Holy Horror
Die schwarze Katze
Folge 19
Gesamtspielzeit: 63 Minuten
VÖ: 10. Oktober 2021
Empfohlen ab 16 Jahren
Klappentext:
Mit dem Kauf seines neuen Hauses hat der Schriftsteller Daniel Lloyd seine Finanzen arg strapaziert. Als immer neue Reparaturkosten auf ihn zukommen und er sich immer wieder den Schikanen der bösartigen Tante seiner Frau ausgesetzt sieht, weiß er nicht mehr ein noch aus.
Zumindest Pluto, die schwarze Katze seiner Nachbarn scheint ihn zu mögen. Doch warum lockt der Kater ihn zu einem verborgenen Kellerraum? Und was hat es mit der Legende um den mörderischen Hummermann auf sich, der das Haus vor ihm bewohnt hat?
Sprecher:
Meine Meinung:
"Die schwarze Katze" aus dem Hause Holysoft ist eine Neuinterpretation der gleichnamigen Geschichte Edgar Allan Poes aus dem Jahr 1843. Die Handlung wurde in die Gegenwart verlegt und so verändert, dass nur Fragmente von Poes Original in dieser Geschichte erhalten blieben. Aber dass schmälert die Handlung dieser "Holy Horror"-Folge keineswegs. Im Gegenteil. Die Geschichte hätte auch von Stephen King stammen können, da sie nicht nur in Maine spielt, sondern auch die Städte Bangor und Portland erwähnt wurden. Zudem ist der Hauptcharakter dieses Hörspiels ein Schriftsteller, was auch auf viele Hauptcharaktere in Kings Werken zutrifft. Irgendwie hat mich "Die
schwarze Katze" aber auch an den Film "Amityville Horror" erinnert, denn das Motiv, dass ein Mann durch ein Haus in den Wahnsinn getrieben wird, findet man sowohl bei King, als auch in der "Amityville Horror"-Reihe. Was dies nun mit der titelgebenden schwarzen Katze zu tun hat, muss jeder selbst hören. Mir hat dieses Hörspiel sehr gut gefallen, was vielleicht auch an dem King-Feeling liegt, das es bei mir ausgelöst hat. Einzig die Szene, wo jemand einen Finger schlucken musste, fand ich etwas ekelhaft.
Die Sprecher:
Frank Schaff ist als Daniel Lloyd zu hören, den er grandios darbietet. Es ist toll zu Hören, wie ein zunächst normaler Mann immer mehr dem Wahnsinn verfällt.
Als Lennard Stiles dürfen wir Kai Taschner lauschen. Wie ich finde, hat er immer einen leichten Schalk in der Stimme, der gut auf diese Rolle passt.
Normalerweise höre ich Alexandra Lange recht gerne, da ihre Stimme immer mütterliche Freundlichkeit und Ruhe ausstrahlt, und wenn sie böse Rollen spricht, klingt sie stets sehr überzeugend. Leider konnte ich mich mit ihr und ihrer Rolle hier nicht "anfreunden". Ihr Gezeter und Gekeife empfand ich als sehr nervenzerrend. Da wäre etwas weniger Einsatz von ihr vielleicht etwas stimmiger gewesen.
Sound und Musik:
Die Musik ist gut und fügt sich somit passend in das Hörspiel ein. Hervorheben möchte ich aber mal wieder den Sound. Mein Eindruck war, dass das Miauen und Schnurren der Katze etwas lauter als nötig zu vernehmen war. Ich weiß nicht, ob der Regisseur dies so haben wollte, um die Katze bedrohlich wirken zu lassen. In dem Fall hat er die Wirkung jedoch bei mir verfehlt. Als Katzenliebhaber habe ich die Katzengeräusche als sehr angenehm empfunden und hätte stellenweise gerne noch mehr davon gehabt.
Mein Fazit:
"Holy Horror" 19 ist eine tolle Neuinterpretation von Poes Original, die u. a. King-Feeling auslösen kann.
Andreas Nauber
24. Mai 2022