John Sinclair - Folge 145
Villa Frankenstein
Lübbe Audio
1 CD
Laufzeit: ca. 51 Minuten
Ersterscheinung: 30.04.2021
Klappentext:
Mord im Victoria Embankment Garden Club! Als Sir James mich an den Tatort rief, ahnte ich noch nicht, dass der Tote von einer Puppe erschossen worden war und dass die Ermittlungen mich in ein Sumpfgebiet an der englischen Ostküste führen würden ... in die Villa Frankenstein!
Zum Inhalt:
Ähnlich wie Victor Frankenstein hat 1910 ein gewisser Philipp Butcher aus Leichenteilen ein Monster geschaffen und, anders als sein Vorbild, die schwarze Magie als Lebensspender für diese Kreatur genutzt. Da er sein Handeln jedoch bereut, bedient Butcher sich der Hilfe des örtlichen Paters, um das Monster im Sumpf zu versinken. Dass diese Aktion aber lediglich eine Falle für den Pater sein soll, ahnt jener nicht, und auch Butcher weiß noch nicht, dass er nicht mehr lange zu leben hat ... In der Gegenwart wird ein Clubmitglied von Sir James in dessen Club von einer Puppe erschossen. Die Aussagen eines Angestellten führen John in ein Sumpfgebiet und in die Villa Frankenstein, wo weitere Geschöpfe des Forschers Butcher ihn erwarten ...
Meine Meinung:
Mit "Villa Frankenstein" haben Dennis Ehrhardt und Sebastian Breidbach Band 345 der Romanserie als Hörspiel umgesetzt, wobei sie aber auch einige Änderungen vornahmen. Das Grundprinzip der Handlung, dass John sich um die misslungenen Experimente eines frankensteinähnlichen Experimentators "kümmern" muss, hat etwas für sich. Insbesondere die Sumpflandschaft, nebst einer kleinen Ortschafft und der etwas einsam gelegenen titelgebenden Villa, bietet ein sehr stimmungsvolles Setting. Zudem hat Skriptautor Dennis Ehrhardt Johns Mitwirken an den Fall eine besondere Note verliehen. Aber leider konnte mich diese Folge nicht überzeugen, trotz der positiven Aspekte. Das liegt hauptsächlich an den Gegnern von John, bei denen es sich um Puppen handelt, und Puppengeschichten haben es zumeist bei mir immer sehr schwer, mich zu begeistern, wenn man mal von der JS-Classics-Folge "Die Killerpuppen" absieht.
Als John in der Villa von ihnen überwältigt wird und sie ihn über die Hintergründe des Falles aufklären, werden diese Erklärungen öfters durch das Kichern der Puppen unterbrochen, was der ganzen Szene einen komödiantischen Zug verleiht, aber keinesfalls spannend oder gar gruselig wirkt. Verstärkt wird die Komik noch durch den Umstand, dass John versucht, sich im geknebelten Zustand mit den Puppen zu unterhalten. Und auch sonst bietet die Folge allgemein leider recht wenig Spannung, da zumeist nur durch Dialoge versucht wird, Stimmung aufzubauen, was ja durchaus auch interessant und hörenswert sein kann, mich hier aber leider nicht überzeugt. Auch das Ende, wo neben den Puppen noch ein anderer Gegner auftaucht und John in arge Bedrängnis gerät, konnte mich nicht überzeugen. In diesem Fall ist John alleine und solche Fälle sind zumeist sehr interessant, da unser Geisterjäger in solchen Situationen dann nicht mit der Hilfe seines Teams rechnen kann. Hier wird aber aufgrund der Storyline sehr schnell klar, durch was oder wen John letztendlich unterstützt wird.
Die Sprecher:
Hier ist vor allem Oliver Stritzel zu nennen, der auf die Rolle des Philipp Butcher sehr passend besetzt ist, und es ist sehr schade, dass er nur zu
Beginn zu hören ist.
Musik und Sounddesign:
Hier gibt es natürlich nichts zu bemängeln. Die Musik ist sehr passend eingesetzt, und der Sound ist den szenischen Gegebenheiten angepasst.
Besonderheiten:
Mein Fazit:
Leider konnte das Hörspiel, zumindest meiner Meinung nach, dieses Mal nicht halten, was sein Titel verspricht. Aber wer sich für
Frankenstein-Geschichten interessiert, dürfte dennoch auf seine Kosten kommen, und da es sich bei "Villa Frankenstein" um eine Einzelfolge handelt, ist Folge 145 auch für Neueinsteiger geeignet.
Andreas Nauber
01.05.2021