Tony Ballard
Folge 16 – Die Vampirklinik
DreamLand Productions
Gesamtspielzeit: 71 Minuten
VÖ: 25. Oktober 2013
Empfohlen ab 16 Jahren
„Ich wollte es einfach nicht wahr haben. Meine geliebte Frau Melissa würde zu einer Vampirin werden. Das konnte nicht wahr sein. Aber die Bisswunden am Hals und vor allem die Eckzähne sprachen eine deutliche Sprache. Wieso musste dieses schreckliche Schicksal ausgerechnet uns treffen? Mir war sofort klar, dass sie im Krankenhaus nicht sicher war. Und dass ich sie schützen musste. Noch war sie keine Vampirin, selbst, wenn es sie schon nach Blut lüstete. Noch konnte ich sie retten, ich musste sie nur vor weiteren Bissen des Blutsaugers schützen. Und das konnte ich am besten von zu Hause aus. Also sorgte ich dafür, dass sie entlassen würde. Ich habe nicht gewagt, mich jemandem anzuvertrauen. Aus Angst vor Hohn und Spott. Wer glaubt schon an Vampire?“
Charlton McCleary ist verzweifelt! Seine Frau Melissa hat gerade erst ein Krebsleiden überwunden, doch während ihres Aufenthalts in der St.-Mary´s Klinik ist sie gebissen worden, sie droht zu einer Vampirin zu werden, sollte sie noch ein weiteres Mal gebissen werden. Faith van Helsing, eine gute Bekannte von Charlton McCleary, bereits erfahren im Kampf gegen die Mächte der Finsternis, ist seine letzte Hoffnung. Doch Melissa folgt dem Ruf des Vampirs. Charlton eilt hinter ihr her und läuft Tony Ballard und seinem Freund John direkt vors Auto. Wird es dem Vampir Torack gelingen, Melissa und viele weitere Menschen zu Vampiren zu machen? Oder schaffen es die Kämpfer des Guten rechtzeitig, in der Vampir-Klinik.
Eine Blutsaugende Bedrohnung
Ohne zu viel vorweg zu nehmen, in dieser Folge stellen blutsaugende Vampire die Bedrohung dar, mit der es Tony Ballard und seine Freunde aufnehmen müssen. An das Thema wird der Hörer mit Bedacht, aber dennoch bestimmt herangeführt. Eine scheinbar harmlose Krankenhaus-Szenerie entwickelt sich zum Albtraum. Der Ort, an dem man in Ruhe genesen und sich pflegen lassen soll, wird zu einer Bedrohung, welche viele sicherlich nur als Aberglaube abstempeln. Kein Wunder, dass der Gatte des Opfers die Angelegenheit zunächst selber in die Hand nimmt. Gut, dass er dabei zufällig auf Tony und seine Freunde trifft, die Mr. McCleary sofort mit Rat und vor allem Tat zur Seite stehen. Doch die Dämonenhasser sind nicht die einzigen, die den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit aufnehmen. Eine gewisse Faith van Helsing, hat sich ebenfalls aufgemacht, Melissa vor weiteren Bissen zu retten. Für sie ist diese Angelegenheit Ehrensache, ist sie doch mit Charlton McCleary befreundet…
Hörspiel-Cross-Over
Oh, ja! Der bewanderte Hörspiel-Fan hat es bereits bemerkt. Diese Folge ist eine der wenigen Cross-Over-Folgen der Hörspiel-Szene und somit auch der perfekte Beweis dafür, dass die Hörspiel-Branche in Wirklichkeit doch nur eine einzig große Familie ist. Der „Special-Guest“ dieser Folge ist nämlich niemand anders als eine gewisse Faith Van Helsing, die bereits ihre eigene Hörspiel-Reihe bei der R&B Company besitzt.
Für mich eine wunderbare Idee und eine perfekte Umsetzung, die nach Wiederholung schreit. Die beiden Geisterjäger könnten sicherlich gemeinsam so manchen Dämon oder Blutsauger unschädlich machen. Dabei kann man weder von Konkurrenz noch von Wettbewerb sprechen, so wie die beiden sich bereichern und ergänzen und so gemeinsam für ein tolles Hörspiel-Erlebnis sorgen.
Charismatisch und authentisch besetzt
Ebenfalls großen Anteil an diesem Hörgenuss haben wie immer die durchweg namhaften Sprecher. Ob es hier Klaus-Dieter Klebsch als Erzähler ist, Torsten Sense als charismatischer Tony Ballard, Nana Spier als Faith Van Helsing, Ulrike Stürzbecher als authentische Krankenhaus-Patientin, Dietmar Wunder als der coole Agent John, Udo Schenk ganz großartig als Pakka-dee, Marc Schülert als Fystanat oder auch Patrick Back als Cruv. Sie und der Rest der Sprecherriege gehen wie gewohnt total in ihren Rollen auf und bescheren dem Hörer so ein unterhaltsames, kurzweiligen und spannendes Hörspielerlebnis, an dem sicher kein Tony-Ballard-Fan etwas auszusetzen hat.
Atmosphärisches Cover
Eine atmosphärische Einstimmung erhält der Hörer außerdem auch schon über das Cover. Wer sich in Krankenhäusern unwohl fühlt, nicht gerne nachts in den dunklen, unabschließbaren Zimmern auf den Stationen ist, der sieht bereits in der Illustration zur Folge 16 seine Ängste bestätigt. Hier kann jeder das Zimmer betreten, die Tür zum dunklen Flur verspricht keine Rettung und nicht jeder „Halbgott in Weiß“ kommt mit besten Absichten in den Raum. Im Krankenhaus ist man dem Personal definitiv ausgeliefert.
Mein Fazit:
Ein äußerst gelungene Cross-Over-Folge, die sowohl durch Protagonisten als auch durch Story und Sprecher überzeugt. Ich finde, die Branche könnte noch mehr von diesen gut gemachten „Familien-Hörspielen“ gebrauchen. „Die Vampir-Klinik“ ist der beste Beweis dafür, dass man sich durch solche perfekt gemachten Umsetzungen gegenseitig bereichern kann.
Mareike Lümkemann
16. November 2019