Gruselserie - Folge 7: Mondära - Im Todesgriff der Würgepflanze

 

Gruselserie

Folge 7 – Mondära - Im Todesgriff der Würgepflanze

EUROPA

Gesamtlänge: ca. 59 Minuten

Altersempfehlung ab 14 Jahren

VÖ: 22.01.2021

Cover Gruselserie: Mondära - Im Todesgriff der Würgepflanze

„Maggie wird garantiert nicht locker lassen. Aber wenn sie hier gleich an diese Tür klopfen sollte, stellen wir uns einfach tot. (…) So, das wäre schon mal geschafft. Äh, dieses Gebiss, Hattie. Was hat es damit auf sich? – Nichts Gutes. Soviel steht fest. Diese Schreie und der Kampf, den Sie gestern hinter der Tür gehört haben, hat keine Spuren hinterlassen. Keine Flecken auf dem Teppich, keine umgefallenen Möbel. Selbst jetzt, bei Tageslicht ist nicht das Geringste zu entdecken. – Aber ich weiß doch, was ich gehört habe!“

 

Nächtliche Todesschreie in einer Senioren-Residenz. Einbildung oder Realität? Eine alte Mitbewohnerin löst sich scheinbar in Luft auf und hinterlässt einen schaurigen Fund! Wieder einmal ist Hattie Millers Scharfsinn gefragt! Gemeinsam mit ihrem Mann Henry begibt sie sich auf Spurensuche und begegnet dem unfassbaren Grauen: MONDÄRA!

 

Mutiger Klappentext

Puh, den Klappentext musste ich in Corona-Zeiten erstmal auf mich wirken lassen. „Nächtliche Todesschreie in einer Senioren-Residenz.“ Das könnte man in der heutigen Zeit durchaus aus mutig beschreiben. Aber so „schlimm“ wird es dann doch nicht, wird doch schnell klar, dass es sich um normalen Hörspiel-Grusel samt entsprechender Story handelt. Und im Vergleich zur direkten Vorgängerfolge der Reihe muss ich sagen, dass mir der siebte Teil recht gut gefallen hat.

 

Die Story

Die Story ist durchweg unterhaltsam, auch wenn ich zum wiederholten Male bei dieser Reihe das Problem habe, die Folge zeitlich einzusortieren. Da ist mal die Rede von einer Telefonistin, was mich eigentlich gefühlsmäßig in die 80er versetzen würde, dann aber holt Hattie ihr Handy raus, was ja wieder für die Gegenwart sprechen würde. Und auch wenn das vielleicht nur eine Kleinigkeit sein mag, diese Punkte schmälern meinen Hörgenuss doch etwas, da das Ganze so leicht konstruiert auf mich wirkt. Klar, die ganze Story ist konstruiert. Ist ja auch ein Hörspiel. Doch eine etwas klarere Linie hilft meinem Kopfkino doch immens auf die Sprünge.  

An sich gefällt mir die Story sehr gut. Sie ist kurzweilig und unterhaltsam. Die ambitionierte Hattie und ihr gutmütiger Ehemann bilden ein tolles Team, von welchem sich ganz schnell ein entsprechendes Bild im Kopf festsetzt. Und auch wenn Hattie (toll gesprochen von Elga Schütz) sicherlich die heimliche Hauptperson der Reihe ist, so hat mir Eckard Dux in der Rolle von Hatties Ehemann ganz besonders gut gefallen. Seine teilweise alkoholgeschwängerten (Lebens-)Weisheiten oder in den eigenen Bart gemurmelten Kommentare sind einfach nur echt.
Die Geschichte um die verschwundene Seniorin selber war spannend und wäre ohne das grandiose Cover von Wolfram Damerius sicherlich auch recht überraschend. Aber keine Sorge – der Spoiler ist selbstredend nicht das Cover der Folge, auch der Titel lässt schon in Bezug auf die gruselige Gefahr keine Fragen mehr offen…

 

Die Sprecher

Die Sprecher dieser Folge haben für mich alle einen guten Job gemacht. Allen voran natürlich schon die beiden oben genannten. Aber auch Michael Prelle als Erzähler, Elke Reissert als Blanche oder Katja Brünger als Maggie haben mir gut gefallen.

 

Sound und Geräusche 

In Sachen Sound hätte ich mir mitunter gerne mehr Raum und Atmosphäre gewünscht. An manchen Stellen kamen mir die Akteure etwas kahl vor. Hier hätten gut inszenierte Hintergrundgeräusche sicherlich den Hörgenuss noch etwas pushen können.
Zudem muss ich die Gruselserie-Folgen immer lauter als andere Produktionen regeln.

 

Mein Fazit:

Auch wenn sich an dieser Reihe nach wie vor die Geister scheiden, mir hat diese Folge gut gefallen, was sicherlich auch an dem tollen kriminalistischen Rentner-Paar liegt. Vielleicht sollten wir einfach mit dem Vergleichen aufhören und diese Reihe als eine neue Gruselserie das 21. Jahrhunderts nehmen. Eine Reihe mit Höhen und Tiefen und vor allem noch Luft nach oben. 


Mareike Lümkemann

 

05.02.2021