Norderney Morderney

 

Norderney Morderney

Markus Topf & Timo Reuber

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 60 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 09. August 2019

CD-Cover Norderney Morderney

„Sie hat es mir nur erzählt, weil ich Kriminalkommissar bin. Ich kann mit solchen Informationen umgehen. – So? Dann geht das wohl in Ordnung. – Haben Sie schon mehr herausgefunden? Wissen Sie schon etwas darüber, wer die Leiche sein könnte? Oder zumindest, wie lange die Leiche ungefähr im Deich gelegen hat? – Kraft, jetzt ist keine Zeit für Teekränzchen. Verscheuchen Sie gefälligst die Gaffer. Dies ist schließlich ein Tatort. – Das ist ein Kollege, Herr Kommissar. - Brekewoldt mit dt. Angenehm.“

 

Bei Deichbauarbeiten auf der schönen Insel Norderney werden menschliche Überreste gefunden. Die Leiche einer jungen Frau wurde vor über 50 Jahren dort vergraben. Hauptkommissar Brekewoldt und seine Freundin, die Ärztin Nele Röwekamp, ermitteln auf eigene Faust, um das dunkle Geheimnis aus der Vergangenheit zu lüften. Doch schon bald wird klar, dass dies auch für sie tödlich enden könnte.

 

Arne und Nele auf Norderney

Für den treuen Fan, welcher ggf. die letzte Folge verpasst hat, kurz die Info: Arne und Nele scheinen endlich zusammen gefunden zu haben und agieren nun sowohl privat als auch beruflich gemeinsam. Wobei ihr Aufenthalt auf Norderney ja eigentlich rein privater Natur ist. Denn Arne Brekewoldt  ist nur zur Reha auf der Insel, sitzt er doch nach den Ereignissen mit der Bestie von Wangerooge im Rollstuhl und kuriert seine Beinbrüche aus. Wie es der Zufall will, wird aber bei Deichbauarbeiten die Leiche einer jungen Frau ausgegraben. Da kann der gehandicapte Kommissar seine Neugierde natürlich nicht zurückhalten und stellt zusammen mit seiner Freundin, der Ärztin Nele Röwekamp, eigene Recherchen an. Dabei stoßen sie auf Ereignisse, die einige Insulaner lieber nicht wieder ans Licht bringen wollen.

 

Unterschiedliche Inseln, unterschiedliche Fälle

Das Schreiber-Gespann Markus Topf und Timo Reuber versteht es, den Hörer nicht nur auf verschiedene deutsche Inseln zu entführen, sondern ihn auch mit immer wieder anderen, überraschenden Geschichten zu begeistern. Im Mittelpunkt dieser Story steht so eine Leiche, welche schon vor über 50 Jahren getötet und vergraben wurde. Eine Reise in die Vergangenheit scheint also unabdinglich. Doch auch hier steht die See im Vordergrund, ist das Mädchen, dessen Leiche jetzt augenscheinlich ausgegraben wurde, doch während der großen Sturmflut von 1962 verschwunden. Der Rückblick welcher von Engelbert von Nordhausen in der Rolle von Kapitän Oke Mommsen gesprochen wird, ist sehr stimmungsvoll mit dezentem Donnergrollen im Hintergrund inszeniert und könnte dem einen oder anderen Hörer (der vielleicht über Kopfhörer hört) sogar ein Gefühl von Gänsehaut bescheren.

 

Bekannte Namen

Die Sprecherriege kann ebenfalls wieder mit großen Namen aufwarten. Neben den bekannten Stimmen von Daniela Bette-Koch und Markus Pfeiffer in ihren Paraderollen kommen zum Beispiel Martin Sabel oder auch das Ehepaar Horst Naumann und Martina Naumann-Linn (natürlich ebenfalls als Eheleute) zu Wort. Zudem überzeugt Anja Gräfenstein als Ostfriesin gleich in einer Doppelrolle und Werner Wilkening spielt ebenfalls gewohnt authentisch. Bemerkenswert ist in dieser Folge insgesamt der Sprechercast, welcher vergleichsweise recht umfangreich ausfällt.

 

Toller Sound

Das Soundkonzept hat mich, wie schon kurz angesprochen, sehr begeistert. Der Rückblick ist trotz sparsam eingesetzter Geräusche extrem atmosphärisch. Andy Muhlack, welcher für das Sounddesign dieser Folge verantwortlich ist, hat hier echt einen super Job gemacht.

 

Mein Fazit:

Auch Morde aus der Vergangenheit können spannend sein und Spuren haben, die bis in die Gegenwart reichen. Dass der Mörder oftmals jemand ganz anderes ist, als alle vermutet haben, beweist zudem diese spannende und kurzweilige Krimihörspiel-Produktion.

Ich bin schon jetzt gespannt, mit welchem Fall das Paar Brekewoldt-Röwekamp als nächstes konfrontiert werden wird. 


Mareike Lümkemann

 

22. Dezember 2020