Poe Mortem (10.1) Doppelmord in der Rue Morgue

 

POE MORTEM Folge 10.1:

"Doppelmord in der Rue Morgue"

Saus und Braus 2024

Hörspielbearbeitung von Constantin Wiedemann nach Edgar Allan Poe

Dauer: 47:27 Min.

VÖ: 25.04.2024, Digital

Cover Poe 10.1 - Doppelmord in der Rue Morgue

"Doppelmord in der Rue Morgue" ist eine moderne Hörspielumsetzung nach einer klassischen Erzählung von Edgar Allan Poe.

 

Regie von Auguste Dupin: Christopher Peters kreative Beratung: Jasmin Wenger

Musik: Michael Donner

 

 

Klappentext:

In einer kalten Winternacht werden zwei Frauen Opfer eines schrecklichen Verbrechens. Der Täter entkommt aus der hermetisch abgeschlossenen Wohnung, lässt sämtliche Wertgegenstände zurück und auch das Motiv ist zunächst vollkommen unklar . bis die Polizei unerwartete Hilfe erhält.

 

Meine Meinung:

Ich bin hin und weg! "Doppelmord in der Rue Morgue" ist eine von zwei Erzählungen Edgar Allan Poes, in denen der Detektiv Auguste Dupin die Hauptrolle innehat. Natürlich wurde auch diese Erzählung Poes für die Hörspielreihe modernisiert. So spielt die Handlung der Story hier in Berlin der Jetztzeit. Das Hörspiel erinnert stellenweise an eine Crime-Doku. Die Art, mit der uns Hörern die Fakten des Doppelmordes an zwei Frauen dargeboten wird, wirkt oftmals sehr kalt und nüchtern. Aber genau das ist es, was dieses Hörspiel so faszinierend macht. Wir bekommen hier keine echten Dialogszenen geboten, sondern werden Ohrenzeugen von Zeugenaussagen, zu denen auch die Tatortberichte der Polizei gehören. Auch der Hobbydetektiv Auguste Dupin lässt uns an seinen Ermittlungen teilhaben, indem er uns Hörern einfach alles berichtet, was letztendlich zur Aufklärung des Doppelmordes in der Rue Morgue beiträgt. Und zu Beginn der Folge braucht man sogar etwas stärkere Nerven, da die polizeilichen Schilderungen des Tatortes einen gewissen Ekelfaktor nicht leugnen können.

 

Die Sprecher:

Hier hat mich allen voran Philip Bösand als Erzähler begeistert, der mit seiner kühlen Sachlichkeit den Eindruck erweckt, sich stellenweise in einer Crime-Doku zu befinden. Aber auch Werner Wilkening (Polizeipräsident G) und Johann W. Friese (Auguste Dupin) müssen hier genannt werden. Letzterer wirkt in seiner Ausdrucksweise zwar stellenweise etwas schnodderig, was jedoch nicht negativ ins Gewicht fällt. Aber auch alle anderen Sprecher konnten in ihren Rollen überzeugen. Einzig Marie von Bose (Henriette Duwall) wirkt als Notrufmelderin etwas zu sachlich und ruhig. Wenn ich einen nächtlichen Notruf absetzen würde, um Schreie meiner Nachbarn zu melden, wäre ich glaube ich nicht so ruhig ...

 

Sound und Musik: 

Der Sound ist hier recht sparsam eingesetzt, aber die Musik begleitet uns durch das ganze Hörspiel und wirkt sehr passend.

 

Mein Fazit:

"Doppelmord in der Rue Morgue" ist eine großartige Hörspielumsetzung von Poes Original, das sich niemand entgehen lassen sollte.

 

Besetzung:

  • Erzähler und Würdigung: Philip Bösand
  • Auguste Dupin: Johann W. Friese
  • Josephine Wagner: Lilly Menke
  • Polizeipräsident G.: Werner Wilkening
  • Isidor Muser: Felix Kamin
  • Henriette Duwall: Marie von Bose
  • Dr. Paul Rumah: Thomas Schimanski
  • Pauline Dubourgh: Fleur Grelet
  • Julia Mindrup: Annalena Thielemann
  • Wilhelm Vogel: Daniel Wachowiak
  • Lorenz Krieger: Christopher Peters

Andreas Nauber

 

24.04.2024