Anomalia - Folge 9 - Ein Funken Hoffnung

Anomalia

9: Ein Funken Hoffnung

Lübbe Audio

Gesamtspielzeit: ca. 70 Minuten

VÖ: 26.06.2020

CD-Cover Anomalia Folge 9

„Kurze Zeit später kamen Malcom und ich an Citanias Büro an.  Vor der Tür stand ein Wachmann, der uns nur kurz zunickte und dann mit seiner Schlüsselkarte die Tür öffnete. Als wir eintraten, saß Citania an ihrem gläsernen Schreibtisch und betrachtete angestrengt einen flachen Bildschirm, der auf dem Tisch stand. Als wir uns näherten, blickte sie auf.“

 

Nach langem Zögern schaltet sich Olivia Craig bei der Suche nach den verschwundenen Jugendlichen mit ein. Doch auch sie kann nach eingehender Rechereche keine brauchbare Spur finden. Plötzlich meldet sich mit Professor Sarkin ein russischer Astrophysiker, der sich für Olivias Nachforschungen zu interessieren scheint und ihr seine Hilfe anbietet.

In Anomalia gesteht Inyan unter Folter den Mord an Eric Gunnarson. Für Ariald steht damit fest: Der alte Indianer ist zwar der Mörder seines Vaters, aber bei weitem nicht der Strippenzieher. Für den Nordmann erhärtet sich der bereits gehegte Verdacht, dass Elisabeth Ambrose ihre Finger mit im Spiel hat und den ehemaligen Anführer der Novo aus dem Weg schaffen wollte. Aber eine Frage bleibt: Warum ist ausgerechnet sie, die in der Vergangenheit alle gerettet und nach Anomalia gebracht hat, diesen Schritt gegangen?

 

Die Hoffnung im Focus dieser Folge

Ein Funken Hoffnung macht sich in dieser Folge breit und das gleich auf verschiedenen Zeitebenen und aus verschiedenen Gründen. So zum Beispiel in der Green-Valley-Zeitlinie, als die Millers endlich auf die lang erwartete Hilfe von Olivia Craig hoffen dürfen. Doch reicht das Wissen von Olivia aus, um die vermissten Kinder zu finden?

Und auch in Anomalia schöpfen verschiedene Personen Hoffnung, wenn auch aus völlig unterschiedlichen Gründen – die einen hoffen, endlich von ihrem Schwarm gesehen zu werden. Andere hoffen, dass man auch in Anomalia seine Vergangenheit hinter sich lassen darf und eine zweite Chance erhält. Wieder andere hoffen, hinter das Rätsel der gelöschten Daten zu kommen und noch andere greifen zu drastischeren Mitteln, um die Bewohner Anomalias davon zu überzeugen, dass Elisabeth Ambrose nicht der Mensch ist, der sie vorgibt.

 

Der Dialog im Vordergrund

Viele Schauplätze, viele Beweggründe, viele Schicksale – und dennoch kommt diese Folge etwas ruhiger daher, da menschlichen Ambitionen und entsprechende Dialoge im Vordergrund stehen. Wer jetzt mein, dass sei doch langweilig, der irrt. Denn es kommt in dieser Episode ganz klar auf die Zwischentöne an, die nach und nach immer mehr Einblicke in die Beweggründe der unterschiedlichen Personen geben, so dass sich das große Ganze immer mehr herauskristallisiert.

 

Die Spannung bleibt

Wie wir es von Anomalia kennen, wird aber auch in dieser Folge noch nicht zu viel verraten, so dass das Gesamtbild noch nicht vollends klar zu erkennen ist. Die Spannung bleibt also – wenn auch nicht durch Action-Szenen, sondern durch anhaltende Ungewissheit – ein Element, mit dem man bei Anomalia gerne spielt und das sicherlich auch den Reiz dieser Serie ausmacht…

 

Die Sprecherriege

Waren die ersten Folgen in Bezug auf die Besetzung noch sehr besonders, da hier kaum bekannte Namen zu lesen waren, so sind die Namen inzwischen doch etabliert. Sie alle haben sich wunderbar ins Hörspiel und ins Geschehen eingefunden und das Kopfkino startet von ganz alleine... So manchen  Sprecher, wie zum Beispiel Marvin Kopp, habe ich inzwischen sogar richtig „liebgewonnen“

Auch dem Spiel mit den unterschiedlichen Erzählern, zu denen die Charaktere immer mal wieder gemacht werden, ist gut zu lauschen und bringen den Hörer tiefer ins Hörspiel, als es wohl ein „normaler“ Erzähler an dieser Stelle vermochte, sorgen doch die so dargebotenen unterschiedlichen Perspektiven für Abwechslung und Authentizität gleichermaßen.

 

Mein Fazit:

Durch unterschiedliche Erzähler und Perspektiven erhält man als Hörer erneut tiefe Eindrücke von Anomalia und die Ungewissheit, warum zum Beispiel bestimmte Zeitlinien gelöscht wurden, bleibt. Gerade diese Folge lebt von den Dialogen und dem Ansinnen bestimmter Personen – was insbesondere der finale Wortwechsel zwischen den beiden Damen am Ende verdeutlicht.

Es bleibt also spannend und ungewiss gleichermaßen, der Showdown kommt bestimmt!


Mareike Lümkemann

 

26. Juni 2020