren durch die Gänge laufen – was in anderen Jugendhörspiel-Internaten für Aufregung sorgen würde, entlockt der Ferienbande nur ein Schulterzucken. Doch die Polizei, allen voran die neue Hauptkommissarin Zoller, stellt lästige Fragen, und Bernd früher genannt Beate, Baul, Bröckchen und Babsi fühlen sich bei ihrer Ehre gepackt: wenn jemand hier einen Fall versemm- äh, aufklärt, dann ja wohl die Ferienbande! Bei ihren Ermittlungen stoßen die Freunde auf unheimliche alte Brunnen, noch ältere mysteriöse Bücher und naja, Kommissar Tappert hat auch schon mal frischer ausgesehen. Wieso führen die Spuren immer wieder zum Rummelplatz? Weiß der angebliche Architekt mehr als er sagen kann? Und wieso reicht es nicht, dass wir mit Bambi einen Hörspielhund ertragen müssen, sondern uns nun auch noch zahllose Möpse auf die Nerven und Ohren gehen? Die Ferienbande schlägt sich plan- und orientierungslos mit Haarjägern, Drohbriefschreibern und ihrer Sekretärin Frau Hitchcock herum, aber in einer Sache sind sie sich einig: Hexen gibt es nicht! Natürlich nicht … oder?

 

Was für eine Folge...

YEAH, was für eine großartige Folge der Ferienbande: Klamauk, derbe Sprüche, geile Anspielungen und dabei noch eine wirklich packende Story, welche mehr als einmal verdammt viel Seriosität begeistert. Mir hat diese Folge wirklich sehr gut gefallen.

 

Authentischer Start in eine dramatische Folge

Die Produktion beginnt authentisch mit einem Rückblick ins Mittelalter, in die Zeit der Hexenverbrennungen. Gut recherchiert – wie ich denke – nehmen wir hier Anteil an der Hetzjagd auf Merga, welche der Inquisition zum Opfer fällt.

Ein wichtiges Storyelement der 13. Folge, denn in der Gegenwart muss sich auch die Ferienbande irgendwie mit dem Thema Hexen auseinandersetzen, denn im Internat scheint ebenfalls vieles verhext zu sein. Oder wie soll man es sich sonst erklären, dass Lehrer in Flammen stehen oder plötzlich zusammenbrechen? Spätestens als auch noch Frau Hitchcook (ja wie der Regisseur) Reißaus nimmt ist klar: die Ferienbande hat einen neuen Fall.

 

Hoher Spannungsbogen

Und dieser neue Fall ist – wie schon erwähnt – echt spannend. Dabei wird selbstredend auf nicht jugendfreie Sprüche genauso wenig verzichtet wie auf diverseste Anspielungen an andere Figuren oder Situationen aus Film, Funk und Hörspiel. Ein gewisser Inspektor Tappert taucht immer wieder auf, im Teufelsmoor geht es um Hirsch Hansi und irgendwie ist eine Hörspiel-Hexe genauso präsent wie Mönche „im Namen der Rose“. Der Bogen wird wie immer gekonnt über die ganze geliebte Szenerie gespannt.

Bemerkenswert ist dabei, dass der Fall dabei nie aus den Augen gelassen wird und man als Hörer neben all den Anspielungen und Sprüchen extrem gebannt lauscht, da man ebenfalls hinter das mysteriöse Verhalten der Lehrer kommen möchte. Eine echt gelungene Story!

 

Sprecher

Die Sprecherleistung sucht natürlich ihresgleichen. Nicht nur Matthias Keller als souveräner Erzähler muss hier genannt werden, auch Sven Buchholz und Kai Schwind müssen zwingend genannt werden. Sie sind nicht nur die Köpfe der Ferienbande, nein, sie sind auch in diversesten Rollen zu hören, um nicht zu sagen: zu genießen. Und auch weitere große Namen der Hörspielszene dürfen in Folge 13 zu Wort kommen: Chris Peters, Cathlen Gawlich, Detlef Tams, Werner Wilkening, Henrike Tönnes, Hennes Bender, Philip Bösand, Thomas Plum, Lisa Cardinale, Karoline Mask von Oppen, Dirk Hardegen, und und und.  Die Namen der Sprecher lesen sich fast schon wie das Who is Who der deutschen Hörspielbranche.

 

Perfektes Komplett-Paket

Selbstredend bekommt man als Hörer hier das Komplett-Paket geboten. Neben der klasse Story und großartigen Sprechern ist natürlich auch am Sound- und Musikkonzept rein gar nichts auszusetzen.

Von daher lautet meine Empfehlung für diese Folge ganz klar: Hören, hören, hören!

 

Mein Fazit:

Wer auf durchdachte Storys und tolle Stimmen steht und sich dessen bewusst ist, dass man die Ferienbande und ihre Sprüche und Abenteuer niemals total ernst nehmen darf, der macht mit dieser Folge alles richtig kann ein „wahrhaft episches Abenteuer, mit über drei Stunden Laufzeit, auf drei CDs“ in vollen Zügen genießen.

Für die Freunde absolut seriöser und ernsthafter Hörspiel-Unterhaltung ist diese Produktion wahrscheinlich weniger geeignet, nicht wahr Bernd, früher genannt Beate?!


Mareike Lümkemann

 

13.01.2023