Borkum sehen und sterben

 

Borkum sehen und sterben

Markus Topf & Timo Reuber

Contendo Media

Gesamtspielzeit: 60 Minuten

Altersempfehlung ab 16 Jahren

VÖ: 16. Juni 2017

CD-Cover Borkum sehen und sterben

„Herr Hempel? – Mann, ich sagte doch… - Brekewoldt. Kriminalpolizei. Wir hatten bereits gestern das Vergnügen. – Oh, oh. Äh, ja. Sorry. Ja, ich dachte, Sie wären jemand anderes. Ja, äh. Sie müssen wissen, wenn ich mich auf meine Shows vorbereite, brauche ich volle Konzentration. – Das können wir gut verstehen. Dr. Röwekamp, unsere Rechtsmedizinerin. – Ach, ja? – Sehr erfreut. Was, äh, kann ich für Sie tun? – Wir müssen Ihnen mitteilen, dass Ihr Kollege, Herr Ernst, heute Nacht ums Leben gekommen ist. – Nick? Echt? Das ist jetzt nicht wahr, oder? – Leider doch.“

 

Mit nordischem Charme und Witz begeben sich der Borkumer Hauptkommissar Arne Brekewoldt und die Juister Kinderärztin Nele Röwekamp auf die Spur des Verbrechens. Auf der ostfriesischen Insel Borkum findet ein Kleinkunstfestival statt, zu dem Kommissar Brekewoldt auch die befreundete Kinderärztin Nele Röwekamp einlädt. Aus dem entspannten Wochenende wird jedoch nichts. Bereits am nächsten Morgen wird im Watt eine Leiche entdeckt. Nele und der Kommissar ermitteln gemeinsam und müssen feststellen, dass für die Tat gleich eine ganze Reihe Verdächtiger infrage kommt.

 

Zwei alte Bekannte ermitteln wieder

Im zweiten Insel-Krimi begleiten wir zwei alte Bekannte aus der ersten Folge. Diesmal ermitteln der Borkumer Hauptkommissar Arne Brekewoldt und die Juister Kinderärztin Nele Röwekamp auf der Heimatinsel des Kommissars. Hier passieren Morde mit merkwürdiger Anmutung. Zumindest die Kinderärztin erinnern sie an abgelutschte Ostfriesen-Witze. Ob die Todesfälle im Zusammenhang mit dem gerade statt findenden Poetry Slam stehen?

 

Bewährte Teams an Stift und Strand

Wer vom ersten Teil der Krimi-Reihe angetan war, wird auch von „Borkum sehen und sterben“ begeistert sein. Die Story stammt wieder von dem bekannten Schreiber-Gespann Markus Topf und Timo Reuber. Da wundert es auch nicht, dass wieder das gleiche Ermittler-Duo wie aus Folge eins am Werk ist. Beide agieren erneut authentisch und bringen frischen Wind (Nordsee-Wind) in die deutsche Hörspiel-Krimi-Szene. Doch nicht nur die Spannung stimmt, auch der nordische Charme und Witz kommen an, auch wenn die Geschichte zum Ende hin vielleicht ein kleines bisschen an Authentizität einbüßt, was den Unterhaltungswert aber keines falls schmälert. Vielleicht sogar eher im Gegenteil.

 

Sprecher und Comedian 

Die Sprecher-Riege kann sich ebenfalls wieder sehen lassen. Neben bekannten Hörspiel-Stimmen ist zum Beispiel auch Comedian Hennes Bender zu hören, welcher einen der Akteure des Poetry Slams spricht und somit zu sagen in seiner Paraderolle agiert. Neben ihm sind erneut Daniela Bette-Koch und Markus Pfeiffer als Kinderärztin und Kommissar zu hören sowie weitere große Namen wie Joachim Tennstedt, Torsten Sense oder auch Jürgen Holdorf.

 

Sound für Nordseeluft

Wie gewohnt lässt auch das Soundkonzept keine Wünsche offen, welches man von Seiten Contendo-Media als „orchestraler Soundtrack und realistischen Sounds“ beschreibt. Dieser Titulierung kann man auch als Rezensent nur schwer widersprechen, passen hier doch tatsächlich sämtliche Geräusche ob klein oder groß, ob im Vorder- oder Hintergrund. Man kann stets die Szenen vor dem inneren Auge sehen, mitunter sogar die Nordseeluft schnuppern.

 

Mein Fazit:

Die Insel-Krimi-Reihe von ContendoMedia macht einfach Freude, lebt sie doch von Story, Charakteren und Sound gleichermaßen. Diese Reihe überzeugt durch Glaubwürdigkeit, versteht es aber dennoch nordischen Witz und Charme ebenso unterzubringen wie spannende Krimi-Elemente. 


Mareike Lümkemann

 

18. Dezember 2020