Midnight Tales
Folge 16 - Kindheits-Trauma
Laufzeit: ca. 49 Minuten
VÖ-Form: Digital
Produktion & Vertrieb: Contendo Media GmbH
VÖ: 29.05.2020
Klappentext:
Ben, ein gestörter junger Teenager, freundet sich an seiner neuen Schule mit
Wendy an. Beide merken sofort, dass sie auf einer Wellenlänge liegen. Kann
sie ihm helfen, seine Vergangenheit zu verarbeiten? Oder steuern die beiden
jungen Menschen unweigerlich auf den Abgrund zu?
Meine Meinung:
Mit dieser Folge bringt uns Contendo Media ein Kindheits-Trauma nahe,
welches nicht, wie man vermuten könnte, durch sexuellen Missbrauch oder
ähnliches entstanden ist. Um nicht zu spoilern, soll hier nicht näher auf
den Grund des Traumas eingegangen werden, Obgleich dem Hörer, quasi schon zu Beginn des Hörspiels, der Anlass des Traumas verdeutlicht wird. Ben hat nur zwei Menschen, denen er sich anvertrauen kann. Das ist einerseits seine Therapeutin und andererseits seine Mitschülerin Wendy, die ebenfalls eine schwierige Kindheit hat, da sie von ihrem alkoholabhängigen Vater immer wieder verprügelt wird. Und gerade die Gespräche zwischen Ben und Wendy machen diese Folge zu einem ganz besonderen Hörerlebnis. Mehr und mehr nehmen diese Gespräche auf erschreckende Weise morbide Züge an, bis die Handlung in einem Finale gipfelt, welches zwar irgendwie vorhersehbar ist, in Verbindung mit den Gesprächen der beiden Teenager aber durchaus beeindruckend auf den Hörer wirkt.
Sprecherleistung:
Hier muss man vor allem Ilka Körting erwähnen, die Ben und Wendy spricht. Während des Hörens ist mir nicht aufgefallen, dass beide Rollen von einer Person gesprochen werden. Das wurde mir erst beim Nennen des Sprecher-Casts bewusst. Aber auch die anderen Sprecher verstehen in ihren Rollen zu begeistern, wobei ich aber auch hier Sandra Schwittau besonders erwähnen möchte, die mir als Therapeutin sehr gut gefallen hat.
Musik und Sounddesign:
Beides wird wie stets routiniert und passend eingesetzt.
Mein Fazit:
"Kindheits-Trauma" ist eine sehr interessante Folge der "Midnight Tales", die vor allem durch die Gespräche zwischen Ben und Wendy faszinieren kann. Zudem ist die Ursache von Bens Trauma sehr interessant, da sie sich von den "gewöhnlichen" Auslösern eines solchen Traumas erheblich unterscheidet. Somit gebe ich eine klare Kaufempfehlung.
Sprecher:
Dramaturgie, Regisseur, Produzent & Schnitt: Christoph Piasecki
Buch: Julie Hoverson
Übersetzung: Thomas Rippert
Musik: Michael Donner, Scott Lyle Sambora und Konrad Dornfels
Sounddesign: Andy Muhlack
Design & Illustration: Alexander von Wieding
von Andreas Nauber
29. Mai 2020