Midnight Tales - 4 - Spurlos

 

Midnight Tales

Folge 4 - Spurlos

Laufzeit: ca. 35 Min.

 VÖ-Form: Digital

Produktion & Vertrieb: Contendo Media GmbH

VÖ: 06.03.2020

CD-Cover Midnight Tales - Folge 4 - Spurlos

Klappentext:

Eine Farm im Süden Utahs, 1953. Bradley und Jennifer Ellerbee sind verzweifelt. Der kleine Daniel ist spurlos verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt. Doch das bleibt nicht der einzige seltsame Vorfall in der abgelegenen Kleinstadt. Bradley kommt ein schrecklicher Verdacht.

 

Was geschieht in "Spurlos?"

In einer ländlichen Idylle der USA verschwinden nicht nur ein kleiner Junge, sondern auch andere Menschen, Tiere und sogar ein ganzer Werkzeugschuppen spurlos, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Und niemand weiß, wer oder was wann als nächstes verschwindet ...

 

Meine Meinung:

Die "Midnight Tales" verstehen es, jede auf ihre Weise, den Hörer in ihren Bann zu ziehen. Zwar passiert in "Spurlos" nicht besonders viel, außer dass eben im Verlauf des Hörspiels immer jemand oder etwas verschwindet, aber gerade das macht den Reiz dieser Folge aus. Man weiß nie, wer oder was als nächstes verschwindet. Das Ende ist nicht unbedingt vorhersehbar, und als der Hauptcharakter mit diesem konfrontiert wird, muss er erkennen, dass dies noch nicht das Ende ist, da ihn noch eine unfassbare Nachricht erwartet, was aber auch auf den Hörer dieser Folge zutrifft.

 

Das Verhalten der Hauptcharaktere:

In "Spurlos" stehen Bradley Ellerbee (Matthias Keller) und seine Frau Jennifer (Christina Puciata) im Vordergrund, deren zehnjähriger Sohn Daniel (Justus Jonas Ellerbrok) spurlos verschwindet. Natürlich machen sich die Eltern Sorgen und suchen auch nach ihrem Sohn, aber irgendwie wirken die Ellerbees auf mich über weite Strecken des Hörspiels zu umsichtig und gefasst. Zwar bin ich selbst kinderlos, aber wenn ich eines hätte, das einfach so spurlos verschwindet, würde ich meinen Emotionen freien Lauf lassen, und ich glaube, dass jeder, der Kinder hat und dieses Hörspiel hört, genau so wie ich denken wird. Erst später, als die Handlung schon zum Großteil fortgeschritten ist, stellen sich vor allem bei Jennifer Ellerbee Emotionen wie Hysterie ein.

 

Sprecherleistung:

Aufgrund des oben erwähnten fehlenden emotionalen Verhaltens konnten mich Matthias Keller und Christina Puciata leider nicht zur Gänze überzeugen.

Hier konnten mich besonders Bert Stevens als Officer Dean und Dirk Hardegen als Dr. Viklund begeistern, wobei ich Dirk Hardegen da noch etwas hervorheben möchte. Ich habe ihn seinerzeit bei John Sinclair zum ersten Mal gehört, wo er den indischen Dämonenjäger Mandra Korab spricht und habe seiner wunderbaren Stimme später auch in anderen Produktionen lauschen dürfen. Wenn Hardegen einen guten Charakter spricht, finde ich diesen sofort sympathisch. Spricht er einen bösen Charakter, lehne ich diesen automatisch ab. Wenn ein Sprecher solche Gefühle in einem Menschen hervorrufen kann, gehört er zweifelsohne zu den besten seiner Zunft.

 

Sounddesign und Musik:

Auch in dieser Folge gibt es daran nichts zu bemängeln. Beides wird wieder gekonnt eingesetzt und untermalt so die Atmosphäre des Hörspiels.

 

Mein Fazit:

Nachdem uns Contendo Media in Folge 3 einer dystopischen Welt aussetzte, in der Moral und Mitgefühl nur eine untergeordnete Rolle spielten, bekommen wir hier ein Hörspiel mit Gänsehaut-Feeling. Das wird besonders deutlich, als sich zwei Menschen unterhalten und einer von ihnen plötzlich verschwindet, spurlos natürlich, und natürlich gibt es auch dieses Mal von mir eine klare Kaufempfehlung.

 

Sprecher:

  • Bradley Ellerbee - Matthias Keller
  • Jennifer Ellerbee - Christina Puciata
  • Bobby Short - Roman Wolko
  • Daniel Ellerbee - Justus Jonas Ellerbrok
  • Dr. Viklund - Dirk Hardegen
  • Officer Dean - Bert Stevens
  • Carla Lopez - Anna Dramski
  • Host - Peter Flechtner
  • Credits - Alex Bolte

 Dramaturgie, Regisseur, Produzent & Schnitt: Christoph Piasecki

 Buch: Frank Hammerschmidt

 Musik: Michael Donner, Scott Lyle Sambora, Alexander Schiborr und Konrad Dornfels

 Sounddesign: Marek Schaedel

 Design & Illustration: Alexander von Wieding 


von Andreas Nauber

 

14. März 2020