Der Outsider

Stephen King,

Der Outsider

Random House Audio

Gesamtspielzeit: 19 Stunden 9 Minuten

VÖ: 24.08.2018

 

CD-Cover King Der Outsider

„Ich glaube nicht ans Übernatürliche, an Geister, an Engel, an das göttliche Wesen von Jesus Christus. Ich gehe in die Kirche, klar. Aber nur weil das ein friedlicher Ort ist, an dem ich manchmal mir selbst zuhören kann. Und, weil es von einem erwartet wird. Ich denke immer, das ist auch der Grund, warum du hingehst. Oder wegen Derek. – „Ich würde gerne an Gott glauben“, sagte Jeannie. „Und zwar, weil ich nicht glauben will, dass wir nach dem Tod einfach aufhören zu sein. Obwohl es das Gleichgewicht wieder herstellen würde. Da wir aus der Dunkelheit gekommen sind, könnte man logischerweise annehmen, dass wir auch in die Dunkelheit zurückkehren. Aber ich glaube an die Sterne. Und an die Unendlichkeit es Universums. Das ist das Große da draußen!“

 

Im Stadtpark von Flint City wird die geschändete Leiche eines elfjährigen Jungen gefunden. Augenzeugenberichte und Tatortspuren deuten unmissverständlich auf einen unbescholtenen Bürger: Terry Maitland, ein allseits beliebter Englischlehrer, zudem Coach der Jugendbaseballmannschaft, verheiratet, zwei kleine Töchter. Detective Ralph Anderson, dessen Sohn von Maitland trainiert wurde, ordnet eine sofortige Festnahme an, die in aller Öffentlichkeit stattfindet. Der Verdächtige kann zwar ein Alibi vorweisen, aber Anderson und der Staatsanwalt verfügen nach der Obduktion über eindeutige DNA-Beweise für das Verbrechen - ein wasserdichter Fall also?

Bei den andauernden Ermittlungen kommen weitere schreckliche Einzelheiten zutage, aber auch immer mehr Ungereimtheiten. Hat der nette Maitland wirklich zwei Gesichter und ist zu solch unmenschlichen Schandtaten fähig? Wie erklärt es sich, dass er an zwei Orten zugleich war? Mit der wahren, schrecklichen Antwort rechnet schließlich niemand.

 

Ein Hörbuch zum Verschlingen

Selten hat mich ein Hörbuch so gefesselt wie der Outsider von Stephen King. Wäre es ein „normales“ Buch, hätte ich es sicherlich in wenigen Nachtschichten verschlungen. So, habe ich nun etwas länger davon gehabt, da ich für ein Hörbuch einfach Ruhe brauche, dies – vielleicht im Gegensatz zu manch anderem – nicht einfach so nebenbei hören kann. Ich brauche die nötige Muse, um mich auf das Geschehen zu konzentrieren, um die Story auf mich wirken zu lassen. Und so kam es auch, dass ich des Öfteren einfach noch im Auto sitzen geblieben bin, um noch mehr zu hören. Ich konnte mich einfach nicht losreißen.

 

Nathan überzeugt erneut

Einen großen Anteil daran, hat sicherlich auch wieder David Nathan, der für mich inzwischen zu den King-Hörbüchern gehört wie der weiße Bart zum Weihnachtsmann. Seine prägnante, charismatische Stimme führt wunderbar durch die spannende Story. Versteht er es doch wie kein zweiter, nicht nur den King-spezifischen Horror hörbar zu machen, sondern auch noch den einzelnen Personen durch die Varianten seiner Stimme individuelles Leben einzuhauchen.

Manch einem mag Nathan (u.a. auch als Synchronstimme von Johnny Depp bekannt) inzwischen zu kommerziell, zu gegenwärtig zu sein. Für mich ist und bleibt er die perfekte Stimme für die Hörbücher von Stephen King. Schon bei den ersten Wörtern von ihm weiß ich, dies kann eigentlich nur gut werden.

 

Ein klassischer Thriller?

Der Outsider erscheint lange wie ein klassischer Thriller, auch wenn es die eine oder andere Ungereimtheit gibt. Doch nach und nach wird klar, dass es hier eigentlich nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Eine Tatsache, der sich viele der Akteure lange verweigern. Gut, dass King zur allgemeinen Horizontserweiterung eine alte Bekannte der treuen King-Leser ins Boot holt. Ein Cross-Over, das mal so richtig gelungen ist. Schließlich wollte ich schon lange wissen, was aus dieser Person seit „unserem letzten gemeinsamen Fall“ geworden ist.

Aber um die Spannung hier nicht zu schmälern, lest bzw. hört den Outsider am besten selber!

 

Mein Fazit:

Ich kann das neueste Werk von King definitiv empfehlen!


3. Oktober 2018