Tony Ballard - 4 - Fahrstuhl zur Hölle

Tony Ballard

Folge 4 – Fahrstuhl zur Hölle

DreamLand Productions

Gesamtspielzeit: 60 Minuten

VÖ: 24 Oktober 2008

Empfohlen ab 16 Jahren

CD-Cover Tony Ballard - Fahrstuhl zur Hölle

„Oh, Mann. Ich sag´s dir, das ist nun schon der dritte Fall. Du weißt, wie ich auf der Uni war. Ein Streber und ich dachte bis vor ein paar Tagen, ich wüsste wirklich alles über die Menschen. Aber das hier, das übersteigt einfach meinen Horizont. Ich habe keine Erklärung dafür. Verstehst du? Ich weiß nicht, wodurch diese entsetzliche Krankheit hervorgerufen wird. Ich meine, es ist doch verrückt, dass hier Menschen eingeliefert werden, die innerhalb weniger Minuten uralt werden. Und schließlich… Das hast du ja gar nicht mehr gesehen. Sie ist, wie auch diejenigen vor ihr, einfach, einfach zu Staub zerfallen. Ich, ich kann mir das einfach nicht erklären.“

 

In New York verschwinden immer wieder Menschen spurlos. Einige Zeit später tauchen sie wieder auf und töten die erste Person, die ihnen begegnet. Es scheint, als haben sie den Verstand verloren. Doch was ist passiert? Wo waren sie und vor allem: warum altern sie plötzlich in Windeseile und gehen zu Grunde? Woher kommen die Verletzungen, die sie alle so schrecklich entstellen? Und wie kommen sie an Äxte, aus dem zwölften Jahrhundert, mit dennen sie ihre Morde begehen? Durch seinen Freund Frank Esslin erfährt Tony Ballard von den Vorfällen und nimmt die Ermittlungen auf. Er ahnt nicht, auf was er sich einlässt, denn dieses Abenteuer entführt ihn in tiefste dunkle Vergangenheit. Und dort trifft er auf zwei dämonische Brüder, eine junge Frau die seine Hilfe braucht und ein übersinnliches Wesen der besonderen Art, das sein Leben verändern wird…

 

Vielleicht doch lieber die Treppe...?

Ein Fahrstuhl in die Hölle, genauer gesagt in die Vergangenheit. In die Zeit der Inquisition. Puh, ich denke nach diesem Hörgenuss wird der eine oder andere Hörer bestimmt den einen oder anderen Fahrstuhl gemieden haben, oder? Zumal Fahrstuhl-Fahren ja eh nicht jedermanns Sache ist. Gut, dass es da einen gewissen Herrn Ballard gibt, der das Fahrstuhl-Fahren wieder etwas sicherer machen könnte. Aber hört am besten selber.

 

Die richtigen Bilder stehts vor Augen

Mich hat meine erste Tony Ballard-Folge (Asche über mein Haupt) übrigens sehr gut unterhalten. Ich mag diese Hörspiele, die sich die Zeit nehmen, die Akteure einzuführen. Dieses Vorgeplänkel, das dazu dient, das Thema zu verdeutlichen. Und ganz besonders mag ich solche Helden, wie Tony Ballard einer ist. Ein bisschen Macho, ein bisschen Held und trotzdem ein Kerl, der auch selber mal Hilfe braucht. Ich stehe auf den alten Charme, den Hauptpersonen wie er verströmen, wenn sie ein junges Mädchen (das Hilfe benötigt) als „armes Ding“ bezeichnen. In solch einem Hörspiel ist das erlaubt, ja gehört in meinen Ohren auch einfach dazu. Nur durch solche Wortwahlen entstehen die "richtigen" Bilder im Kopf, die Bilder, die solch ein Hörspiel erzeugen möchte. Bilder, die übrigens auch ganz wunderbar zum Titelbild der CD passen.

 

Soundkonzept

Ebenfalls als sehr gelungen und vor allem sehr authentisch fand ich das Soundkonzept dieser Folge. Hier wird viel mit der Perspektive, mit dem Raum gespielt. Man hört deutlich, wenn sich einer der Sprecher abwendet, um sich zum Beispiel einen Drink einzugießen. Man vernimmt, wann die Personen die Höhle betreten haben, da sich der Klang ihrer Stimme ändert. Durch solche Kleinigkeiten wird man als Hörer abgeholt und mitgenommen, ist nicht nur Zuhörer sondern oftmals auch mittendrin.

 

Viele große Namen

Bestens hat mir auch Tilo Schmitz gefallen, der erstmals als Mr. Silver in Erscheinung tritt. Dass Klaus-Dieter Klebsch als Erzähler, Torsten Sense als Tony oder auch Simon Jäger, Udo Schenk oder Wolfgang Bahro und auch all die anderen Sprecher hier einen guten Job machen, versteht sich wohl von selber und muss ich wahrscheinlich gar nicht erwähnen, oder?

 

Mein Fazit:

Wer auf Fantasy und Grusel der 80er Jahre steht und Hörspiele liebt, der kommt an Tony Ballard nicht vorbei. Und ein Einstieg in diese Serie ist niemals zu spät. Glaubt mir! Binge-Hearing-Gefahr gibt es dann für den Späteinsteiger noch inklusive dazu…. 


Mareike Lümkemann

 

7. Juni 2019