Schatten über Spiekeroog
Christoph Soboll
Contendo Media
Gesamtspielzeit: 75 Minuten
Altersempfehlung ab 16 Jahren
VÖ: 19.06.2020
„Bevor du etwas sagst, unterbreche ich dich gleich. Du bist bestimmt ein liebes Kerlchen, aber die Art von Dating ist nichts für mich. Ersparen wir uns großen Kummer und belassen es dabei, in Ordnung? – Kein Problem, du Unbekannte an Tisch Nummer acht. Für mich ist das hier auch nichts. Hey, was hältst du davon, wenn ich dich noch mal schnell auf ne Curry-Wurst einlade? Und du mir dann erzählst, was du von einem Mann nicht erwartest? Fänd´ ich, sehr interessant…! – Und was machst du, wenn ich Vegetarierin bin? – Oh, naja. Dann gibt es nur eine Möglichkeit. Ich opfere mich und esse die Curry-Wurst und dir überlasse ich dann den Ketchup. So haben wir beide was gewonnen.“
Ein frisches Liebesglück führt Rebecca Joost auf die Insel Spiekeroog. Alles scheint perfekt, als sie und ihr Bruder Hinnerk ihre große Liebe dort besuchen wollen. Doch sie scheinen in ein Wespennest gestochen zu haben, als erste Schatten über die Insel ziehen und eine grausame Wahrheit alles in Frage stellt.
Nicht weit weg vom Festland
Auf in den Landkreis Wittmund, genauer gesagt auf die beschauliche Insel Spiekeroog, die keine 6km vom Festland entfernt liegt. Hierhin zieht es Rebecca, die während eines Speed-Datings in Hamburg Mathis Petersen kennen und lieben lernt. Doch dieser meldet sich nach seiner Rückkehr auf die Insel nicht bei seiner neuen Freundin. Grund genug für sie, auf der Insel nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, ist ihre Liebe aber irgendwie verändert. Während sie Mathis in seiner Heimat näher kennen lernt, lernt auch ihr Bruder Hinnerk jemanden kennen…
Ein Krimi mit Liebe
Die Liebe bekommt in dieser Folge des Insel-Krimi-Reihe ganz viel Raum, ist sie doch dafür verantwortlich, dass Rebecca überhaupt auf die Insel kommt. Und auch ihr Bruder, den sie zur Verstärkung im Schlepptau hat, wird von Amors Pfeil heftig getroffen. Doch keine Sorge, dieser Insel-Krimi mutiert keineswegs zum Liebes-Krimi. Schon bald bekommen Protagonistin und Hörer das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt. Ein Gefühl, das richtig gut ausgebaut wird und so für die perfekte Krimi-Stimmung sorgt.
Die Möwen fliegen auch auf Spiekeroog
Perfekte Insel-Stimmung transportiert die Folge ebenfalls. Die obligatorischen Möwen sind zu hören, das Insel-Leben wir thematisiert und einen Strandausflug nebst Badeerlebnis gibt es natürlich auch…
Optimale Besetzung
Die Sprecher sind wie immer bei dieser Reihe professionell und authentisch. Neben bekannten Stimmen der Reihe sind diesmal wieder Hennes Bender und Tommi Pieper zu hören. Beide zwar nur in
kleineren Nebenrollen, dafür aber beide recht unterhaltsam. Lisa Cardinale, Tim Knauer und Florian Clyde bilden in dieser Produktion den Haupt-Cast und sind in meinen Ohren perfekt für ihre
Rollen besetzt.
Susanna Clasen gibt zudem mit ihrem nordischen Dialekt die optimale Inselbewohnerin.
Musik mit Wiedererkennung
Die Musik kommt mit den bewährten Klängen daher und sorgt so für das richtige „Zu-Hause-Gefühl“, zu Hause bei den Insel-Krimis, welche immer wieder mit neuen Inseln, neuen Themen und neuen (und manchmal auch bekannten) Charakteren aufwarten.
Mein Fazit:
Eine gut gemachte Folge mit einem hohen Spannungsbogen und einem irgendwie untypischen und unerwarteten Ende. Mich freut es, dass diese Reihe trotz aller Beständigkeit immer wieder etwas neues für uns Hörer in peto hat.
Mareike Lümkemann
13.03.2021