GRUSELKABINETT - 148 –  “Im Labyrinth der großen Pyramide”

Gruselkabinett

148: Louisa May Alcott – Im Labyrinth der großen Pyramide

Titania Medien

Gesamtspielzeit: ca. 60 Minuten

Altersempfehlung ab 14 Jahren

VÖ: 31.05.2019

CD-Cover Gruselkabinett Folge 148 Im Labyrinth der großen Pyramide

„Er ist einfach nicht zu bremsen. Was ist denn das? Ein Bindfaden! Verknotet an einem Stein. Das ist also der Trick, mit dem er hierher zurück finden will. (…) Vermutlich macht es auch keinen nennenswerten Unterschied, ob es sich um das Labyrinth des Minotaurus handelt oder um das der Pharaonen. Na, warte… (…) Professor? Professor? Professor? Professor? Professor! (…) Verdammt, das darf doch nicht wahr sein. Hier endet der Bindfaden. Niles? Wo kann er nur sein? Professor? Professor? Nichts, keine Antwort. Die Fußspuren gehen weiter. Es bleibt mir also nichts anders übrig, als ihnen zu folgen. Professor? Professor? Professor?“

 

London 1880: Evelyn und Paul Forsyth stehen kurz vor ihrer Hochzeit, als der Bräutigam von seinen Erinnerungen an ein unheimliches Erlebnis in Ägypten heimgesucht wird, als er sich eines Nachts mit Professor Niles in der gewaltigen Cheops-Pyramide verirrt hatte…

 

Die Pyramide zieht einen in den Bann

„Im Labyrinth der großen Pyramide“ könnte auch „im Bann der großen Pyramide“ heißen, denn mich hat diese Folge wirklich in ihren Bann gezogen. Ich mag diese Stimmung, die in der Pyramide aufgebaut wird, die Beklemmung, die transportiert wird, den Hall der Gänge, die Verzweiflung in den Stimmen. Hier kommt definitiv Grusel-Stimmung auf. Und das Schöne an dieser Folge ist, der Grusel hört nicht auf. Während der Titel darauf hindeuten mag, dass dieses Hörspiel komplett in der Pyramide spielt, so ist das Geschehen in eben dieser doch nur ein Teil des kompletten Hörgenusses, denn auch die Hochzeit von Evelyn und Paul bekommt entsprechend Zeit eingeräumt. Doch hier möchte ich nicht zu viel vorgreifen, um die Spannung nicht zu zerstören.

 

Die Sprecherriege

Wie man es von Titania Medien und der Gruselkabinett-Reihe schon gewohnt ist, ist auch in Folge 148 die Anzahl der Sprecher recht überschaubar. Aber mal ehrlich, hat das schon einer Gruselkabinett-Folge geschadet? Nein. Und auch diese Folge beeinträchtigt das keineswegs. Vor allem nicht, wenn man die Namen der Sprecher liest, die hier aktiv werden dürfen. Horst Naumann gibt den Professor Niles und ich bin mir sicher, dass man diesen nicht besser hätte besetzten können. In dieser Folge ist seine markante Stimme der Inbegriff eines eifrigen Professors.

Ebenso überzeugt wie Naumann hat mich übrigens Pascal Breuer als Paul Forsythe. Breuer führt zum einen als Erzähler durch die Geschichte, und bringt so sowohl dem Hörer als auch seiner Verlobten Evelyn die Geschehnisse der Vergangenheit nah. Zum anderen agiert er während des gesamten Hörspiels auch als aktiv handelnde Person. Pascal Breuer versteht es, die Beklemmung in den dunklen Gängen der Pyramide rüberzubringen, spielt die Angst um seine Verlobte bzw. Frau so intensiv, dass es fast beängstigend ist.

Die dritte große Rolle wird von Fabienne Hesse gesprochen. Sie ist die Stimme von Evelyn Forsythe. Ebenso wie ihre männlichen Kollegen überzeugt auch sie in diesem Hörspiel durch Authentizität und Professionalität.

 

Das Kopfkino funktioniert

Die Angst und Beklemmung werden übrigens durch das Soundkonzept noch betont. Oftmals nur leicht, aber beständig ist eine Musik zu hören, welche das Kopfkino wunderbar unterstützt, welche in Kombination mit der spannenden Story genau die richtigen Bilder im Kopf erzeugt.

 

Mein Fazit:

Eine klasse Folge, die vor allem dank ihrer großartigen Sprecher überzeugen kann. Eine Folge, die ich bestimmt öfter in den CD-Player legen werde… 


Mareike Lümkemann

 

31. Mai 2019