Nele - Mein ganz normales Leben - 1: Fail - Das war wohl nix

 

Nele – Mein ganz normales Leben

Folge 1 - Fail! Das war wohl nichts! 

TOS Hörfabrik / Gerth Medien

Gesamtspielzeit: ca. 58 Minuten

VÖ: Juni 2019

Empfohlen ab 12 Jahren

CD-Cover Nele Folge 1 Fail

„Nachdem wir alle willkommen geheißen worden waren, und Thomas einen kleinen Impuls zum Start gehalten hatte, fing das Casting auch schon an. Es ging der Reihe nach. Erst wurde die Rolle von Jesus gecastet. Vier Jungs sangen nacheinander eine Strophe vor. Thomas und zwei andere Jury-Mitglieder hörten genau hin und machten sich zu jeder Person Notizen. Manchmal haben sie die einzelnen dann gebeten, die Strophe zu wiederholen. Puh, du kannst dir vorstellen, dass mein Lampenfieber wirklich sekündlich stieg. Und gleichzeitig hatte ich immer mehr Lust auf das Musical. Ich wollte unbedingt alle überzeugen und die Rolle der Maria Magdalena bekommen.“

 

Gute Laune ist anders. Nele hat sich beim Musical-Casting für die Hauptrolle beworben. Doch statt für die ersehnte Rolle bekommt Nele nur einen Platz im Chor. Als wäre das nicht schlimm genug, darf nun ausgerechnet ihre Freundin Lotta die Hauptrolle spielen. Nele ist am Boden zerstört. Überhaupt: Warum sind immer die anderen beliebter, hübscher und besser als sie? Gut, dass Gott da ganz anders über sie denkt!

 

Perfekt für die Mädels ab 12

Dies ist eine Hörspiel-Produktion, die sich in meinen Ohren genau an die angegebene Zielgruppe richtet. In dieser Geschichte um die junge Nele werden sich Mädchen von ca. 12 Jahren garantiert wiederfinden, geht es doch um das Smartphone-Tagebuch der Teenagerin. Sie spricht hier für sich (und somit auch für den Hörer) alles ein, was sie beschäftigt. Offen und ehrlich und auf Grund ihrer Zweifel oftmals ohne das nötige Gottvertrauen. Zweifel hat Nele viel, bekommt sie doch die langersehnte Hauptrolle in einem Musical nicht – und das trotz der Gebete ihres Vaters, trotz ihres starken Willens. Und so ist Nele am Boden zerstört, will nichts Schönes um sich herum mehr sehen und zweifelt sogar an ihrem Glauben, ist in diesen Tagen doch alles nur noch ungerecht.

Gut, dass dann wider Erwarten doch noch schöne Dinge geschehen und gut, dass sie Menschen um sich hat, die ihr zuhören und ihr mit Worten wieder Halt und Glauben geben.

 

Eine tolle Stimme für die Hauptprotagonistin

Mit Nele werden sich sicherlich viele pubertierende Mädels schnell identifizieren, besteht deren Welt ebenfalls oft aus Zweifeln, Vergleichen und Unsicherheit. Diese Produktion hilft diesen Mädchen, ihren Glauben zu behalten und zeigt ihnen auf, dass es weitergeht, dass man in solchen Situationen die schönen Dinge finden und sehen muss und der Glaube an Gott dabei durchaus hilfreich sein kann.

Getragen wird diese Produktion ganz klar von Anny Goy, die die Nele spricht. Sie ist als Nele und dank ihres Smartphone-Tagebuches auch als Erzählerin in den ganzen knapp 60 Minuten sehr präsent. Ihre Stimme ist genau passend, jugendlich und sympathisch. Eine Nele, der man als Mädel gerne zuhört. Sie spielt ihre Rolle zudem sehr authentisch. Die Zweifel nimmt man ihr genauso ab, wie man ihrer Singstimme gerne lauscht, denn diese ist wirklich schön.

 

Ruhige Inszenierung

Gelungen ist aber nicht nur die Besetzung von Nele, auch die akustische Umsetzung von „FAIL! Das war wohl nichts!“ ist passend. Auf Grund der oftmals langen und intensiven Monologe von Nele, kombiniert mit den sehr reduzierten Hintergrundgeräuschen gleicht die Umsetzung manchmal der eines Hörbuches, auch wenn Nele „echt“ und nicht „vorlesend“ zu hören ist. Dies fällt aber keineswegs ins Gewicht, denn hier geht es um Nele und ihre Gedanken und nicht um ein perfektes Hintergrund-Soundkonzept. In Sequenzen, in denen mehrere Personen vorkommen, ist dann wiederum auch mehr zu hören, eben so wie es sein sollte.

 

Der Glaube an Gott steht im Fokus

Betonen möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal, dass diese Produktion eine christliche Produktion ist, bei der Glaube und Gott im Fokus, insbesondere im Fokus von Nele stehen. Wer nicht gläubig ist, muss also für sich entscheiden, in wie weit er sich auf dieses Hörspiel einlassen kann. Christlich erzogene Mädchen hingegen werden sich hier wie schon geschrieben voll mit identifizieren können.

 

Mein Fazit:

Wer nicht zur Zielgruppe, den gläubig aufwachsenden Mädchen, gehört, wird sich vielleicht mit dieser Produktion etwas schwer tun. Gehört man jedoch zur Zielgruppe, wird dieses Hörspiel auf Grund des Identifikationspotentials hohe Beachtung finden und ich bin mir sicher, dann ist man auch sofort Fan von Nele. 


Mareike Lümkemann

 

23. Oktober 2019