Leo und die Abenteuermaschine - 13 - Der Apfel der Erkenntnis

 

Leo und die Abenteuermaschine

13 – Der Apfel der Erkenntnis

Label: e.T. Media / Matthias Arnold

Gesamtspielzeit: ca. 59 Minuten

Altersempfehlung ab 6 Jahren

VÖ: 06. Februar 2021

 

CD-Cover Leo und die Abenteuermaschine 13

„Ich komme aus der Zukunft. – Ich habe es gewusst. Du kamst mir gleich verdächtig vor. – Was? Äh, glaubst du mir? So schnell? Normalerweise dauert es etwas länger bis… - Natürlich glaube ich dir. Was für eine andere Möglichkeit gibt es für einen Löwen mitten in England als die, aus der Zukunft zu kommen…? Lass mich raten! Da wo du herkommst, können Pferdekutschen fliegen und alle Löwen reden. Ach, noch besser. Dort können auch Elefanten reden. Und die Menschheit hat den Mond besucht. – Also, äh, du glaubst mir wohl nicht. Wobei das mit den fliegenden Kutschen und der Reise zum Mond gar nicht so schlecht war.“

 

Mit dem Universalgenie Leonardo Da Vinci, bezieht Leo und seine Abenteuermaschine in Florenz ihr neues Hauptquartier. Hier, im Jahre 1506, wird die Rettung der Menschheit geplant. Diesmal soll es zu dem jungen Isaac Newton gehen. Leo und seine Abenteuermaschine reisen ins Jahr 1659, um zu schauen, ob mit dem jungen Isaac Newton alles stimmt. Sie treffen auf einen aufgeweckten jungen Mann, der aber ein ganzes Dorf gegen sich aufgebracht zu haben scheint. Kann Leo unseren Isaac Newton retten?

 

Löwe auf Mission

Leo, der mutige und vor allem schlaue Löwe, ist auf einer Mission: Der Menschheit wieder zu bereits errungenen Wissen zu verhelfen, welches auf mysteriöse Weise durch einen Fehler in der Zeit komplett verschwunden ist. Da diesbezüglich an vielen Stellen Bedarf herrscht, darf die Abenteueruhr das erste Ziel aussuchen und es verschlägt Leo mit seiner technischen Unterstützerin nach England zu Isaac Newton, welcher uns als Verfasser des Gravitationsgesetzes bekannt ist.
Doch wie soll man Wissen und Geschehnisse in die richtigen Bahnen lenken, wenn man den Fehler gar nicht kennt? Leo ist da ganz pragmatisch und freundet sich mit dem jungen Isaac Newton an. Wie so oft erfährt er mit seiner offenen und hilfsbereiten Art zunächst viel über das Leben in der damaligen Zeit. Unter anderem war es für ihn neu, dass man sich früher einen Platz in der ersten Reihe der Schule verdienen musste, wenn es denn überhaupt eine Schule im Ort gab. Wird Leo mit Hilfe der Abenteuermaschine und seiner eigenen Hartnäckigkeit auch Leo bei Newton hinter den Fehler kommen, denn an mangelnder Motivation in der Schule, das wird Leo schnell klar, liegt es in diesem Fall garantiert nicht…

 

Neugier ist wichtig

Wissen und Abenteuer sowie eine gute Portion Neugier – das zeichnet die Leo-Folgen bereits von Anfang an aus. Auch die Identifikation mit den Personen (oder einem kleinen Löwen) macht diese Reihe für den jungen Hörer so hörenswert. Leo ist mit seiner tollen Art einfach liebenswert, dabei immer nett und niemals überheblich. So einen möchte man gerne zum Freund haben. Wahrscheinlich gelingt es ihm daher auch, so schnell Zugang zu all den (noch nicht aber bald) berühmten Menschen zu finden, die er auf seinen Zeitreisen trifft. Dabei wird immer ganz wunderbar deutlich, dass auch all die bekannten Persönlichkeiten, Wissenschaftler und Genies nicht immer Helden waren. Auch sie hatten mit Neid oder Ängsten zu kämpfen und mussten sich in ihrem Umfeld behaupten. Was sie jedoch ausgezeichnet hat, ist die Neugier, die Welt um sich herum genau zu betrachten und sich nicht unterkriegen zu lassen, auch wenn es mitunter schwer war. So wuchs Newton gar nicht bei seiner Mutter auf und wurde von seinen Ziehbrüdern stark geärgert. Er hingegen liebte es, Streiche zu spielen und die Welt so interessanter zu gestalten.

 

Botschaft und Identifikation

Und genau dies ist auch die wunderbar integrierte Botschaft der Leo-Reihe: Seid neugierig, entdeckt die Welt, fragt und probiert aus. Eine Botschaft, die beim jungen Hörer wahrscheinlich gar nicht als solche ankommt, da sie nahezu versteckt in der Story eingebettet wird. Ankommen wird sie aber dennoch, dessen bin ich mir sicher, enthält sie unterschwellig doch ganz klar das Statement, dass man mit Neugierde weit kommen kann und Wissen für die Menschheit extrem wichtig ist. Und auch wenn man aus scheinbar ärmlichen Verhältnissen kommt, hat man doch stets das Potential, die Welt zu verändern!

 

Ruhiger als Vorgänger

Im Vergleich zu dem abenteuerlichen und spannenden Dreiteiler kommt Folge 13 ruhiger daher. Der Hörer wird dennoch gebannt lauschen, da Leo Isaac zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Stellen seines Lebens begegnet. Zudem will er ja auch erfahren, welches das einschneidende Erlebnis in dessen Leben war.

 

Bekannte und große Stimmen

Enormen Anteil an dem Hörgenuss haben natürlich wieder die etablierten Sprecher. Natürlich gibt Marco Rosenberg wieder den kleinen Leo und Babette Büchner ist die Abenteueruhr. Newton wird von Lucas Wecker gesprochen. Doch damit nicht alles, findet man doch an ihrer Seite noch weitere große Namen wie die von Lutz Mackensy und Detlef Bierstedt. Mein persönliches Sprecherhighlight ist jedoch wie so oft Katrin Zierof als Erzählerin. Diese Serie hat einfach die beste Erzählerin.

 

Kopfkino und Wiedererkennungswert

In Sachen Sound und Musik muss sich diese Produktion, welche übrigens im Ein-Mann-Eigenverlag produziert wird, hinter keiner der Mainstream-Schaffungen verstecken. Ganz im Gegenteil. Die Musik hat inzwischen einen verdammt hohen Wiedererkennungswert und macht schon mit den ersten Klängen Lust auf das Hörspiel. Sound und Geräusche sind ebenfalls bestens konzipiert und umgesetzt. Das Kopfkino stellt sich wie gewohnt bei Jung und Alt gleichermaßen ein.

 

Mein Fazit:
Während Leo in der Vergangenheit schon lange für die Fans unverzichtbar war, ist er jetzt unverzichtbar, um der Menschheit ihr Wissen und ihre Errungenschaften zu bewahren. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, diese Mission ist nicht nur in der Hörspiel-Story immens wichtig. In Zeiten von Playstation und diversen Handy-Spielen braucht es Produktionen wie diese, um die Neugierde unserer Kinder zu erhalten und auch hier das Wissen über große Ereignisse und Personen der Weltgeschichte zu bewahren. 


Mareike Lümkemann

 

15. Januar 2021